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Courtney Barnett - End of the day (Music from the film

Courtney Barnett- End of the day (Music from the film

Mom & Pop / H'Art
VÖ: 08.09.2023

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Auf zum Atmen

Ein neues Album von Courtney Barnett weckt ja erst einmal große Erwartungen, konnte jedes ihrer bisherigen Werke doch stets überzeugen. Schon nach den ersten Takten von "End of the day" wird jedoch klar, dass man sich diesmal etwas mehr Mühe geben muss. Denn das Album ist kein reguläres Barnett-Release, sondern ein Soundtrack zu ihrem autobiographischen Film "Anonymous Club" aus dem Jahr 2022. Wer also auf mehr Weisheiten der Queen of Schnodder gehofft hat, darf nun aufhören zu lesen. Wer allerdings neugierig ist, welche ungeahnten Seiten die Künstlerin besitzt, möge bleiben. Auf "End of the day" singt Barnett kein einziges Wort. Stattdessen spielt sie Gitarre. Zurückhaltend, minimalistisch, teils fast schon provokant simpel.

Begleitet wird sie dabei von Warpaint-Drummerin Stella Mozgawa, die Barnetts Gitarrenminiaturen mit geschmackvollen Synthesizer-Elementen unterlegt. Es ist absolut unmöglich, einzelne Tracks herauszuheben, da das komplette Album im Prinzip eine einzige langgezogene Meditation ist. Barnett schlägt behutsam Akkorde an und badet im Sustain. Harmonisch wagt sie dabei wenig Verrücktes, die Musik ruht in sich selbst. Man darf das vielleicht ein bisschen langweilig finden, aber sofern man bereit ist, sich auf die Klänge einzulassen, gibt es durchaus Schönes zu entdecken. Große Höhepunkte oder Melodien, die im Gedächtnis bleiben, finden allerdings nicht statt.

Einen solchen Soundtrack zu bewerten, ist ohne das dazugehörige Bildmaterial ohnehin schwierig. Es ist ganz klar hörbar, dass Barnett diese Musik als Untermalung konzipiert hat. Sie soll Stimmungen verstärken, Gefühle unterstreichen. Das Album ist in erster Linie das Statement einer Künstlerin, die bereit ist, der eigenen Kreativität neue Facetten abzugewinnen. In Barnetts Diskographie wird es eine Nebenrolle einnehmen, aber für ihr Selbstverständnis stellt es einen wichtigen Schritt dar. Mit Bedacht und Anmut tastet sie sich übers Griffbrett und in das nächste Kapitel ihrer Karriere. Und in diesem wird sie sicher auch wieder verschrobene Bonmots ins Mikrofon nuscheln. Kleine Atempause, Geschichte wird gemacht.

(Christopher Sennfelder)

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Highlights

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Tracklist

  1. Start somewhere
  2. Life balance
  3. First slow
  4. A to B
  5. (Electricity)
  6. Two circles reflecting
  7. End of the day
  8. Floating down
  9. Spring ascends
  10. Intro
  11. B to C
  12. Like water
  13. Gold room
  14. Sun through
  15. River
  16. Get on with it
  17. Eternity repeat

Gesamtspielzeit: 40:24 min.

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