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Sofi Tukker - Bread

Sofi Tukker- Bread

Virgin Music Las / Universal
VÖ: 23.08.2024

Unsere Bewertung: 3/10

Eure Ø-Bewertung: 4/10

Volles Skizzenbuch

Richtig gutes Brot ist entweder einen Gang zum Bäcker entfernt oder benötigt Equipment und Geduld. Nur gute Zutaten zu benutzen, reicht leider nicht automatisch aus. Der Teig – am besten basierend auf eigenhändig angefüttertem Sauerteig – muss gefaltet werden und ruhen. Das Backen im Ofen kann zur Wissenschaft werden. Doch ein leckeres Resultat ist eine unvergleichbare Belohnung für die Mühen. So ähnlich verhält es sich wohl auch mit dem Erschaffen von Musik und anderer Kunst. Für "Bread" waren Sofi Tukker nicht in der Küche, sondern im Studio. In der Theorie hat das Duo aus New York und Frankfurt am Main wieder interessante Zutaten dabei. Doch auch ihr drittes Album schmeckt eher wie ein laffes Brot aus der SB-Theke statt nach Sauerteig-Prachtstück. Was hier gebacken wurde, kann schnell auf den Magen schlagen.

Seinen Prinzipien bleibt das Duo, bestehend aus Sophie Hawley-Weid und Tucker Halpern, treu: Lockere Jungle-Pop-Sounds flimmern über elektronische Beats. Allgemeine Tanzstimmung und ein Hauch von Salsa liegen in der Luft, während Hawley-Weid im Opener und Titelsong dem Brot huldigt. Dazu singt eine hochgepitchte Stimme im Hintergrund immer wieder: "Faço pouco, falo pouco". Das ist portugiesisch und heißt so viel wie "Ich tue wenig, ich sage wenig". Viel tiefgründiger wird es auf "Bread" auch nicht mehr. Und obwohl die Verspieltheit auf dem Album konstant bleibt, ist spätestens bei "Cafuné" kein Sound-Element mehr neu und spritzig. Eine gewisse Monotonie dominiert in der nur rund 35 Minuten langen Albumlaufzeit. Und die entsteht vor allem, weil Sofi Tukker es ein wenig mit ihren Spielereien übertreiben. Die Songs sind permanent überladen und fühlen sich halbfertig an. Das Duo beweist zwar vielfältige Einflüsse und Interessen – sein Sound ist elektronisch, gleichzeitig poppig und experimentiert mit südamerikanischen Klängen. Offenbar versuchen Sofi Tukker in jedem Stück, alles gleichzeitig zur Geltung zu bringen. Songs wie "Spiral" und "Throw some ass" wirken dadurch eher wie rohe Skizzen voller Ideen, die in ihrer Umsetzung aber nicht miteinander funktionieren. Ein wirklicher Spannungsbogen, geschweige denn ein Höhepunkt, kann so gar nicht erst entstehen.

Am ehesten bricht "Hey homie" aus diesem Muster aus. Hawley-Weids Gesang wirkt zerbrechlicher als in den anderen Songs. Neben hektischen Beats spielt auch eine E-Gitarre eine Rolle, und überraschend viel Text findet seinen Platz. "Woof" fokussiert sich ebenfalls auf lässigen Gitarreneinsatz. Im Refrain wird mit tiefer Stimme "I make you woof" wiederholt, der Beat bleibt simpel, aber eingängig. Der Song hat am ehesten das Potenzial zum kultigen Clubhit. Kommt das etwa dabei heraus, wenn die Skizzen doch ausgearbeitet und sorgfältiger zusammengefügt werden? "Bread" wirkt jedenfalls so, als hätten Sofi Tukker ihr Talent nicht ausgeschöpft, sondern sich eher auf spontane und amüsante Ideen gestürzt. Dieses Vorgehen kann beim Brotbacken mächtig schiefgehen, und beim Musikmachen verschenkt es Potenzial. Manchmal ist es halt besser, den Teig etwas länger ruhen zu lassen.

(Lena Zschirpe)

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Highlights

  • Hey homie
  • Woof

Tracklist

  1. Bread
  2. Throw some ass
  3. Guardian angel (Stand by you)
  4. Hey homie
  5. Woof (feat. Kah-Lo)
  6. Goddess in disguise (feat. MC Bola)
  7. Spiral
  8. Cafuné
  9. Jacaré
  10. Perfect someone

Gesamtspielzeit: 34:42 min.

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Armin

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2024-09-07 10:23:16 Uhr - Newsbeitrag
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