Morne - Engraved with pain

Metal Blade / Sony
VÖ: 03.11.2023
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10

Die ewige Leier
Stets dem Wandel verschrieben: Für die Vier von Morne aus Boston nicht nur eine gern genommene Floskel, sondern seit jeher Programm. Zwar fliegt die Band in ihren Genres meist etwas unter dem Radar, dennoch können Morne mittlerweile auf eine ausführliche Diskografie zurückblicken – außerdem Auftritte auf den legendären Bühnen von Hellfest bis Roadburn. Ob finsterer, langsamer Doom, hypnotischer Heavy-Stoner, natürlich Sludge: Überall schaute, beziehungsweise lauschte das Quartett einmal, wie die gewählten Genres in ihrer eigenen Machart so klingen. Für "Engraved with pain", das immerhin schon fünfte Album, ging man nun den nächsten Schritt und holte sich die mit größte Prominenz an Bord, die in diesen Kreisen möglich ist: Kurt Ballou, seit jeher aktiv bei Converge und eben auch als Produzent diverser Meilensteine. Vier Songs bietet "Engraved with pain", die sich natürlich über epische Längen erstrecken.
Erneut lässt sich das Quartett dabei von diversen Größen inspirieren: laut eigener Aussage von Celtic Frost bis Ministry oder auch Black Sabbath. Ein Name fehlt jedoch in der Aufzählung, obwohl dessen die Präsenz quasi an jeder Ecke zu hören ist: "Engraved with pain" klingt eins zu eins nach den schwedischen Kollegen von Cult Of Luna. Nicht nur der vormals sehr rau klingende Gesang von Milosz Gassan wurde hier in der Produktion komplett auf sauber getrimmt und auch ausgeweitet. Die Riffs düster und präzise, messerscharf und natürlich ausladend, das Schlagzeug dazu passend mit treibender, nachhallender Schwere. Jeder der vier Songs ist dazu mit einer hübschen Dynamik versehen, die sowohl im Doom wildert, als auch typisch Sludge und Post-Metal zitiert. Allein große Wechselspiele oder lichte Momente fehlen: Die Wolkendecke bleibt zu, die Atmosphäre konstant auf einem Niveau.
Moment einmal. Zwei Gitarren, Bass, Drums, heisernes Schreien, eine kaum verhohlende Kopie großer Genrenamen, das soll ausreichen? Klar! Zwar ist "Engraved with pain" nun wahrlich kein Album für die Meilenstein-Sammlung von Ballou, es bedient aber genau die richtigen "sweet spots", oder wie auch immer man diesen Begriff für düsteren Post-Metal umschreiben mag. Präzise Schläge für den Nacken, wie im dynamischen "Wretched empire", feine eingestreute Soli, das heiserne Growlen von Gassan: Morne wissen zu unterhalten und sind nach etwa zwanzig Jahren Bandgeschichte natürlich handwerklich über allem erhaben. So transportieren sie die inhaltliche Schwere, diesen erneuten Abgesang auf Menschheit und Zivilisation, das sprichwörtliche Blicken in den Abgrund nur allzu gut.
Highlights
- Wretched empire
Tracklist
- Engraved with pain
- Memories like stone
- Wretched empire
- Fire and dust
Gesamtspielzeit: 40:54 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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tjsifi Postings: 889 Registriert seit 22.09.2015 |
2023-11-09 15:31:22 Uhr
Recht gut. Wretched Empire sticht bei mir heraus weil das der Song ist bei dem für mich die Mischung am besten aufgeht. |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 28577 Registriert seit 08.01.2012 |
2023-11-08 21:58:49 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert. Meinungen? |
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Referenzen
Cult Of Luna; Pelican; Phantom Winter; Amenra; Isis; Neurosis; A Storm Of Light; Converge; Omega Massif; Neurosis; Downfall Of Gaia; Year Of No Light; Baroness; Boris; Crowbar; Celtic Frost; Inter Arma; Mantar; Mogwai; Ufomammut; Psychonaut; Minsk; Bossk; Celeste; Jesu; Russian Circles; Boris; The Ocean; Pelican; LLNN; Panopticon; Wolves In The Throne Room; Violet Cold; Subrosa; Alcest; Liturgy; Deafhaven; Mono
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- Morne - Engraved with pain (2 Beiträge / Letzter am 09.11.2023 - 15:31 Uhr)