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Tycho - Infinite health

Tycho- Infinite health

Ninja Tune / Rough Trade
VÖ: 30.08.2024

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

A Tycho a day ...

Ach das wäre schön. Unendliche Gesundheit. Kommt bei den persönlichen Wünschen gleich nach, wenn nicht sogar vor dem Weltfrieden und eindeutig vor mächtig gewaltigem Reichtum. Jedenfalls für Menschen, die noch halbwegs bei Sinnen sind. Wenn man jetzt also neben dem, was man sonst gerade so tut, das siebente Album von Tycho hört – und es ist eine Platte, die sich gut nebenbei hören lässt, so viel sei schon verraten –, erreicht man diesen Status? Oder wie meint der Künstler das genau?

Scott Hansen, wie der zweifach für den Grammy nominierte Kalifornier im normalen Leben heißt, möchte mit dieser Musik einen Raum für Heilung und Reflexion schaffen, eine Art Mantra für körperliche und mentale Gesundheit anbieten, einen Gruß und zugleich ein Gebot an Freunde und Familie senden. Das ist so kreuzsympathisch, dass sich wenig dagegen einwenden lässt, ohne zynisch rüberzukommen. Aber wie lässt sich das nun mit der Musik zusammenbringen?

Das Artwork, für das Hansen wie üblich selbst verantwortlich zeichnet, kehrt schon mal zum geometrischen Stil der Diskografie zwischen 2011 und 2016 zurück. Das darf als Hinweis gewertet werden, denn auch der Sound hat wieder mehr mit Tychos damaliger Trilogie aus "Dive" , "Awake" und "Epoch" gemeinsam, mit jenen verträumt minimalistischen Instrumentalstücken, bei denen er gekonnt menschliche Wärme in die elektronischen Klanglandschaften injizierte. Ablenkenden Gesang wie in Teilen von "Weather" gibt es nicht, lediglich ein paar Stimmsamples hier und da. Von der über die Jahre vollzogenen Entwicklung sind eher die analogen Bestandteile geblieben, von den Mitmusikern Zac Brown und Rory O’Connor an Gitarre und Schlagzeug dezent in den Mix eingebracht. Apropos Mix: Chris Taylor von Grizzly Bear saß mit Hansen an den Produktionsreglern, auch das dürfte zum harmonischen Sound von "Infinite health" beigetragen haben.

Die neun Stücke sind sogar dermaßen harmonisch, dass man das Wiedergabegerät seiner Wahl auf Repeat stellen und die Platte im Prinzip endlos laufen lassen kann – alles fließt permanent angenehm dahin. Womit natürlich auch der größte Kritikpunkt zu nennen wäre: Es ist durchaus auch Berieselungsmusik, im Guten wie im Schlechten. Keine riesigen Höhepunkte, wenig echte Highlights, mitunter plätschert es schon sehr. Mit "Phantom" gelingt dann allerdings doch ein Hit, denn dieser mit 80er-Synthesizer-Sounds getränkte und auch das Tempo ins Tanzbare anziehende Track dürfte an passender Stelle die Hände in die Höhe und die Beine in Schwung bringen. Auch das flotte "Devices" wird sich den Weg in diverse DJ-Sets des ausgehenden Sommers bahnen, und bei "Totem" bekommen auch die Gitarren mal etwas Auslauf. Der Rest ist immerhin bekömmlich und gesund, und das war ja auch das Ziel. Wie der tägliche Apfel.

(Thomas Bästlein)

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Highlights

  • Phantom
  • Devices

Tracklist

  1. Consciousness felt
  2. Phantom
  3. Restraint
  4. Devices
  5. Infinite health
  6. Green
  7. DX odyssey
  8. Totem
  9. Epilogue

Gesamtspielzeit: 33:17 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

sizeofanocean

Postings: 1403

Registriert seit 27.01.2020

2024-08-31 17:47:37 Uhr
Wertung zu niedrig, würde hier mindestens 7/10 zücken, die schnelleren Stücke sind tatsächlich die Highlights, wobei der Titeltrack und Green auch sehr gut funktionieren, insgesamt ne super runde Platte für den Spätsommer

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 27175

Registriert seit 08.01.2012

2024-08-28 21:02:40 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

MickHead

Postings: 1671

Registriert seit 21.01.2024

2024-06-25 23:53:38 Uhr
Scott Hansen aka "Tycho" aus San Francisco, kündigt für den 30.08. sein 6. Album "Infinite Health" an.
Erster Song "Phantom"

https://tycho.bandcamp.com/album/infinite-health
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