The Eternal - Skinwalker

Reigning Phoenix / Warner
VÖ: 28.06.2024
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Schwere Kost, leicht verdaulich
Zwei Dekaden aktiv, mehr als eine Handvoll Longplayer veröffentlicht – The Eternal aus Australien bringen einiges an Erfahrung mit. Sänger und Gitarrist Mark Kelson ist dabei das einzige konstante Mitglied, um ihn herum gab es in der Vergangenheit ein reges Wechselspiel, welches zu der Kuriosität geführt hat, dass sich die Besetzung anno 2024 je zur Hälfte auf Australien und Finnland aufteilt. Den skandinavischen Part stellen dabei Niclas Etelävuori und Jan Rechberger, beide bekannt von Amorphis und wohl verantwortlich dafür, dass sich weitere finnische Bandkollegen unter den Gästen auf dem siebten Album "Skinwalker" befinden.
Während sich der Gesamtsound der Band auf früheren Veröffentlichungen teils radikal wandelte, ist "Skinwalker" die Fortsetzung des 2018er-Albums "Waiting for the endless dawn". Beinhalteten etwa "Under a new sun" und "When the circle of light begins to fade" kurze, knackige Songs mit bisweilen hohem Noiserock-Anteil und bewusst dreckiger Produktion, bewegt sich das Quartett mittlerweile ausgiebig auf dem weiten Feld des Doom Metal. Ausufernde Songlängen, tiefe, raumgreifende Riffs, lange nachhallendes Schlagzeugspiel: The Eternal ziehen so einige Register. Schon das epische, 20-minütige "The wound" vom Vorgänger enthielt so einige David-Gilmour-Gedächtnis-Akkorde, die auch hier wieder Einlass finden.
Zum Einstieg von "Skinwalker" legen sich Kelson und Kollegen gleich besonders ins Zeug: erst einmal eine Riff-Wand aufbauen, bevor ein wenig Atmosphäre geschaffen wird, die vor allem durch den Frontmann bedingt ist. Sein erzählerischer Gesangsstil sorgt für die melancholische Note, die The Eternal gänzlich von finstersten (Funeral-)Doom-Acts unterscheidet. Es ist ein interessantes Spiel mit Gegensätzen, das der Vierer hier treibt: die teils heftigen, hochfahrenden Soundwälle einerseits, als Kontrapunkt auf der anderen Seite Kelsons durchgehend feiner, sehr cleaner Stimmeinsatz, im Opener "Abandoned by hope" wiederum gekontert von einigen Growl-Passagen.
Können melancholischer Gothic-Rock und Melodien mit Pop-Appeal zusammengehen? Eine Frage, die nicht erst seit dem Jahre 2024 besteht, sondern die schon vor langer Zeit HIM beantworteten, mit denen The Eternal bereits tourten. Etwas scheint hier leicht abgefärbt zu haben, denn "Deathlike silence" ist der völlige Gegensatz zu seinem Titel: ein fast unverschämter, eingängiger Düster-Hit. Mit eingängigen Melodien locken The Eternal oft, jedoch nie so offen wie hier. Als Bollwerk dagegen dienen die Longtracks "The iconoclast", "Fall upon the Earth" und "Shattered remains". Insbesondere in letzterem, der neben Pink-Floyd-Soli noch einmal prominent gutturalen Gesang einzieht, liefern The Eternal eine sehr gute Zusammenfassung ihrer stilistischen Vielfalt, welche die wohl größte Stärke von "Skinwalker" ist. Die geschlagene Stunde, die dieses Album läuft, ist trotz seiner Schwere überraschend kurzweilig und schnell greifbar – ohne ins Beliebige schon oft gehörter Gothic-Doom-Standards abzudriften.
Highlights
- Abandoned by hope
- The iconoclast
- Shattered remains
Tracklist
- Abandoned by hope
- Deathlike silence
- Under the black
- Temptation's door
- The iconoclast
- When the fire dies
- Fall upon the Earth
- Skinwalker
- Shattered remains
Gesamtspielzeit: 60:08 min.
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