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Polar Son - Wax / Wane

Polar Son- Wax / Wane

Polar Son
VÖ: 08.12.2023

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Zurück auf Start

Bevor die britische Band Porshyne richtig durchstarten konnte, war es schon wieder um sie geschehen. 2019 legten die Jungs aus Brighton erste Songs vor und ließen dabei vor allem Einflüsse von Formationen wie Tool durchklingen. Irgendwo zwischen Rock und Prog hatten sich die Musiker angesiedelt, doch die Pandemie bremste Schaffenskraft und Auftrittsmöglichkeiten aus. Die Zeit des isolierten Nachdenkens nutzten die Künstler ausgiebig für eine kritische Betrachtung des eingeschlagenen Wegs. Am Ende steht nicht nur eine inhaltliche Neuausrichtung, sondern auch eine konsequente Umetikettierung: Porshyne sind tot, lang leben Polar Son. "Wax / Wane" heißt das Resultat des konsequenten Wandels.

Vorbilder im Klangbild sind nun tatsächlich andere. "Youth" als furioser Opener beispielsweise segelt durch Landschaften, die auch schon Dredg bereist haben. Allerdings haben die schon länger nicht mehr die Klasse dieses Auftaktstücks erreicht, das eine spielfreudige, Experimenten nicht abgeneigte Band zeigt. Und einen Sänger, der sein Spektrum vortrefflich ausreizt. "Gangrene" erwächst im Verlauf seiner fast fünf Minuten vom schwelgerischen Auftakt hin zu einem mitreißenden Wirbel, der den Jazz streift und elektronische Zutaten unaufdringlich einstreut. Mittendrin, untermalt von energisch zupackenden Gitarrenläufen: Fergal Lyden am Mikrofon, dessen Organ perfekt zur musikalischen Kulisse passt. "Well you know what's come / And you know what's coming after" singt er hier, was textlich übrigens einen Gegensatz zur Band-Wirklichkeit darstellt, die – siehe oben – unvorhersehbare Volten bereithielt.

Wenn Songs wie "Listen" das alles sogar ein Stück in Richtung Thom Yorke und Radiohead treiben, wird die Angelegenheit noch einmal spannender. Überhaupt hält einen der Abwechslungsreichtum des Albums beim Zuhören auf Trab. Hat man den Ausflug ins Radiohead-Universum verarbeitet, folgt der Wechsel zum kernigen "Supply". Polar Son liefern gelegentlich auch die Opulenz von Muse, überzeugen mit flirrender Nervosität oder am anderen Ende der Emotionen mit der dezidierten Entschleunigung im Zwischenstück "Interlude". Das wiederum läutet das Finale ein, das mit "End up the same" noch einmal einen Höhepunkt dieses Debüts bereithält. "Wane" schließlich ruft zu guter Letzt die ganze Klaviatur der Briten ab. Es zündet übrigens nicht alles unmittelbar nach dem ersten Durchgang, doch mit der Zeit wächst "Wax / Wane" Stück für Stück zu einem stimmigen Gesamtbild. Und das passt doch eigentlich vortrefflich zur Entstehungsgeschichte einer Band, bei der erst ein Umweg zum vorläufigen Ziel geführt hat. Nicht nur Dredg-Fans sollten hier unbedingt ein Ohr riskieren.

(Torben Rosenbohm)

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Highlights

  • Youth
  • Listen
  • Ends up the same

Tracklist

  1. Youth
  2. Gangrene
  3. Listen
  4. Supply
  5. Wax
  6. Interlude
  7. Ends up the same
  8. Wane

Gesamtspielzeit: 37:52 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Klaus

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Registriert seit 22.08.2019

2024-01-16 10:35:26 Uhr
Halt sehr starke 90er/00er-Alternative-Rock-Vibes, was ja auch die Referenzen aussagen. Wenn man dafür in Stimmung und empfänglich ist, isses wirklich gut. Muse wäre eine meiner ersten Referenzen noch gewesen (steht ja auch unterm Text).

nörtz

User und News-Scout

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Registriert seit 13.06.2013

2024-01-16 10:30:02 Uhr
Fand den Gesangsstil auf Dauer leider sehr anstrengend. Ein bisschen too much Theatralik.

Okay. Instrumental aber über jeden Zweifel erhaben, finde ich.

nörtz

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Registriert seit 13.06.2013

2024-01-16 10:28:55 Uhr
Muse, als sie noch gut waren, ebenso.^^

Klaus

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Registriert seit 22.08.2019

2024-01-16 10:28:44 Uhr
Fand den Gesangsstil auf Dauer leider sehr anstrengend. Ein bisschen too much Theatralik.

nörtz

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Registriert seit 13.06.2013

2024-01-16 10:28:08 Uhr
Ach ja, Dredg ist auch ne Referenz.
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