Malsten - The haunting of Silvåkra Mill – Rites of passage
Svart / Membran
VÖ: 15.03.2024
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
Gespenster hören
Auf den Koordinaten 55°41'06.1"N 13°29'54.6"E befindet sich das kleine Örtchen Silvåkra. Eine Straßengabelung, ein paar Häuser, eine Kirche mit eigenem Wikipedia-Eintrag. Wenig los auf den ersten Blick – und doch soll es hier mindestens spuken. Malsten nennen ein paar Schweden ihr Projekt und widmen sich nun schon zum zweiten Mal auf einem Konzeptalbum einer ominösen Mühle, die in Silvåkra stehen soll – auch wenn auf Karten davon wenig zu sehen ist. Horror-Doom ist ihr Genre und nachdem auf dem Debüt vier Songs das "haunting" vor Ort dokumentierten, sind es nun derer sechs, die im zweiten Teil "Rites of passage" die klassische Albumlänge von etwas über 40 Minuten füllen.
Welche arme Seele also nun in der Mühle haust – in Ruhe gelassen wird sie nicht. Aber wer weiß: Vielleicht sind schwere, schleppende Riffs und donnerndes Schlagzeugspiel ja genau das, worauf skandinavische Geister so stehen. Möglicherweise bringen Malsten sogar etwas Bewegung in die Hütte, denn trotz des reduzierten Tempos sind sie ziemlich groovend unterwegs und die Vortragsweise von Sänger Manne Högström lädt sehr dazu sein, den dunklen Folk-Horrorstorys zu lauschen. Statt wie viele Genre-Kollegen auf Growling zu setzen, trägt er die Lyrics mit ruhigem, fast Spoken-Word-artigem Gesang vor, selbst wenn hinter ihm die Dampfwalze beziehungsweise der Mühlstein gnadenlos rollt. Bei "Intercession" und "Ceremony" handelt es sich lediglich um kurze Zwischenspiele, weswegen im Grunde wiederum vier Longtracks diese Übergangsriten mit Leben – oder was auch immer – ausfüllen. Sind im Opener "Path of the nix" und dem folgenden "Larum" vor allem die Elemente enthalten, welche versprochen wurden, nämlich ein Best Of dessen, was Heavy Doom zu bieten hat, bringen Malsten später auch andere Einflüsse ins Spiel.
"Terra inferna" beginnt mit einer Basslinie, die nicht nur entfernt an Tool erinnert, das dazugehörige Drumming weist ebenfalls in Richtung des typischen Sounds der Progressive-Rocker. Der plötzliche Prog-Einschlag überrascht und verleiht "The haunting of Silvåkra Mill – Rites of passage" eine sehr interessante Wendung. Etwa zur Hälfte des Tracks verbinden sich diese Elemente und Malsten setzen ihr gewohntes, hartes Riffing auf diesen etwas anderen Ansatz. Die Symbiose gelingt und hebt dieses Album über handwerklich gut gemachte, aber auch standardisierte Kost des Genres hinweg. In Form des Closers "Laurenti Berth" folgt die Auserzählung dieses zweiten Teils einer an dieser Stelle sicher nicht endenden Geschichte: Ein langsames Intro mit einem feinen Gitarrensolo, ehe nach drei Minuten Högström die Szenerie übernimmt und durch die immer wieder aufflackernden Doom-Einsprengsel führt, ehe sich nach knapp elf Minuten vorerst der Wind über den schaurig klappernden Rädern der alten Mühle legt. Bis er wieder auffrischt.
Highlights
- Path of the nix
- Terra inferna
Tracklist
- Path of the nix
- Larum
- Intercession
- Terra inferna
- Ceremony
- Laurenti Berth
Gesamtspielzeit: 42:36 min.
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