Collapse Under The Empire - Recurring
Finaltune / Broken Silence
VÖ: 29.09.2023
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
Wortkarg mit Tiefgang
Den großen Themen der Welt sind Collapse Under The Empire noch nie ausgewichen. Auf ihrem Album "Everything we will leave beyond us" widmeten sie sich beispielsweise – einmal mehr – den vielen großen Krisen und warfen die bange Frage danach auf, ob die Menschheit das alles überhaupt überleben kann. Die Antwort darauf fällt gar nicht so leicht, denn man muss kein überzeugter Apokalyptiker sein, um angesichts der Weltenlage das ungeheure Zerstörungspotenzial einiger Entwicklungen zu erahnen. Auch "Recurring", das als inzwischen zehntes Studioalbum einen Jubiläums-Meilenstein der Band markiert, rückt die ganz großen Themen in den Mittelpunkt und reicht inhaltlich von der Genesis über die Apokalypse bis zur Neuerschaffung. Das Kunststück, das Collapse Under The Empire dabei wieder einmal hinbekommen, kann gar nicht ausgiebig genug herausgestellt werden: Der emotionale Tiefgang wird nach bewährtem Muster ohne Texte erreicht.
Im Grunde liefern Chris Burda und Martin Grimm in den neun Songs vom ersten bis zum allerletzten Ton das, was man von ihnen in höchst verlässlicher Regelmäßigkeit gewohnt ist. Cineastische Stücke, die das viel zitierte Kopfkino auslösen – und in denen man sich regelrecht verlieren kann. "Genesis" macht den Auftakt zu einem Werk, in dem das Duo nach eigener Auskunft vor allem dem Umstand nachspürt, dass sich alles immer wiederholt. Nun ist das etwas, das man durchaus auch über Collapse Under The Empire sagen kann: Im Grunde ähneln sich die Veröffentlichungen seit den Anfangstagen im Jahr 2008, allerdings machen die beiden Musiker das alles einfach in bestechend hoher Qualität. "Genesis", ebenso wie unter anderem weitere Höhepunkte wie "Mercy" oder "Forgiveness", entwickelt sich vor dem Auge der Hörerschaft nach dem längst hochgeschätzten Muster. Das Duo mischt Post-Rock-Gitarren mit Synthesizer-Momenten, fügt stets passende Drum-Passagen hinzu und versieht das alles mit einem spürbar spannenden Erzählfaden.
Das Staunen darüber, dass der durchaus breitwandige Sound von gerade einmal zwei Personen in Szene gesetzt wird, hält übrigens in der Mitte des zweiten Bandjahrzehnts immer noch an. Vermutlich liegt aber auch genau hier der Schlüssel für die Beständigkeit. Hier haben sich zwei Musiker gefunden, die in ihren Vorstellungen vom perfekten Song zwillingshaft nah beieinander liegen. Und die ihre Kunst von Album zu Album in feinen Nuancen optimieren, ohne bei aller glasklaren und knackigen Produktion zu glatt daherzukommen. Dass die beiden die Frage nach der Zukunft noch nicht final negativ beantwortet haben, wird übrigens im vorletzten Stück "Apocalypse" deutlich: Wenn das mögliche Ende so klingt, dann besteht noch Hoffnung. Und "Creation" als tatsächlicher Abschluss entlässt das Publikum buchstäblich in freudiger Erwartung auf einen Fortgang der Geschichte.
Highlights
- Genesis
- Mercy
- Forgiveness
Tracklist
- Genesis
- Revelation
- Mercy
- Absolution
- Requiem
- Forgiveness
- Salvation
- Apocalypse
- Creation
Gesamtspielzeit: 50:29 min.
Album/Rezension im Forum kommentieren (auch ohne Anmeldung möglich)
Teile uns Deine E-Mail-Adresse mit, damit wir Dich über neue Posts in diesem Thread benachrichtigen können.
(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
Martinus Postings: 650 Registriert seit 13.01.2014 |
2023-10-14 08:56:26 Uhr
Ist hier zufällig jemand so verrückt, und hat die komplette Diskographie Box auf Vinyl gekauft für 400 Euro?Ich bin da hin und her gerissen, aber das ist schon echt etwas übertrieben teuer... |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27219 Registriert seit 08.01.2012 |
2023-09-25 20:43:11 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert. Meinungen? |
Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.
Referenzen
God Is An Astronaut; Mogwai; This Will Destroy You; Explosions In The Sky; Mono; 65daysofstatic; Archive; Clint Mansell; A Whisper In The Noise; Maybeshewill; I Hear Sirens; pg.lost; Exxasens; The Best Pessimist; Gifts From Elona; The Evpatoria Report; EF; And So I Watch You From Afar; Giardini Di Mirò; Pillow; The Album Leaf; A Perfect Circle; Massive Attack; Nybbl; Four Tet; Fridge; Boards Of Canada; Errors; Caspian; Beware Of Safety; Followed By Ghosts; The American Dollar; Russian Circles; Long Distance Calling; Pelican; Red Sparowes; Godspeed You! Black Emperor; Yndi Halda; Muse; The Gloria Record; Elliott; Klimt 1918; Marillion; Pink Floyd; Yes; Genesis; Mike Oldfield; Nils Frahm; Dead Can Dance; Cocteau Twins; Kate Bush; Peter Gabriel; Depeche Mode; Kraftwerk; Tangerine Dream; Klaus Schulze; Apparat; Walls
Bestellen bei Amazon
Weitere Rezensionen im Plattentests.de-Archiv
Threads im Plattentests.de-Forum
- Collapse Under The Empire - Recurring (2 Beiträge / Letzter am 14.10.2023 - 08:56 Uhr)
- Collapse Under The Empire (21 Beiträge / Letzter am 11.07.2023 - 19:50 Uhr)
- Collapse Under The Empire - Everything we will leave beyond us (1 Beiträge / Letzter am 18.11.2020 - 20:43 Uhr)
- Collapse Under The Empire - The fallen ones (11 Beiträge / Letzter am 23.06.2020 - 19:39 Uhr)