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Frank Turner - Undefeated

Frank Turner- Undefeated

Xtra Mile / Indigo
VÖ: 03.05.2024

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Dear Frank,

Du hast ihn bislang meist gewonnen, den Kampf. In den ersten Jahren Deiner Karriere gegen den ewigen Vorband-Status und die krasse Müdigkeit vom nimmermüden Touren. In den letzten Jahren allen voran gegen Deinen Rücken. Der Kopf? Ist sowieso an der richtigen Position und dort auch kaum wegzubringen, wie Du kürzlich unverblümt selbst zugabst: "Now I'm surprised to report that as I enter my forties, I've returned to being an angry man". Hm ... überrascht?!

Ach, Frank, das nehmen wir Dir nicht wirklich ab. Du kannst gar nicht anders, als mit klarer Kante und voller Überzeugung weiterzugehen. Du zählst noch immer Deine Liveshows. 2853 Konzerte (!) stehen aktuell auf der berühmten Strichliste Deiner Laufbahn. Dass jene auch 2024 nicht vollständig ist, es vielleicht niemals sein wird, ist klar. "Undefeated" heißt Dein zehntes Album, es erscheint erstmals seit Ewigkeiten bewusst nicht beim Major. Doch es wird Dich erneut zu sämtlichen Fleckchen in der europäischen Musiklandschaft bringen. Und viele, viele Menschen freuen sich darauf!

Für so etwas wie Überraschungen indes bist Du nicht mehr zuständig. Warum auch? Nach dem ambitionierteren Projekt "No man's land" und Deiner nachfolgenden Lust auf Gepolter mit "FTHC" besinnst Du Dich zum runden Studiowerk-Jubiläum also nun wieder auf den bewährten Mix, den alle von Dir kennen und so manche auch erwarten. Da grüßen einerseits die kurzen und folkigen, zum Hüftwackeln animierenden Akustik-Punk-Stücke, die an Deine ersten Platten erinnern. "Never mind the back problems" ist so einer, oder "I'm in love with the girl from the record shop", das auch Deine Liebe zum Rockabilly zeigt.

Über den markanten Stadion-Rocker und Opener "Do one" freuen sich jene Beine, die Deine Leute im Sommer zu den Open Airs tragen werden, schon heute. Und nach einigem Augenrollen über die zunächst überbordenden "Düdüdüdü"s denkt auch der Kritiker, es könnte ziemlich lohnen, dieses Stück live zu hören. Überhaupt scheinst Du mit "Undefeated" das Motto "Frei von der Leber weg" so beherzigt zu haben wie länger nicht. Sogar reine Akustik-Tracks gibt's, und folkiger als der Anderthalbminüter "The leader" geht kaum. Bewegender als "Ceasefire" oder "Somewhere inbetween" geht sicherlich, aber dann wird's auch kitschig. Tolle Songs, welche an die famose Zeit mit Deiner einfühlsamen Platte "Tape deck heart" erinnern. Ach, und sorry, dass wir hier im Hause damals so streng mit Dir waren. War nicht so gemeint. Trotz Mitgröhl-Part wird es dann bei "No thank you for the music" über vier Minuten etwas komplexer und energischer. Aus Gründen. Deine Grüße an die Majorlabels dieser Welt kommen an ... vielleicht. Dann gibt es noch das feine "Letters", einer dieser melancholischen Ohrwürmer, für die man Dich so mag.

Apropos Melancholie, da war noch was. Und zwar die seltsamste Zeit ever, diese Corona-Pandemie. Dass wir das tatsächlich miterlebt haben, wirkt beinahe surreal. Da schütteln wir rückblickend so manches Mal die Köpfe, noch lieber aber schütteln wir zu dem kleinen Indierock-Hit namens "Pandemic PTSD" das werte Gesäß. Zurecht spielst Du in diesem Kontext auch auf die vielen Unsicherheiten und Unwägbarkeiten an, die es seither in unseren Leben gibt. Im Gesundheitlichen, im Zwischenmenschlichen. Denn diese Zeit war real, sie hat in jedem Fall ewas mit uns gemacht. Und verdammt nochmal ja, "It's okay not to be okay". Sowieso! Die Welt entwickelt sich absolut nicht zum Guten, nicht erst seit Corona. So lange aber Du, werter Frank, uns das manchmal einfach vergessen lässt, zumindest für die paar Stunden mit Deiner Musik, leben wir einfach mal weiter. Und schicken Dir ganz, ganz viel lieben Dank auf die Insel! Und wünschen viel Freude bei Deiner 3.000sten Show.

Es grüßt Dich,

Dein Plattentests.de und insbesondere:

(Eric Meyer)

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Highlights

  • Ceasefire
  • Pandemic PTSD
  • No thank you for the music

Tracklist

  1. Do one
  2. Never mind the back problems
  3. Ceasefire
  4. Girl from the record shop
  5. Pandemic PTSD
  6. Letters
  7. East Finchley
  8. No thank you for the music
  9. The Leaders
  10. International hide and seek champion
  11. Show people
  12. On my way
  13. Somewhere inbetween
  14. Undefeated

Gesamtspielzeit: 39:45 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Hoschi

Postings: 1866

Registriert seit 16.01.2017

2024-09-01 20:28:32 Uhr
Weiterhin sehr durchschnittlich.
Ceasefire und Girl frim the record shop sind Killer aber der Rest echt Füllmaterial.
Insbesondere gegen Ende wird's wirklich lahm.

6/10

Obrac

Postings: 2625

Registriert seit 13.06.2013

2024-09-01 13:56:46 Uhr
Die Platte ist insgesamt mal wieder durchwachsen, aber "East Finchley", "Somewhere inbetween" und der Titeltrack sind einfach groß.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 28498

Registriert seit 08.01.2012

2024-04-25 19:51:21 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Lichtgestalt

User

Postings: 6401

Registriert seit 02.07.2013

2024-02-25 21:53:37 Uhr
"Netter Song, das "Do do do do do do do" macht ihn aber ziemlich ungenießbar."

Fürchterlich. Da kann ich mir ja gleich Ruby von den Kaiser Chiefs geben.

Hoschi

Postings: 1866

Registriert seit 16.01.2017

2024-02-23 20:31:40 Uhr
Nachwievor ein dufter Dude aber musikalisch mittlerweile leider nicht mehr so meins.
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