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Busta Rhymes - Blockbusta

Busta Rhymes- Blockbusta

The Conglomerate / Epic / Sony
VÖ: 24.11.2023

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 3/10

Break ya expectation

Immerhin gibt es noch gerade so originelle Album-Promo im größeren US-Rap. Busta Rhymes kündigte sein elftes Album, inklusive Tour, bedeutungsschwer via Zoom-Call wie einen Geschäftstermin an. Die Meeting-Gäste Timbaland, Pharrell Williams und Swizz Beatz wurden dabei als Produzenten für "Blockbusta" bestätigt. Herausgekommen ist eine zumindest quantitativ umfangreiche LP, die über eine Stunde lang 19 Tracks mit üppiger Gästeliste sowie, wenig überraschend, exzellenter Produktion auffährt. Nur leider führt nicht jedes groß aufgezogene Projekt zwangsläufig zu einem überragenden Ergebnis, manches wird zwar fertig, aber eben nicht vollendet. So auch "Blockbusta", dessen Credits die drei großen Namen tatsächlich nur stellenweise aufführt. Stattdessen bietet diese doch recht aufgeblähte Platte eher zeitgenössische, teils plastisch wirkende Sounds. Mag auch keiner der Songs wirklich mies sein, bleibt hier der dickste Wermutstropfen einfach, dass ein Rapper der Kategorie Trevor Smith Jr. alias Busta Rhymes von der Beliebigkeit seines eigenen Albums quasi verschluckt wird.

Manchmal funktionieren die stilistischen Ausflüge aber auch überraschend gut, zum Beispiel im brachialen "Roboshotta" mit Burna Boy. Monströse Bässe, überall Claps, etwas übertriebene Raggamuffin-Anlehnungen und ein Busta Rhymes, dessen Flow einen Roboter nachahmt – klingt zwar nicht danach, doch das gewagte Experiment macht als kürzester Song auf der Platte am meisten Spaß. Abgesehen von einer Unnötigkeit im Outro, wenn beide die Freilassung des früheren Dancehall-Stars Vybz Kartel fordern, der 2014 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe wegen Mordes verurteilt wurde – sowas ist halt eine der vielen Macken des Albums. Die vielleicht auffälligste davon ist das dezent aufdringliche Recycling von erfolgreichen Samples, die aber selten angenehme Nostalgie auslösen, sondern eher die Frage aufwerfen, wie viel von Smith Jr. überhaupt selbst in diesen Songs steckt. In "Luxury life" imitieren Busta Rhymes und Coi Leray noch einigermaßen charmant Jay-Z und Foxy Brown ("Ain't no N*****"), doch muss so eine Dauerschleife von "Gangsta's paradise" wie bei "Stand up" wirklich sein? Ähnliches gilt für “The return of Mansa Musa”, welches das – ursprünglich vom kamerunischen Musiker Manu Dibango erschaffene – “Mama-say-mama-sa-mamakusa”-Sample verwendet, das doch schon von Michael Jackson ("Wanna be startin’ somethin’") oder Rihanna ("Don’t stop the music") zur Genüge ausgeschlachtet wurde.

Wenigstens erfüllt die Lead-Single "Beach ball" als flotte Strandparty-Nummer ihren Zweck, warum auch nicht es mal wieder mit Hedonismus und verführerischer Stimmung versuchen. Rapperin Bia steuert mehrere überzeugende Parts bei und das Zusammenspiel mit Busta Rhymes lässt schon eine gewisse Champagner-Stimmung aufkommen. Dem muss man übrigens lassen, dass er der neuen Generation fast schon so viel Bühne bietet, dass "Blockbusta" gefühlt mehr Feature- als Solo-Parts von ihm enthält. Sei ihm ja hoch anzurechnen, nur für Rap-Fans, welche auf die alten Zeiten etwas Kopfnicken wollen, bleibt eben nicht viel übrig. Am ehesten erfüllt "Big everything" solche – aufgrund der Promo nicht unberechtigten – großen Erwartungen, dass Busta mal wieder so unverwechselbar insistent klingt wie früher. Hier vereinen sich drei Rap-Generationen und es wirkt nicht mal erzwungen, sondern tatsächlich einer derartigen Kollabo würdig, auch wenn man über die Feature-Wahl sicherlich diskutieren könnte. Dieser Track wird getragen von der starken Produktion durch Ian "Schife" Lewis und scharfen wie präzisen Punchlines in kurzen Abständen – einer der seltenen Momente, wo tatsächlich alles mal eine Nummer größer wirkt: "Big money, big dreams, big everything." Alles big, bis auf dieses Album leider. Trotz aller Markenzeichen, wie Busta Rhymes' schnellem Flow und dem tiefen, heiseren Ton seiner ikonischen Stimme, besteht "Blockbusta" überwiegend aus kurzlebigem Füllmaterial, mehr am Spotify-Algorithmus orientiert als am Fan-Service. Schade drum.

(Maximilian Baran)

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Highlights

  • Beach ball (feat. Bia)
  • Big everything (feat. DaBaby & T-Pain)
  • Roboshotta (feat. Burna Boy)

Tracklist

  1. The statement
  2. Remind 'em (feat. Quavo)
  3. Beach ball (feat. Bia)
  4. Ok (feat. Young Thug, Cool & Dre)
  5. Could it be you (feat. Blxst & Yung Bleu)
  6. Luxury life (feat. Coi Leray)
  7. Big everything (feat. DaBaby & T-Pain)
  8. Roboshotta (feat. Burna Boy)
  9. Tings
  10. The return of Mansa Musa (feat. Swizz Beatz & Blackway)
  11. Stand up (feat. JNR Choi)
  12. Open wide (feat. Chris Brown & Shenseea)
  13. Hold up
  14. The hive (feat. Giggs)
  15. Homage (feat. Kodak Black)
  16. Legend (feat. Morray)
  17. Slide
  18. Legacy (feat. Cie, Trillian & Rai)
  19. If you don't know now you know pt. 2 (feat. Big Tigger)

Gesamtspielzeit: 62:02 min.

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Armin

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2024-01-04 21:45:06 Uhr - Newsbeitrag
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