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Ariana Grande - Eternal sunshine

Ariana Grande- Eternal sunshine

Republic / Universal
VÖ: 08.03.2024

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Es ist unkompliziert

Na, noch bei "Thank u, next" hängengeblieben, bei der Verarbeitung irgendwo zwischen Mac Miller und Pete Davidson? Ariana Grande ist doch schon längst weiter. Mit dem danach gefundenen Dalton Gomez war es zwar hörbar schön – wenn man dem turbulenzarmen "Positions" Glauben schenken darf – von dem hat sie sich aber schon längst wieder geschieden und ist mit Ethan Slater liiert, am bekanntesten aus dem Broadway-Musical zu "Spongebob Squarepants". Und irgendwo aus der Verarbeitung dieses Daily Dramas entstammt ihr siebtes Album "Eternal sunshine", das zur Hälfte Abrechnung, zur Hälfte optimisches Geradeausblicken ist. Man muss sicher nicht die Gossip-Details kennen, um diese Stücke wirklich zu verstehen. Man muss eigentlich generell nichts mitbringen zu "Eternal sunshine", denn trotz der privat schwerwiegenden Thematik fühlt sich diese Platte wirklich federleicht an.

Gut, das konnte man bereits über "Positions" sagen und jenes größtenteils ödes Album war der Tiefpunkt von Grandes bisheriger Karriere. "Eternal sunshine" nimmt sich sogar noch mehr zurück: keine Gesangspirouetten, keine namhaften Features, ihr bis dato kürzestes Album. Pop-Überlord Max Martin, der bei elf der 13 Tracks mitgeschrieben und produziert hat, ist die spektakulärste Personalie. Doch seine Handschrift, eigentlich eine sichere Bank für nach vorn stürmende Hits, geht völlig unter in diesem Wohlfühlklang, der sich vor allem am galanten R'n'B aus der Mitte der Neunziger bedient. Die einigermaßen flippige Dance-Single "Yes, and?", die Hatern einmal mehr die rote Karte zeigt, führte auf eine falsche Fährte – auf Banger der Marke "Into you" oder "No tears left to cry" braucht man indes gar nicht erst hoffen. Das Album bleibt einer Stimmung verhaftet, Songs verschwimmen miteinander. Und doch ist das irgendwo auch eine Stärke von "Eternal sunshine": Es ist durchgehend sehr schön.

"How can I tell if I'm in the right relationship? / Aren't you really s'posed to know that shit?", fragt Grande im Intro und müht sich den Rest des Albums ab, die Antwort zu finden. Zunächst in vergifteten Spitzen rückwärts, die das ansteckend flippige "Bye" verteilt und die später im schön schwebenden Titeltrack mit gewohnt expliziter Lyrik noch weiter ausgeführt werden: "I showed you all my demons, all my lies / Yet you played me like Atari / Now it's like I'm looking in the mirror / Hope you feel alright when you're in her." Puh. Aber auch: "I found a good boy and he's on my side / You're just my eternal sunshine." Während im referenzierten Film "Eternal sunshine of the spotless mind" das Gedächtnis der Protagonisten von unliebsamen Erinnerungen befreit wird, wälzt sich Grande allerdings geradezu darin.

Just wenn man denkt, dass die Platte zur Mitte hin doch einen Schuss Energie vertragen könnte, legt sie tatsächlich eine Schippe drauf und lässt mit "True story" und "The boy is mine" – musikalisch nicht verwandt mit Brandy oder Monica – ein spitzzüngiges Doppel vom Stapel. "I play the villain if you need me to", ist zwar so ein Satz, den man Grande mit ihrer engelhaften Stimme nie ganz abnimmt, aber es macht dennoch Laune, ihr beim gezinkten Kartenspiel zuzuhören. "Imperfect for you" channelt später sogar Folk-Rock, der ebenfalls aus den Neunzigern stammen könnte, überführt ihn in das Setting. Der schönste Moment gebührt jedoch dem Closer "Ordinary things", der eine herrliche Soundpalette auffährt und am Ende sogar Großmutter Marjorie Grande zu Wort kommen lässt, um die zu Anfang gestellte Frage zu beantworten: "And when he'd come and I'd see him, when he first gets off that train, it was like God almighty arrived." Gut, ein paar andere, womöglich hilfreichere Ratschläge kommen noch hinterher – die Oma weiß schließlich Bescheid. So wunderbar das alles ist, nächstes Mal nehmen wir aber auch gern wieder was für die Tanzfläche mit. Thank u, next.

(Felix Heinecker)

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Highlights

  • Bye
  • Yes, and?
  • Ordinary things (feat. Nonna)

Tracklist

  1. Intro (End of the world)
  2. Bye
  3. Don't wanna break up again
  4. Saturn returns interlude
  5. Eternal sunshine
  6. Supernatural
  7. True story
  8. The boy is mine
  9. Yes, and?
  10. We can't be friends (Wait for your love)
  11. I wish I hated you
  12. Imperfect for you
  13. Ordinary things (feat. Nonna)

Gesamtspielzeit: 35:32 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Arne L.

Postings: 1711

Registriert seit 27.09.2021

2024-10-17 09:22:27 Uhr
Von den ganz großen Weltstars ist Ariana Grande eine von denen, bei denen ich mich freue, wenn ihre Musik irgendwo im Supermarkt anläuft oder in einer Bar gespielt wird. Album wie immer angenehm und eingängig. Könnte auch noch ein Punkt mehr sein, aber passt so schon.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 28634

Registriert seit 08.01.2012

2024-03-13 21:15:57 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 28634

Registriert seit 08.01.2012

2024-01-18 19:09:40 Uhr - Newsbeitrag
Vier Jahre nach ihrem Hitalbum “Positions” ist neue Musik der gefeierten Sängerin zum Greifen nahe.... Ariana Grande hat in der vergangenen Woche ihre neue Single “yes, and?” inklusive Video veröffentlicht und ihr neues Album angekündigt! Am 8. März erscheint “Eternal Sunshine”, das insgesamt siebte Studioalbum der Grammy-Gewinnerin. Ari is back!


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