Benson Boone - Fireworks & rollerblades

Night Street / Warner
VÖ: 05.04.2024
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 2/10

60 Sekunden Spannung
Video killed the radio star – das steht wohl fest. Mittlerweile sind es vor allem Soziale Medien, die der Bekanntheit einen großen Schub verleihen können. Für Musik sind etwa TikToks, Reels oder Shorts – was im Grunde alles das gleiche ist – ein Hebel, um einen Song in einen viralen Hit zu verwandeln. Die meist weniger als 60 Sekunden andauernden Clips werden mit besonders knalligen oder aussagekräftigen Sounds und Lyrics unterlegt – über Nacht kann so ein neuer Star völlig unabhängig von Video oder Radio aufleuchten. Benson Boone hat das hautnah miterlebt: Der US-amerikanische Sänger veröffentlicht bereits seit 2021 mehr oder weniger erfolgreich Musik. Mit "Beautiful things" gelang ihm via TikTok und anderen Plattformen der Durchbruch. "Please stay / I want you, I need you, oh God", dröhnt es aus den meisten Kurzvideos zum Song. Boones Stimme klingt kraftvoll, emotional und eindringlich. Dazu ertönen dynamische Gitarren und Drums. Dass diese Stelle packt und fasziniert, ist nachvollziehbar. Das restliche Stück sieht abseits des Refrains allerdings etwas blass aus. Und Boones Debütalbum "Fireworks & rollerblades" leider auch.
Obwohl der Sänger zweifelsohne Charisma und Talent besitzt. Für qualitativ hochwertige Musik reicht diese einwandfreie Kombi aber eben nicht immer aus. Songs wie "Be someone" und "My greatest fear" plänkeln zwischen Rock und Pop daher, darüber knödelt Boone und bemüht unangenehm oft die Kopfstimme. Verfeinert werden beide Stücke mit unaufgeregten Refrains, die genauso generisch klingen wie jeder einzelne Songtitel von "Fireworks & rollerblades". Wie es sich für einen Singer-Songwriter gehört, zelebriert er auch ausgiebig Balladen: "In the stars" setzt auf Klavier, Chor und sauberen Gesang mit Justin-Bieber-Note, bei "Hello love" kommen außerdem Geigen zum Einsatz. Der Song entwickelt sich aber rasch weg von Melancholie hin zu einer energiegeladenen und am Folk angelehnten Hymne. Generell ist Boone auf "Fireworks & rollerblades" immer dann am stärksten, wenn er mit Erwartungen spielt und diese nicht erfüllt. So startet er bei "Cry" zurückhaltend und sentimental, nur um nach der Hälfte mit eindringlicher Gitarre dazwischenzugrätschen und seine Stimme ähnlich wie in "Beautiful things" immer stärker zu erheben.
Dass diese Eigenart bei einer Laufzeit von 60 Sekunden Eindruck hinterlässt, leuchtet ein. In voller Songlänge vermag Boones Herangehensweise zwar zu unterhalten, allerdings bleibt seine Technik vorhersehbar und seine Pop-Songs mit großem Balladenanteil häufig eher langweilig. Benson Boone hebt sich damit nicht von vergleichbaren Singer-Songwritern ab, die in den vergangenen Jahren Chart- oder Social-Media-Erfolge eingefahren haben. "Fireworks & rollerblades" ist zwar emotional aufgeblasen, musikalisch generisch, aber immerhin nicht unangenehm. Und für einen weiteren TikTok-Erfolg mit einer weiteren Single reicht es wohl allemal.
Highlights
- Beautiful things
- Cry
Tracklist
- Intro
- Be someone
- Slow it down
- Beautiful things
- Cry
- Forever and a day
- In the stars
- Drunk in my mind
- My greatest fear
- There she goes
- Hello love
- Ghost town
- Love of mine
- Friend
- What do you want
Gesamtspielzeit: 49:16 min.
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2024-12-05 17:02:27 Uhr
Laut Spotify ist Beautiful Things der am zweithäufigsten gestreamte Song des Jahres. |
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2024-10-21 23:17:31 Uhr
Der Song ist lahm und dieser Pseudorockausbruch zwischendurch cringe. |
Grizzly Adams Postings: 6138 Registriert seit 22.08.2019 |
2024-10-21 21:42:13 Uhr
Knapp 1,5 Mrd. (!) Streams für den Song Beautiful Things. Und ich hatte ihn bisher noch nie gehört. Irgendwo auf der Welt muss dieser Künstler angesagt sein. |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 28970 Registriert seit 08.01.2012 |
2024-06-05 21:24:37 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert. Meinungen? |
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Referenzen
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