Mastiff - Deprecipice
MNRK / SPV
VÖ: 22.03.2024
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Vorsicht, bissig
Irgendwo muss die Wut ja hin: "A miserable band from a miserable city" – so die Eigenbeschreibung von Mastiff. Scheint nicht so schön zu sein in Kingston-upon-Hull, Yorkshire. 2013 beschlossen fünf Typen, der Industrie-Tristesse ihrer Heimatstadt ein würdiges Denkmal zu setzen. Ein Jahrzehnt und diverse musikalische Experimente später erscheint mit "Deprecipice" nun Longplayer Nummer vier, und bewegte sich das Quintett zuletzt auf "Leave me the ashes of the world" zwischen Doom, Sludge oder gar Death Metal, bestimmt nunmehr zackiger, heftiger Hardcore den Sound – ohne jedoch die vorangegangenen Werke zu ignorieren. Was allerdings schnell klar wird: Statt etwas zwischen den Stühlen und Genres zu hängen, ist "Deprecipice" ein durch und durch konsequentes Album.
Ohne eine Sekunde zu verschwenden, wütet "Bite radius" los. Stakkato-Riffs, das Schlagzeug als Schießbude und aggressiver, nach vorn gehender Growl-Gesang: Hier passt sofort alles. Spannend dabei: Die oben genannten Genre-Ausflüge sind deutlich herauszuhören, die Saiteninstrumente für eingestreute Doom-Akkorde maximal tief gestimmt, das Riffing metallisch und trotz guter Produktion von einer gewissen Sludge-Dreckverkrustetheit. Kurz geben Mastiff dem Publikum wie in "Void" auch immer wieder Tempo-Verschnaufpausen, ohne dabei an Intensität einzubüßen. Für die Abwechslung sorgen Gäste am Mikro. Das Industrial-lastige "Cut-throat" featured übersteuerte Vocals von Primitive Mans Ethan Lee McCarthy und in "Serrated" darf Harry Nott von Burner den Gott des Gemetzels geben.
Knapp über eine halbe Stunde zelebrieren Mastiff diesen düsteren Sturm auf See, der manchmal auch recht stumpf gegen die englische Küste rollt. Laut Aussage der Band dient die Aggression von "Deprecipice" auch der eigenen Traumabewältigung. Individuelle familiäre Tragödien, insbesondere beim Shouter-Duo Jim Hodge und James Lee Ross, bieten zusätzlichen Stoff zu einer ohnehin schon nicht so rosigen Realität – verarbeitet zu einem brachialen Monstrum von Album, das perfekt zum Dampfablassen geeignet ist.
Highlights
- Everything is ending
- Serrated (feat. Harry Nott)
Tracklist
- Bite radius
- Everything is ending
- Void
- Cut-throat (feat. Ethan Lee McCarthy)
- Skin stripper
- Serrated (feat. Harry Nott)
- Worship
- Pitiful
- The shape
- Thorn trauma
Gesamtspielzeit: 34:08 min.
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Referenzen
KEN Mode; Primitive Man; Chat Pile; Tunic; Kowloon Walled City; Conjurer; Serpent Eater; Battalions; Wallowing; Swamp Coffin; Burner; No Gods No Masters; Ithaca; Will Haven; As We Draw; Pulling Teeth; Swarm Of The Lotus; Celeste; Downfall Of Gaia; Inter Arma; Heriot; Cult Leader; LLNN; Cult Of Luna; Amenra; Oathbreaker; Year Of No Light; Helpless
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