Austere - Beneath the threshold

Lupus Lounge / Soulfood
VÖ: 05.04.2024
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10

Alles muss raus
Dass es auch in den sonnigsten Ecken dieses Planeten manchmal sehr düster zugehen kann, bewiesen zwei Menschen aus Australien schon vor 15 Jahren. Austere nannten Tim Yatras und Mitchell Keepin ihr Projekt, welches sich am Sound des rohen skandinavischen Black-Metal orientierte – einige edgy Interviewaussagen inklusive. Zwei Alben in kurzer Zeit veröffentlichten Austere 2007 und 2009, danach wurde es still um das mit sehr depressivem Touch agierende Duo. 13 Jahre und diverse Nebenprojekte später reanimierten die beiden die Band und knüpften 2023 mit "Corrosion of hearts" an alte Tage und Taten an. Wenige Monate später erscheint mit "Beneath the threshold" schon Longplayer Nummer vier.
Die knappe Zeit habe die Band zu einer Neuorientierung und Weiterentwicklung genutzt, so ein Statement. Statt sich abermals an den Kollegen von der Nordhalbkugel zu orientieren, wolle man einen anderen Ansatz zum Ausdruck der eigenen Emotionen wählen. "Thrall" zeigt bereits, wohin die Reise führen soll: Langes, atmosphärisches Intro, zunächst einige langsame, schwere Riffs, ehe das Stück zu wie aus der Ferne herüberklingenden Growls langsam Fahrt aufnimmt. Markante Soli erheben sich über dem Sound, der nun eher im Blackgaze verortet ist. Der folgende Zehnminüter "The sunset of life" schließt hier nahtlos an. Interessant ist dabei der Wechsel zu Laut-leise-Schemata, die sonst eher im Post Rock zu finden sind. Dazu immer wieder aufhellende, meist von Gitarrensoli getriebene Momente im Sound, die so gar nicht zu Austeres Ruf als Depressive-Black-Metaller zu passen scheinen.
Ab jetzt geht "Beneath the threshold" kompositorisch erst richtig in die Vollen. Das kurze "Faded ghost" bietet cleanen Gesang, der sich in "Cold cerecloth" fortsetzt. Zu verstehen sind die Lyrics jedoch ähnlich wie die Growls eher nicht, was am leicht verwaschenen Klang und dem sich im Vordergrund abspielenden Lärm liegt. Dieser nimmt ungeahnte Ausmaße an – jedoch in eine unerwartete Richtung. "Cold cerecloth" biegt mehrfach ab und landet schlussendlich bei einem Sound, den man gar als zugängliche, wenngleich harte Rockmusik beschreiben kann. Nach dem Zwischenspiel "Words unspoken" liefert das Duo im Closer "Of severance", der zusammen mit "The sunset of life" fast das halbe Album einnimmt, insbesondere im Drumming anfangs zwar gewohnte Black-Metal-Kost, findet sich aber erneut irgendwo zwischen Blackgaze und Post Rock wieder. Es scheint, als würde dieses Album strahlen wollen – funkelnd in einem Meer aus Dunkelheit über dem weiten australischen Himmel. Ob Sonne oder nicht.
Highlights
- The sunset of life
- Cold cerecloth
Tracklist
- Thrall
- The sunset of life
- Faded ghost
- Cold cerecloth
- Words unspoken
- Of severance
Gesamtspielzeit: 42:00 min.
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- Austere - Beneath the threshold (1 Beiträge / Letzter am 27.03.2024 - 21:19 Uhr)