A Swarm Of The Sun - An empire
Pelagic / Cargo
VÖ: 06.09.2024
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Bitte einfrieren
Nun zum Wetterbericht im Jahre 2024. Während es hierzulande in diesen letzten Augusttagen noch um die 30 Grad hat, stellt sich in Stockholm langsam der Herbst ein. Grund genug für A Swarm Of The Sun, ihren dazu passenden vierten Longplayer zu veröffentlichen, während man sich etwas südlicher wohl eher anders behelfen sollte: Name und Albumtitel aufschreiben und ab damit in die Gefriertruhe. Sich an kühleren Tagen an die eigene Vorratsschaffung erinnern und eiskalt genießen! Denn was die Schweden hier präsentieren, ist ein Werk, welches vor allem von einem Faktor lebt: Atmosphäre. Und die muss stimmen, sonst wird das nichts mit dem Genuss.
Sechs Songs, 71 Minuten. Dass A Swarm Of The Sun hier schnell zu Sache kommen, ist also nicht zu erwarten. Und tatsächlich, der Opener "This will end in fire" balanciert ganz vorsichtig, ganz langsam, auf einem einzigen Akkord, ehe sich im Hintergrund eine flächige Kulisse langsam voranschiebt. Nach etwa der Hälfte des Songs erscheint Jakob Berglund auf der Bildfläche. Klar, langsam und deutlich. Eine flüsternde Spoken-Word-Performance. Schwere Tastenanschläge und ein dunkles Bassgrollen bilden später den Übergang zu "Heathen". Auch hier: kein Stillstand, aber maximal schleppender Fortschritt. Langsam bauen sich Soundschichten auf, fließen ineinander, zerfallen wieder, ab und zu taucht Berglund aus der Materie auf und spricht einige Worte ein. Seine helle Stimme erinnert an schwedische Kollegen: Die melancholisch-düsteren Khoma triefen hier durch jede Pore.
Jene Khoma, welche ein Nebenprojekt der bekannteren Cult Of Luna sind. A Swarm Of The Sun sind nun so etwas wie die klangliche Symbiose dieser Projekte, denn die letzten drei Minuten von "Heathen" gelten einem rhythmisch hallversetzten Ausbruch, welcher völlig im Kontrast zur Ruhe davor steht und trotzdem wirkt wie eine logische Fortsetzung des bisherigen. Der Übergang zu "The pyre" zwingt zunächst wieder zum Cut. Pianoanschläge im Nichts, kurz später wieder durchbrochen von einem heftigen Gitarrenmotiv. Trotz des nunmehr monumentalen Settings bleibt Berglund bei seinen ruhigen, doch apokalyptischen Worten, auch wenn sich um ihn alles auftürmt. Daneben erzählt "The pyre" aber noch ein andere Geschichte: Sowohl im Aufbau, als auch in Form verwendeter Instrumente erinnert dieser Track an Anna von Hausswolff und deren Epos "Ugly and vengeful". Ja, auch die Doom-Orgel kommt zum Einsatz, und natürlich folgt auch ein großes Finale.
Laut-leise-Schemata, Verwendung eher unüblicher Instrumente wie Harmonium und Vibraphone – in "An empire" steckt noch so einiges, mit dem A Swarm Of The Sun hier weitere Longtracks füllen. Besonders ist noch einmal "Anthem", in dessen 18 Minuten cineastischer Entwicklung sich auch noch eine feine Posaunenspur verbirgt. Überraschend ist an diesem Song allerdings, dass gen Ende nicht noch einmal der große Ausbruch steht, sondern ein fast gemächliches Ausfaden zu einer düsteren Soundwolke. Welche jedoch lange, lange noch den Himmel verdeckt und für tiefere Temperaturen sorgt.
Highlights
- Heathen
- The pyre
Tracklist
- This will end in fire
- Heathen
- The pyre
- An empire
- The burning wall
- Anthem
Gesamtspielzeit: 71:16 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Klaus Postings: 9506 Registriert seit 22.08.2019 |
2024-08-29 10:19:34 Uhr
Du hast Recht, an Logh habe ich mich während der Referenzen-Suche überhaupt nicht erinnert. Es würde sehr gut passen! |
Beefy Postings: 483 Registriert seit 16.03.2015 |
2024-08-29 10:14:29 Uhr
Freue mich auf dieses Album. Das letzte klang für mich immer wie eine Post- / Progband mit dem Sänger von Logh :-) |
Klaus Postings: 9506 Registriert seit 22.08.2019 |
2024-08-29 09:40:16 Uhr
Danke für den Hinweis, ich lass das mal korrigieren. Witzigerweise wird jenes "The Woods" auch schon im Bandcamp als viertes Album geführt. |
manfredson Postings: 436 Registriert seit 14.06.2013 |
2024-08-29 06:39:04 Uhr
Oh toll, hatte gar nicht auf dem Schirm, dass da was Neues kommt. "These Depths Were Always Meant for Both of Us" ist immer noch einer meiner Lieblingssongs, bin sehr gespannt.(Hinweis: das neue Album ist nicht das dritte, sondern das vierte nach "Zenith", "The Rifts" und "The Woods" :) ) |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27175 Registriert seit 08.01.2012 |
2024-08-28 20:59:13 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert. Meinungen? |
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Referenzen
Khoma; Cult Of Luna; Anna Von Hausswolff; Alcest; Callisto; Lantlos; Kauan; Bohren & Der Club Of Gore; Bersarin Quartett; Mono; Gregor Samsa; A Silver Mt. Zion; Jesu; Mogwai; Red Sparowes; Swans; The Kilimanjaro Darkjazz Ensemble; Set Fire To Flames; Balmorhea; Envy; The Pirate Ship Quintet; Collapse Under The Empire; This Will Destroy You; Pijn; Sleepmakeswaves; We Lost The Sea; Russian Circles
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