Jungle - Volcano
Caiola / Membran
VÖ: 11.08.2023
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
Mehr Wärme
Das gemeinsame Austüfteln von tanzbarer Musik am Rechner hat die beiden Jugendfreunde Tom McFarland und Josh Lloyd-Watson aus London eng zusammengeschweißt. Sie dürften derweil in den Anfangstagen und mit konzentriertem Blick auf den Bildschirm gewiss nicht geahnt haben, zu welcher Größe sich ihr kreatives, funkig-danciges Schaffen unter dem Namen Jungle einst aufschwingen würde. Bei ihrem Albumdebüt 2014 wurde aber rasch klar: Hier treffen zwei Herrschaften einen Nerv, und der selbstbetitelte Erstling verzauberte mit seiner feinen Mischung aus Funk, Soul und mehr ein breites Publikum. Enorme Verkaufszahlen, umjubelte Konzerte und Kollaborationen mit namhaften Acts wie Gorillaz sollten folgen. Aus den heimischen vier Wänden hinaus auf die größten Bühnen: eine zweifelsohne bemerkenswerte Geschichte. Für "Volcano", das inzwischen vierte Studiowerk, setzten McFarland und Lloyd-Watson einerseits erneut auf ihre Wurzeln und entwickelten – unter anderem auf Tour und in Airbnb-Räumlichkeiten – zwölf neue Songs, für die sie andererseits aber auch neue Pfade betraten.
"Step to the world / It's us against the world" schleudert uns der Auftaktsong "Us against the world" wohlig-übersteuert entgegen. Textlich eine falsche Fährte, denn: Wir gegen die, das ist nun ja gerade das Gegenteil von dem, was Jungle seit jeher produzieren und auch auf "Volcano" im Kern liefern. Wie beispielsweise schon auf dem starken Vorgänger "Loving in stereo" reicht das Duo erdumspannend die Hand, um gemeinsam zu tanzen. Oder um die grenzüberschreitende Macht von Musik zu demonstrieren. Das setzt sich auf gesamter Albumlänge übrigens nahtlos fort. Zu den Höhepunkten des Ganzen zählen derweil die Stücke, bei denen sich Jungle externe Gast-Acts hinzugeladen haben: Sei es Erick The Architect beim glanzvollen "Candle flame", Channel Tres im lässig-groovenden "I've been in love" oder Roots Manuva im brillanten Track "You ain't no celebrity".
Großer Pluspunkt der musikalischen Zusammenarbeit, die später auch noch JNR Williams einschließt, ist die clevere Erweiterung des eigenen Sounds, ohne sich dabei in irgendeiner Form anzubiedern. Die Kolleginnen und Kollegen aus dem Musik-Business fügen sich tatsächlich uneingeschränkt harmonisch in die Klangwelt der Briten ein, die sie auf "Volcano" dank einiger Feinheiten einmal mehr perfektioniert haben. Passend zur Farbgestaltung des Covers, die den drei bisherigen Veröffentlichungen in der bewährten Vorgehensweise exakt entspricht, ist ein dezidiertes Plus an Wärme aus den zwölf Stücken heraushörbar. Es ist zwar noch immer explizit elektronische Tanzmusik, aber es ist auch noch etwas mehr Soul vernehmbar. Jungle bleiben eine verlässliche Größe mit viel Gefühl für den passenden Moment. Dass sie dabei ihren Arbeitsrhythmus beschleunigt haben, ist ein Gewinn für die KonsumentInnen: Lagen zwischen dem ersten und zweiten noch vier und zwischen dem zweiten und dritten Album drei Jahre, dauerte es jetzt nur noch zwei. Der Kreativität hat das wahrlich keinen Abbruch getan. Gut, dass auch auf Tour immer ein Rechner in der Nähe ist.
Highlights
- Candle flame (feat. Erick The Architect)
- Back on 74
- You ain't no celebrity (feat. Roots Manuva)
Tracklist
- Us against the world
- Holding on
- Candle flame (feat. Erick The Architect)
- Dominoes
- I've been in love (feat. Channel Tres)
- Back on 74
- You ain't no celebrity (feat. Roots Manuva)
- Coming back
- Don't play (feat. Mood Talk)
- Every night
- Problemz
- Good at breaking hearts (feat. JNR Williams & 33.3)
- Palm trees
- Pretty little thing (feat. Bas)
Gesamtspielzeit: 44:41 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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MickHead Postings: 1728 Registriert seit 21.01.2024 |
2024-09-05 11:25:17 Uhr
Erster neuer Song nach dem Album"Let's Go Back" https://www.youtube.com/watch?v=EBsIag0TJKk&t=87s |
foe Postings: 212 Registriert seit 10.06.2020 |
2023-08-11 13:30:09 Uhr
Ein leichtfüssiges Sommer-Album ist es geworden. Passt gerade wunderbar zu den 30 Grad draussen. |
tjsifi Postings: 833 Registriert seit 22.09.2015 |
2023-08-07 10:53:11 Uhr
Mein Ersteindruck hat sich bestätigt, das ist mir alles zu eintönig bzw. gleichtöning. Kann man gut im Hintergrund laufen lassen aber hängen bleibt bie mir da nichts. |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27217 Registriert seit 08.01.2012 |
2023-08-02 22:10:13 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert. Meinungen? |
tjsifi Postings: 833 Registriert seit 22.09.2015 |
2023-07-06 14:04:15 Uhr
Da passiert mir einfach zu wenig neues. Die SOngs sind mir zu gleichförmig der Ansatz wiederholt sich zu oft. |
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Referenzen
The Child Of Lov; Thundercat; Metronomy; Gorillaz; Hot Chip; Joe Goddard; DJ Shadow; Little Dragon; Jamiroquai; Blood Orange; Kwabs; Khruangbin; Alt-J; How To Dress Well; Leisure; Franc Moody; Parcels; Poolside; Crazy P; Elder Island; Two Another; Maribou State; Roosevelt; Caribou; Rhye; Marvin Gaye; Banks; Jamie Woon; Flying Lotus; Django Django; Phoenix; Myd; Lord Echo; Bas; Priya Ragu; Erick The Architect; JNR Williams; Roots Manuva
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