Giant Rooks - How have you been?

Vertigo / Universal
VÖ: 02.02.2024
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10

Zuzuzugänglich
Ein Paradox ist "etwas, was einen Widerspruch in sich enthält". Sagt Onkel Duden, und der muss es ja wohl wissen. Beispiele – nicht im Duden, aber in der Popmusikgeschichte – wären gute Alben von Coldplay seit 2009. Oder auf Dauer erträgliche Musik von Joachim Witt seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, circa. Oder Suppen, die besser schmecken als Pilzrahmsuppe. Was das jetzt mit dem zweiten Album von Giant Rooks zu tun hat? Vielleicht erklärt die folgende Frage das Dilemma: Gibt es zu eingängige Musik?
Denn "How have you been?" ist eines ganz bestimmt: eingängig. Da sitzt jeder Ton an der richtigen Stelle, daran haben durchweg Leute gearbeitet, die ihre Instrumente beherrschen und etwas von Popmusik verstehen, es wurden hörbar hochwertige Produktionsmittel verwendet, und Frederik Rabe ist ein erstklassiger Sänger und Frontmann. Der zwischendurch auch noch mitgeholfen hat, dass Kraftklub-Frontkollege Felix Kummer mit dem grandiosen "Der letzte Song (Alles wird gut)" einen Solo-Riesenhit hatte. Schwächen? Eigentlich kaum auszumachen.
Favoriten kann sich jeder selbst rauspicken. Von den Streamingzahlen her und dank der mittlerweile üblichen Veröffentlichungspolitik ist die Hälfte der 14 Stücke ja schon umfassend bekannt. Absteigend nach Datum des Erscheinens – nicht nach Qualität! – haben sich das allein beim grünen Riesen schon zwischen anderthalb und 36 Millionen Ohren angehört. Ob es der vergleichsweise fast zurückhaltende und auch kurz mal die Gitarren rauslassende Opener "For you" oder das gechillt ins Gedächtnis tänzelnde "Pink skies" ist. Und das umwerfende "Flashlights" war – warum auch immer – unter den vielen Vorabsingles noch nicht mal dabei, das düstere "Fake happiness" ebenfalls nicht. Also ist alles tutti mit diesem Album, oder?
Hm, tja, wenn das doch nur so einfach wäre. Aber warum bekommt man diese Platte dann so schwer zu greifen? Warum löst sie weder bei Blutdruck noch bei Pulsschlag eine ernsthafte Reaktion aus? Fallen die vielen "Ohoho"s und potenziellen Mitsingmomente bei glattpoliertem Radiofutter wie "Somebody like you", "Cold wars" oder "Morning blue" so schnell auf die Nerven? Bzw. würden sie auf die Nerven fallen, wenn sie nicht so egal wären. Das ging dem Rezensenten des Debütalbums ja sichtlich anders? Okay, zwei Kritiker, drei Meinungen – und so wird es mit Sicherheit auch eine Menge Leute geben, denen "How have you been?" ganz ausgezeichnet gefällt, und das ist auch völlig okay so. Ist doch nur Popmusik.
Highlights
- Pink skies
- Flashlights
- Fake happiness
Tracklist
- For you
- Pink skies
- Somebody like you
- Under your wings
- Cold wars
- Nobody likes hospitals
- Fight Club
- Flashlights
- Brave new world
- Bedroom exile
- Morning blue
- Fake happiness
- Love is a selfish thing
- How have you been
Gesamtspielzeit: 49:41 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Armin Plattentests.de-Chef Postings: 28275 Registriert seit 08.01.2012 |
2024-02-02 19:35:57 Uhr
Die Vorabsongs finde ich auch eher ernüchternd, wenn ich an so was wie "Chapels" oder "Bright lies" oder "Mia & Keira" zurückdenke. Das erste Album hatte dann auch noch nette Songs, aber eben nur nett. Generell scheint mir, ohne das neue Album schon gehört zu haben, die Trefferquote zurückzugehen. |
musie Postings: 4053 Registriert seit 14.06.2013 |
2024-02-02 11:18:32 Uhr
Ich finde sie haben das recht gut geschafft mit radiotauglichem Sound für etwas grössere Massen und trotzdem die Seele nicht verkauft. Klar, es ist alles etwas glattgebügelt aber was will man. Von mir gibts eine glatte sehr gute 7/10. |
Oceantoolhead Postings: 2310 Registriert seit 22.09.2014 |
2024-02-01 11:45:41 Uhr
Rezension klingt als hätte sich der Rezensent schon bei der Arbeitsvergabe über dieses Album geärgert. |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 28275 Registriert seit 08.01.2012 |
2024-01-31 22:08:40 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert. Meinungen? |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 28275 Registriert seit 08.01.2012 |
2024-01-12 18:47:37 Uhr - Newsbeitrag
Liebe Kolleg*innen,kurz vor Veröffentlichung ihres zweiten Albums „How Have You Been?“, bringen Giant Rooks ihre Single „Pink Skies“ via IRRSINN Tonträger/ Vertigo Berlin. "Pink Skies" ist einer der Songs auf dem Album, der mit seinem Sound eine sehnsuchtsvolle Leichtigkeit versprüht. Passend zum Release des Songs startet die Band im Januar mit ihrer Tour in Europa, wo dieser und weitere Album Songs zum ersten mal live gespielt werden. Über den Song sagt die Band: „Pink Skies ist ein kalifornischer Fiebertraum einer Liebesgeschichte und wahrscheinlich der unbeschwerteste Song auf dem Album. Es hat so viel Spaß gemacht ihn zu schreiben und zu produzieren, da er der erste Song ist, den wir je gemacht haben, der komplett auf einem Riff aus Gitarre und Bass basiert, der den ganzen Song durchspielt.“ Mit dem Song geht die Reise weiter zum zweiten Album der Band. „How Have You Been?” erscheint am 2. Februar 2024 und verspricht mit unverkennbarem Rooks-Sound, eingängigen Melodien, geschliffenen Texten und komplexem Songwriting eine Fülle an großen Pop-Momenten. |
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Referenzen
Milky Chance; Coldplay; AnnenMayKantereit; Bastille; Alt-J; Leoniden; Provinz; Razz; Von Wegen Lisbeth; Foals; Two Door Cinema Club; Kings Of Leon; Mando Diao; Bombay Bicycle Club; The Temper Trap; Louis Tomlinson; Kraftklub; Kummer; Imagine Dragons; Phoenix; Sizarr; Kakkmaddafakka; Mark Ronson; The Killers; Vampire Weekend; The Kooks; The Drums; Kaiser Chies; Robbie Williams; Take That
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