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Tones And I - Beautifully ordinary

Tones And I- Beautifully ordinary

Atlantic / Warner
VÖ: 02.08.2024

Unsere Bewertung: 3/10

Eure Ø-Bewertung: 2/10

Anhaltender Hit-Druck

Künstler*in zu sein, bedeutet nicht immer, ein Gesamtpaket liefern zu können. Wo Lyrics oder das musikalische Gerüst beeindruckend sind, kommt nicht automatisch Gesang auf hohem Niveau dazu. Umgekehrt gilt das genauso. Man muss selbstverständlich nicht alles können. Aber man muss auch kein 16-teiliges Album veröffentlichen, wenn die eigenen Songwriting-Fähigkeiten eher als mittelmäßig einzuordnen sind, man aber hier auf Hilfe verzichtet. Tones And I alias Toni Watson tut mit "Beautfiully ordinary" jedoch genau das. Auf ihrem zweiten Album reihen sich vor allem Bass- und Beat-betonte Songs aneinander. Die gute Nachricht vorweg: So unausstehlich wie das viel zu oft öffentlich abgespielte "Dance monkey" ist keiner der Songs auf "Beautifully ordinary". Doch im Gedächtnis bleiben sie auch nicht.

Ein wichtiger Grund dafür liegt auf der Hand: Watson setzt ihre Stimme anders ein als noch beim Vorgänger "Welcome to the madhouse" und richtet den musikalischen Fokus teilweise neu aus. Den Albumtitel, der übersetzt "Wunderschön gewöhnlich" bedeutet, nimmt sie offenbar wörtlich. Ein australischer Akzent dringt ähnlich wie bei Sia weiterhin charmant durch, doch Watson gibt im Vergleich zum Debüt viel seltener geknödelte Laute oder auf andere Weise unnatürliche Töne von sich. So sauber ausgeführt, bleibt ihr Gesang eine Stärke, die glücklicherweise schon zu Beginn intensiv zum Einsatz kommt. Der Opener "To be loved" basiert auf Klavier und Streichern, während Watsons Stimme balladenartig ausschweift. In "Lose someone like me" wird sie noch dramatischer und das Klavierspiel als angenehmer Kontrast noch sanfter. Das Stück erinnert an Songwriting-Methoden von Olivia Rodrigos Debütalbum "Sour": Während der Bridge wird Watsons Gesang immer hastiger, nur um dieses in kurzer Zeit aufgebaute Muster mit dem zum Ende langgezogenen Ausruf "How could you just let me go?" aufzubrechen.

Aber so annehmbar die Balladen sind, desto irritierender klingen die Pop-Stücke auf "Beautifully ordinary". Oft bleibt komplett unklar, welche Stimmung Watson erzeugen und welche Emotion sie ausdrücken will. In "You don't know me like that" trifft ein schleppendes Beat-Gerüst auf eine eilige Keyboard-Melodie und Gesang, der zu großen Teilen nur noch als Gejaule bezeichnet werden kann. "John Doe" funktioniert nach ähnlichen Bausteinen, wird aber zusätzlich mit Geigen geschmückt. In den Singles "Dance with me" und "Dreaming" drängt sich der allgemeine Hit-Druck in den Vordergrund. Der Rhythmus wird schneller, Watsons Gesang kopfstimmiger und das Gesamtbild noch generischer. Schade daran ist, dass die Musik von Tones And I erst interessant wird, wenn der längst ausgenudelte Sound endlich gebrochen ist: "Sorrento" etwa lebt von Americana-Annäherungen, Akustik-Gitarre und besonders starkem Stimm-Einsatz. Watson behauptet darin über einfaches Leben: "That's the life I need." Auch bezogen auf ihre Musik könnte diese Devise die Richtige sein.

(Lena Zschirpe)

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Highlights

  • Sorrento

Tracklist

  1. To be loved
  2. Lose someone like you
  3. I get high
  4. We'll see stars
  5. Dance with me
  6. Figure it out
  7. Wonderful
  8. Raise me up
  9. Dreaming
  10. You don't know me like that
  11. John Doe
  12. Sorrento
  13. Need you to love me
  14. Only one
  15. Live without your love
  16. Call my name

Gesamtspielzeit: 62:35 min.

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Armin

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2024-08-12 19:46:43 Uhr - Newsbeitrag
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