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Firewater - The man on the burning tightrope

Firewater- The man on the burning tightrope

Jetset / Nois-O-Lution / Indigo
VÖ: 16.02.2004

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Too much is never enough

Nehmen wir mal an, die Pogues wären nicht mit Guinness im Fläschchen in Irland aufgewachsen, sondern hätten in ihrer frühen Jugend abwechselnd an einer osteuropäischen Mutterbrust und an einem dicken Tütchen gesaugt und dabei wirklich Instrumente spielen gelernt. Nehmen wir weiterhin an, die so entstandene fiktive Band spielt gemeinsam mit Tom Waits Klezmer-Musik, um einen ebenfalls rein virtuellen Zirkus zu beschallen. Alles in der Vorstellung verankert, ja? Dann haben wir uns, ausgehend von normaler Popmusik, etwa bis auf die Hälfte an das neue Firewater-Album herangepirscht.

Zirkus ist allerdings nur ein unzureichender Ausdruck für das, was uns Firewater hier auftischen. Irgendwo zwischen Varieté, Freakshow und Augsburger Puppenkiste tänzelt "The man on the burning tightrope" hin und her und ist mal der Star in der Manege, mal der tragische Held in einem ungeschriebenen Drama von Franz Kafka. Und genau in dem Moment, in dem man sicher ist, der Seiltänzer sei nun endgültig abgestürzt und in Suff und Gosse versunken, taucht er im eleganten Smoking wieder auf, um Dr. Mabuse zu jagen.

Firewaters neues Alben ist ein einziges Wechselbad, sowohl in stilistischer wie emotionaler Hinsicht. Tiefe Melancholie schimmert hier in Farben, die man nicht für möglich gehalten hätte. Dazwischen "Too much (is never enough)", ein unwiderstehlich jazziger Popowackler, der auf keiner gepflegten alternativen Tanzveranstaltung der nächsten Monaten fehlen sollte. Später will uns "Don't make it stop" weismachen, daß hier ein fast normales Rockalbum der höchsten Güteklasse rotiert. So hätten Primal Scream auf "Give out but don't give up" gerne geklungen.

Kurze Worte reichen nicht aus, der neuen Firewater gerecht zu werden. Dieses Album lädt dazu ein, das, was Tom Waits mit "Alice" und "Bloodmoney" getan hat, umzukehren: Man sollte ein Buch zu "The man on the burning tightrope" schreiben. Das könnte ein Meilenstein der Literatur werden. Genregrenzenüberwindend könnte man die Inspiration zu einer tragikomischen Mafiaromanze voller Poesie finden, eine Arbeiterfamiliensaga über siebzehn Generationen in einer Nebenhandlung einweben und einigen Grundsatzfragen der Philosophie abschließend beantworten. Ganz recht: "Too much is never enough."

(Rüdiger Hofmann)

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Highlights

  • Too much (is never enough)
  • Dark days indeed
  • Don't make it stop
  • The song that saved my life

Tracklist

  1. Fanfare
  2. Anything at all
  3. Too much (is never enough)
  4. Too many angels
  5. Dark days indeed
  6. The man on the burning tightrope
  7. The truth hurts
  8. Secret
  9. The Vegas Strip
  10. Ponzis revenge
  11. Don't make it stop
  12. The notorious & legendary dog & pony show
  13. The song that saved my life
  14. Dark days revisited
  15. Descend

Gesamtspielzeit: 46:51 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Lanette
2013-06-21 15:47:59 Uhr
Impersvsie brain power at work! Great answer!
nBhpkojM
2011-10-27 18:48:50 Uhr
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2011-10-25 14:55:16 Uhr
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2011-10-08 19:30:41 Uhr
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bee
2011-09-01 19:18:37 Uhr
die spambots hier haben wirklich Geschmack ,-)
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