Foster The People - Paradise state of mind
Atlantic / Warner
VÖ: 16.08.2024
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Schwung in die Kiste
Ein erfolgreicher Song muss nicht stellvertretend für den Stil einer gesamten Diskografie sein. Die Band Mr. Big spielt eigentlich Hardrock, doch ihr bekanntester Hit "To be with you" ist eine Schmuse-Ballade. Blur sind für Britpop bekannt, aber "Song 2" hat eine deutliche Grunge-Note. Ganz so drastisch ist der Kontrast im Fall von Foster The People vielleicht nicht – dennoch hat ihr Song "Pumped up kicks" nicht viel mit dem restlichen Werk der Band gemeinsam. Fanden sich auf dem Debütalbum "Torches" noch mehr solcher gitarrenbetonter Indie-Schmankerl, orientierte sich die Band danach immer mehr an elektronischen Einflüssen. Ihr Stil ließ sich zwischenzeitlich viel eher mit dem von MGMT vergleichen als etwa mit dem von The Kooks oder Two Door Cinema Club. Auf ihrem vierten Album "Paradise state of mind" vertiefen Foster The People nicht nur die Arbeit mit Synthesizern, sondern setzen auch ihre Genre-Reise fort. Die elf Songs haben deutliche Einflüsse von 70er-Disco-Sound und Funk.
Und die werden zu keinem Zeitpunkt geleugnet. Schon der Opener "See you in the afterlife" startet Groove-betont und mit verspielten Synthesizer-Tönen. Ein gewisser Space-Sound dringt hier ebenfalls durch, wirklich außerirdisch klingt aber die Single "Lost in space". Frontmann Mark Foster, nicht zu verwechseln mit dem deutschen Sänger Mark Forster, singt zunächst unaufgeregt bis monoton auf einem eher simplen Disco-Beat. Im Refrain kommt nicht nur verzerrter Gesang mit Roboter-Charakter, sondern auch eine hallende Kopfstimme dazu, während E-Drums durch den Hintergrund schallern. Schon die ersten sieben Minuten des Albums sind energiegeladener und machen vor allem mehr Spaß als das zugegebenermaßen eingängige "Pumped up kicks".
Bei "Take me back" arbeiten Foster The People immer noch mit dem Halleffekt, verleihen dem Song durch eine prägnante Basslinie aber mehr Coolness. Auch "Let go" bleibt gediegen. Foster versucht sich an souligen Ausschweifungen beim Gesang und quetscht seine Stimme, nur um dann mit seinem sanften "Yeah" aufzulösen. Und auch wenn er dabei nicht klingt wie Marvin Gaye: Der Genre-Schwung und die Experimentierfreude haben Foster The People deutlich gutgetan. Zugegeben, die Elemente und Ideen wiederholen sich zunehmend innerhalb der Songs. Dem Entertainment-Faktor von "Paradise state of mind" tut dies allerdings keinen Abbruch. Für Indie-Fans ist das Genre sogar noch stellenweise hörbar. "Chasing low vibrations" setzt auf klassische Drums und einige Gitarrensounds. Wenn es um Repräsentation geht, ist der Song schon jetzt die bessere Wahl gegenüber "Pumped up kicks". Aber im Grunde braucht es wohl auch keinen gebührenden Stellvertreter, wenn Foster The People längst einen amüsanteren Pfad eingeschlagen haben.
Highlights
- See you in the afterlife
- Lost in space
- Let go
Tracklist
- See you in the afterlife
- Lost in space
- Take me back
- Let go
- Feed me
- Paradise state of mind
- Glitchzig
- The holy Shangri-La
- Sometimes I wanna be bad
- Chasing low vibrations
- A diamond the be born
Gesamtspielzeit: 43:37 min.
Album/Rezension im Forum kommentieren (auch ohne Anmeldung möglich)
Teile uns Deine E-Mail-Adresse mit, damit wir Dich über neue Posts in diesem Thread benachrichtigen können.
(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27227 Registriert seit 08.01.2012 |
2024-08-28 20:59:50 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert. Meinungen? |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27227 Registriert seit 08.01.2012 |
2024-07-29 18:22:26 Uhr - Newsbeitrag
|
MickHead Postings: 1745 Registriert seit 21.01.2024 |
2024-06-26 17:19:57 Uhr
Neuer Song "Take Me Back"https://youtu.be/ib4QNh6d8vM?si=CcpkceTVJuHT93Nb |
MickHead Postings: 1745 Registriert seit 21.01.2024 |
2024-05-31 20:06:07 Uhr
Foster The People, Indie-Elektropop-Band aus L.A. Kündigen für den 16.08. ihr 4. Studioalbum "Paradise State Of Mind" an. Nachfolger von "Sacred Hearts Club" aus 2017. Erster Song "Lost In Space".https://www.youtube.com/watch?v=8UsXq64gl58 |
Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.
Referenzen
MGMT; Nile Rodgers; Chic; Empire Of The Sun; Tom Tom Club; Giorgio Moroder; Donna Summer; Daft Punk; Broken Bells; Alt-J; Soulwax; Gypsy & The Cat; Phoenix; Fun.; The Wombats; Owl City; The Postal Service; Fitz And The Tantrums; Bloc Party; The Flaming Lips; Kele; Tame Impala; Zoot Woman; Hot Chip; Junior Boys; We Are Scientists; Vampire Weekend; Two Door Cinema Club
Bestellen bei Amazon
Weitere Rezensionen im Plattentests.de-Archiv
Threads im Plattentests.de-Forum
- Foster The People - Paradise State Of Mind (4 Beiträge / Letzter am 28.08.2024 - 20:59 Uhr)
- Foster The People - Pumped Up Kids/Torches (14 Beiträge / Letzter am 03.07.2023 - 21:04 Uhr)
- Foster the People (26 Beiträge / Letzter am 26.11.2021 - 16:09 Uhr)
- Foster The People - Sacred hearts club (3 Beiträge / Letzter am 25.09.2018 - 09:05 Uhr)
- Foster The People - Supermodel (4 Beiträge / Letzter am 16.01.2014 - 22:29 Uhr)