Alowan - Feathers

Glitterhouse / Indigo
VÖ: 19.04.2024
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10

Ten birdpower
Aus der beliebten Reihe "Was macht eigentlich?" – heute mit Jean Yves Tola. Dieser schuf an der Seite von David Eugene Edwards und Pascal Humbert einst einen Sound, welcher bis heute legendär nachhallt. Circa ein Jahrzehnt aktiv, schufen sie als Sixteen Horsepower eine Handvoll Alben für die Ewigkeit. Teils Country, teils gebetsmühlenartige Lyrics, aber auch eine gewisse Dringlichkeit, Düsternis und Gothic-Einschlag: eine Kombination, die sie einzigartig machte. 2005 trennten sich die Wege, und Tola, bis dahin nicht nur Musiker und Komponist innerhalb der Band, sondern auch eine Art Manager, fiel in ein sehr tiefes Loch. Er sattelte im wahrsten Sinne des Wortes um und zog auf eine Pferdefarm nach Kentucky. Zwar hatte er dabei immer noch eine Menge Ideen im Kopf, benötigte aber Jahre, ehe er sich ans Niederschreiben und Umsetzen der Stücke machte.
2019 folgt dann die Wende – nachdem sich über die Zeit grob einiges angesammelt hatte, ist plötzlich der Zeitpunkt da, an dem er in einen langsamen Flow gerät. Einziges offenes Thema: der Gesang. Tola versteht sich als Komponist hinter Stücken, ist in vielerlei Instrumenten ausgebildet – aber das Singen überließ er schon immer lieber anderen. An dieser Stelle kommt nun Chantal Acda ins Spiel, welche "Feathers" mit ihrer Stimme füllt. Mit ihr – und einigen anderen Gästen im Gepäck– bestreitet Tola nun diese zehn Songs, welche zwar entfernt nach Sixteen Horsepower klingen, aber dennoch eine eher andere Richtung einschlagen.
"Feathers" bewegt sich deutlich mehr im Rahmen des klassischen Folk. Es scheinen ja schon im Setting einige Klischees durch – Farm, Kentucky, Landleben. Die Cowboyhüte jedoch bleiben eingepackt, in den zehn Songs verfängt sich eher eine Lagerfeuer-, beziehungsweise Kaminromantik. Sanfte Pianoakkorde eröffnen "Let it flow", dazu singt Acda in ihrer sehr klaren, ausdrucksvollen Art. Einige Streicher begleiten die Szenerie, die mit ihren kuschelig-warmen Melodien sofort etwas einlullt. Im fantastischen "Stand still" bieten die beiden mit Calvin Dover erstmals einen weiteren Gast auf, welcher in tiefen Tönen singend eine feine Violinenspur begleitet.
Mit "Guitar man" folgt gleich ein weiteres gemächliches Duett, ehe "Heaven and hell" größtenteils auf Spoken-Word-Vocals setzt und einen kompletten Ruhepol darstellt, den wiederum "Horsewind" wieder auflöst, gar mit einem kleinen Weckruf in der Mitte. "Kevnidenn" mutet etwas mittelalterlich an, ehe es ins finale, dreiteilige "Bird's eye"-Opus geht, welches sogar noch einmal mit einer Überraschung aufwartet. War der bisherige Sound von klassischen Instrumenten geprägt, fügen sich hier sogar elektronische Elemente ins Bild ein und geben zum Abschluss noch einmal einen Schwung mit, der endgültig mit den Wurzeln Tolas abschließt.
Highlights
- Stand still
- Horsewind
- Bird's eye – Opus 1
Tracklist
- Let it flow
- Sirénes
- Stand still
- Guitar man
- Heaven and hell
- Horsewind
- Kevnidenn
- Bird's eye – Opus 1
- Bird's eye – Opus 2
- Bird's eye – Opus 3
Gesamtspielzeit: 38:57 min.
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Vive Postings: 1069 Registriert seit 26.11.2019 |
2024-04-28 16:44:02 Uhr
klingt interessant, werd mal weiter reinhören |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 28296 Registriert seit 08.01.2012 |
2024-04-25 19:46:14 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert. Meinungen? |
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Referenzen
Lilium; Wovenhand; Sixteen Horsepower; Chantal Acda; Giant Sand; Mark Lanegan; Wilco; Sparklehorse; Lambchop; Damian Rice; Mazzy Star; Leonard Cohen; Yann Tiersen; Nick Cave & Warren Ellis; Lee Hazlewood; Scott Walker; Distance, Light & Sky; Sleepingdog; Alberta Cross; Christian Kjellvander; Hugo Race; Isobell Campbell; Nina Nastasia; Songs:Ohia; The National
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- Alowan - Feathers (2 Beiträge / Letzter am 28.04.2024 - 16:44 Uhr)