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Katy Perry - 143

Katy Perry- 143

Capitol / Universal
VÖ: 20.09.2024

Unsere Bewertung: 3/10

Eure Ø-Bewertung: 2/10

California gurl, so confusing

Liebe Katy-Perry-Hater,

das ist gefundenes Fressen im ganz großen Stil, nicht wahr? Einen Album-Rollout so dermaßen zu vermasseln, das schaffen nicht viele Popstars und dann steckt ausgerechnet Katy Perry dahinter, die Ihr schon immer kacke fandet. Die Vorabsingle "Woman's world" wollte "irgendwas mit Feminismus" sein und schaffte als Abziehbild der Marke "'Born this way' and it's the same but it's crap so it's not" den Hattrick: Blöder Text, blödes Video, das im Nachhinein notdürftig als Satire umerklärt wurde, und dann ist noch ausgerechnet Łukasz "Dr. Luke" Gottwald zurück an Bord, den man gelinde gesagt mit Stärkung von Frauenrechten nicht in Verbindung bringt. Bei zehn von elf Songs auf "143" ist er in den Credits und die Aufregung darüber hat sich nicht mal gelohnt, weil trotzdem das meiste davon Müll ist.

Das Video zu "Lifetimes" rief zu allem Überfluss noch Umweltschützer von S'Espalmador auf den Plan, die Perry vorwarfen, unbefugt in den Dünen der Kleininsel gedreht zu haben. Jetzt könnt Ihr aus den Löchern kommen, Euch ob der selbsterfüllenden Prophezeiung auf die Brust trommeln und das Forum und das restliche Netz mit ätzendem Spott zumüllen. Dabei ist eins festzustellen: Wer Songs wie "Teenage dream" hasst, hat Pop wohl nie geliebt. Man muss nicht alle ihre Hits mögen, aber man sollte gutes Handwerk und das damals klar vorhandene Gespür für den Moment erkennen. Und wozu jetzt noch nachtreten, wenn sich eh fast alle darüber einig sind, dass genau dies nun verschwunden ist? Habt Ihr nichts Besseres zu tun?

Liebe Katy-Perry-Fans,

auf gewisse Weise erzeugt es Mitleid bei mir, wie sehr sich die 39-Jährige immer mehr ins Abseits schiebt, je verzweifelter sie an ihre Erfolge aus der Hochphase anknüpfen will. Der sehr, sehr empfehlenswerte YouTube-Reviewer Todd In The Shadows hat in seiner Reihe "Trainwreckords" ein sehr, sehr empfehlenswertes Video über "Witness" gemacht, das Katy Perrys fortschreitendes Problem mit der Relevanz besser erklärt, als ich es je zusammenfassen könnte. Nachdem es dort mit dem bedeutungsvollem Pop als Gegenwurf zu früheren Provokationen nicht geklappt hat, bleibt auf "143" allerdings nur noch gähnende Inhaltsleere.

An Perry ist völlig vorbeigegangen, dass Kolleginnen wie Sabrina Carpenter, Olivia Rodrigo und natürlich Taylor Swift sich durchaus über Lyrics Gedanken machen, gewitzte Wendungen und clevere Lines einstreuen. Hier ist aber trocken Brot angesagt: "Is it a crush? / Makin' me blush / Here I go again / I'm falling in love." Oder auch: "I had nothing left / But you came along and / All the love that I ever lost / Came back to me." Und nicht nur die Lyrics, auch Songwriting und Instrumentals klingen komplett nach Erstentwurf. Der Trick mit einem Songintro, das den Refrain in verzerrter Form schon spoilert, wird beispielsweise gleich mehrmals aus der Mottenkiste gekramt. Holt also lieber eure mit heftigen Gebrauchsspuren durchsetzten CDs von "Teenage dream" oder "Prism" aus dem Regal, erfreut euch an den Liveauftritten, die bei Perry durchaus noch funktionieren, und klammert euch nicht an "143". Ihr habt wahrlich Besseres zu tun.

Liebe Katy Perry,

hast Du Dir "143" mal im Vergleich zu anderen Popalben aus diesem Jahr angehört? Oder im Vergleich zu Deinen eigenen Alben? Niemand hat ein zweites "Teenage dream" von Dir erwartet – das Problem ist, dass Du jedoch scheinbar unbedingt eins machen wolltest. An den Songs sind mindestens zehn Jahre musikalische Entwicklung komplett vorbei gegangen. Aber wenn sie nur aus der Zeit gefallen wären – geschenkt, solange die Qualität stimmt. Ich möchte aber bei den Kompositionen nicht mal von Kalkül sprechen, weil das bedeuten würde, dass sich jemand vorher auf den Hintern gesetzt und Gedanken gemacht hätte. "143" wirkt hingegen völlig planlos, wie es durch vorgestrige EDM-Versuche wie "Crush" oder "All the love" stolpert, wie "Gimme gimme" seinen Trap-Rap – remember? – so hölzern angeht, dass es für Pinocchio eine wahre Freude wäre, oder die penetrante Euphorie-Bombe "Wonder" zu allem Überfluss am Ende noch Kinder ans Mikro lässt.

"I'm his, he's mine" lebt neben dem Doechii-Feature vor allem vom Sample von Crystal Waters' "Gypsy woman", das die ganze Arbeit alleine macht, während im grauenvoll grell klingenden Kim-Petras-Feature "Gorgeous" direkt davor überhaupt niemand irgendwelche Mühe auf sich genommen hat. Wer stattdessen Hyperpop von vorgestern hören will, schaltet bei "Artificial" ein. Ignoriert man den, ähem, simpel gehaltenen Text, ist "Lifetimes" wenigstens ganz hübscher Tropical-House-Pop, und das clubbige "Nirvana" geht an ein paar Stellen aus sich raus. Das Problem an den Songs ist aber nicht mal, dass sie nerven oder aggressiv schlecht wären. Sie sind zum Großteil einfach komplett egal. Warum also glaubst Du, dass die Welt vier Jahre nach dem durchwachsenen "Smile" auf genau dieses Album gewartet hat? Hattest Du nichts Besseres zu tun?

Lieber Felix,

wow, eine Rezension im Stil eines offenen Briefes und dann noch gleich drei davon hintereinander – wahnsinnig originell. Die Idee ist ja noch abgeschmackter als Witze über Pilzrahmsuppe und die Amigos. Wie wär's mit ein paar Kochmetaphern dazu? Hast Du nichts Besseres? ~Die Redaktion.

(Felix Heinecker)

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Highlights

  • Lifetimes
  • Nirvana

Tracklist

  1. Woman's world
  2. Gimme gimme (feat. 21 Savage)
  3. Gorgeous (feat. Kim Petras)
  4. I'm his, he's mine (feat. Doechii)
  5. Crush
  6. Lifetimes
  7. All the love
  8. Nirvana
  9. Artificial (feat. JID)
  10. Truth
  11. Wonder

Gesamtspielzeit: 33:39 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 10087

Registriert seit 26.02.2016

2024-09-24 17:18:34 Uhr
Danke sehr! :)

Affengitarre

User und News-Scout

Postings: 11113

Registriert seit 23.07.2014

2024-09-23 23:11:37 Uhr
Mega Rezension!

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 27355

Registriert seit 08.01.2012

2024-09-23 21:18:00 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Christopher

Plattentests.de-Mitarbeiter

Postings: 3691

Registriert seit 12.12.2013

2024-09-22 04:13:36 Uhr
Hab mir das grade mal ganz angehört. Es ist wirklich beschissen. Ihre Stimme ist unter all den Effekten kaum zu erkennen, die Songs sind bestenfalls langweilig, meist aber schlicht grauenhaft. Besonders der Track mit Kim Petras ist völliger Müll.

Musikalisch gibt es viel Weichspül-House, dazu ein paar "moderner" klingende Songs, die aber den Wiedererkennungswert einer Oblate besitzen.

Gehört 2/10.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 27355

Registriert seit 08.01.2012

2024-08-09 18:21:33 Uhr - Newsbeitrag
Die Ära #KP6 beginnt: Katy Perry veröffentlicht ihr sechstes Studioalbum „143“ am 20. September ++ Die zweite Single ist „Lifetimes“





Hier das Video „Lifetimes“ anschauen:





Nachdem sie in den Socials schon im Mai den Beginn einer neuen Ära angedeutet hatte, lieferte Katy Perry mit der Veröffentlichung ihrer ersten Single „A Woman’s World“ den offiziellen Stichtag für #KP6 – und startet damit den Countdown zum Pop-Highlight im Sommer 2024: Das neue Album der US-Popqueen erscheint am 20. September & kann ab sofort im offiziellen Katy Perry Store vorbestellt werden! Der Titel „143“ ist übrigens nicht einfach nur irgendeine Zahl, dahinter verbirgt sich eine Botschaft: jede Ziffer steht für die Anzahl der Buchstaben des Wortes. 1 für „l“, 4 für „love“ und 3 für „you“.



Heute erscheint die zweite Single „Lifetimes“, mitsamt dazugehörigen atemberaubenden Video, das ebenfalls heute Weltpremiere feiert. Sie wurde von der Sängerin bereits auf ihren Socials angkündigt. Kleine Hinweise auf Inhalt und Video sind schon dabei, denn laut Katy Perry hilft „Lifetimes“ sogar gegen Seekrankheit und „if you want to rave you must presave“.



Seit der Veröffentlichung ihres Capitol-Debütalbums „One Of The Boys“ im Jahr 2008 hat Katy Perry etliche Rekorde aufgestellt und immer neue Hits abgeliefert: Insgesamt verzeichnen die Songs der Kalifornierin inzwischen über 115 Milliarden Streams, flankiert von gut 70 Millionen verkauften Alben und gut 143 Millionen verkauften Singleauskopplungen vom besagten Major-Debüt und den vier Nachfolgern „Teenage Dream“, „PRISM“, „Witness“ und „Smile“. In den USA zählt sie zu den fünf Künstler:innen, die dank Singleverkäufen in neunstelliger Höhe dem exklusiven „RIAA 100 Million Certified Songs Club“ angehören. Dazu konnte sie sich erst kürzlich über ihre vierte Diamant-Auszeichnung in der Heimat freuen.





KATY PERRY ++ Website & Socials

https://www.katyperry.com/

https://www.instagram.com/katyperry/?hl=de

https://x.com/katyperry?ref_src=twsrc%5Egoogle%7Ctwcamp%5Eserp%7Ctwgr%5Eauthor

https://www.facebook.com/katyperry/

https://www.youtube.com/channel/UCYvmuw-JtVrTZQ-7Y4kd63Q

https://www.tiktok.com/@katyperry


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