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Hakushi Hasegawa - Mahogakko

Hakushi Hasegawa- Mahogakko

Brainfeeder / Rough Trade
VÖ: 16.08.2024

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Das isst Nüsse

Manchmal klingt Musik ganz angenehm. Rhythmen, Harmonien, Melodien, kennt man alles. Hakushi Hasegawa aus Japan sind mit den Grundbausteinen gefälliger Musik gut vertraut. Auf ihrem neuen Album "Mahogakko", was übersetzt "Zauberschule" bedeutet, gibt es viele Momente großer Schönheit. Doch weil zu viel Schönklang unrealistisch ist, brechen immer wieder Passagen zügellosen Lärms über die Hörerschaft herein. Wer diese Einstiegshürde überwindet, wird reich belohnt. Die Sprunghöhe fällt allerdings denkbar hoch aus.

"Departed", der Opener, beginnt nämlich mit einem wilden Potpourri aus allem, was für Zuckungen sorgt. Breakbeats, Samples, hochgepitchte Stimmen, alles gleichzeitig. Dieses Chaos hat System. Gerade weil die Musik so wirr und abweisend daherkommt, geht so eine Faszination von ihr aus. Schnell wird klar, dass Hakushi Hasegawa nicht daran interessiert sind, unhörbaren Quatsch zu produzieren. Immer dann, wenn das Ausmaß der Zerstörung apokalyptische Ausmaße annimmt, erklingt plötzlich eine wunderschöne Gesangsmelodie oder ein geschmackvolles Gitarrenmotiv.

Und so gibt es zahlreiche Tracks, die trotz atonaler Elemente großen Wiedererkennungswert besitzen. "Boy's texture" geht beispielsweise schon fast als Folk-Ballade durch, wären da nicht die fiesen kleinen Störsignale, die im Hintergrund ihr Unwesen treiben. "Mouth flash (Kuchinohanabi)" wartet ebenfalls mit einer eingängigen Hook auf, diese muss hier jedoch gegen ein an Keuchhusten erkranktes Schlagzeug ankämpfen. Ungemein versöhnlicher gerät "Outside (Soto)", dessen zarte Klavierakkorde zum Schwelgen verleiten.

Neben diesen konventionellen Songs gibt es aber auch jede Menge krudes Zeug, das in Sachen Sounddesign teils an die viel zu früh verstorbene Sophie erinnert. Besonders die bis zur Unkenntlichkeit verfremdeten Samples in "Enbami" hätten sich auch auf einem Sophie-Release heimisch gefühlt. Völlig irre ist schließlich "Gone", das mit dem Rapper Kid Fresino eingespielt wurde. In halsbrecherischem Tempo irrlichtern die Künstler irgendwo zwischen Breakcore, Kinderdisco und brennenden Eichhörnchen herum, ehe sich der Song mit einem Nervenzusammenbruch verabschiedet. Ideale Musik, um die Schwiegereltern zu verscheuchen. Oder Eichhörnchen zu piesacken. Aber wer macht sowas?

(Christopher Sennfelder)

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Highlights

  • Mouth flash (Kuchinohanabi)
  • Boy's Texture
  • Outside (Soto)

Tracklist

  1. Departed
  2. Gone
  3. Mouth flash (Kuchinohanabi)
  4. Repeal (Tekkai)
  5. The blossom and the thunder
  6. Kyofunohoshi
  7. Nennekokoromi
  8. Forbidden Thing (Kimmotsu)
  9. Mahōinter (v2)
  10. Boy's Texture
  11. Enbami
  12. Outside (Soto)

Gesamtspielzeit: 34:28 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Arne L.

Postings: 1169

Registriert seit 27.09.2021

2024-08-29 02:42:04 Uhr
Das ist echt extrem anstrengend, aber auch extrem spannend! Hab Lust, mir dafür noch mal Zeit und Ruhe zu nehmen.

Sroffus

Postings: 887

Registriert seit 25.07.2013

2024-08-21 15:45:11 Uhr
Macht Spaß.
Bei diesem "Secret Sky"-Auftritt von 2020 (wo er 22 Jahre alt ist) wird klar, was das für ein Freak ist. Einige "Endgegnerparts" am Start da. Eine Kooperation mit JD Beck wäre toll. :)

https://www.youtube.com/watch?v=E-Imj9IDaGM

https://hakushihasegawa.bandcamp.com/album/mah-gakk

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 27175

Registriert seit 08.01.2012

2024-08-21 10:32:00 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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