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Jaaw - Supercluster

Jaaw- Supercluster

Svart / Membran
VÖ: 26.05.2023

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Die sichere Wette

Wie es wohl klingt, wenn 1990er-Jahre-Rocklegenden zum Zeitvertreib ein Industrial-Nebenprojekt haben, welches sich an den ebenfalls großen Helden der 1990er-Jahre-Genrevertreter orientiert? Andy Cairns zeigt es. Bekannt als Sänger von Therapy?, welche auch nach Jahrzehnten immer noch mindestens solide Alben veröffentlichen, hier nun der sogenannten Supergroup Jaaw vorstehend. Die anderen Mitglieder sind Jason Stoll, Wayne Adams und Adam Betts. Im Sound, so offen sind die vier da sofort, orientiert sich "Supercluster" an Ministry, Godflesh, Lightning Bolt und Co. Alles erwartbar also?

Ja, komplett. Die acht Titel halten, was das Namedropping verspricht. Matschiger, kläffender Industrial. Bisschen Einschlag aus Richtung Sludge, kratziger Gitarrensound, eher blechernes Schlagzeug und ordentlich Stress im Geschrei. Selbst die Post-Rock-Momente, die nicht voll auf die Zwölf (die Wortspielkasse wird gefüllt) gehen, wie in "Total prototonic reversal" klappern passiv-aggressiv vor sich hin. Synthies gibt es natürlich auch, auch sie sind selbstredend nicht dazu da, hier einen angenehmen Flächensound zu schaffen, sondern dem ruppigen Gesamtsound noch ein paar zackige Beats unterzujubeln. Einen besonderen Hässlichkeitspreis erhalten Jaaw für das Cover, welches wirkt, als hätte man ein Alex-Grey-Artwork durch zu viele psychedelische Pilze gezogen.

"Supercluster" ist somit vor allem etwas für den Tag der offenen Tür des Handwerks. Seht her, hier ist ein Musterbeispiel an Riffs per Minute zu Polterschlagzeug in vier Minuten Schnelldurchlauf mit "Thoughts and prayers (mean nothing)". Dort eine feine Wall-Of-Sound mit "Reality crash", und "Army of me" ist zwar kein Björk-Cover, aber eine schöne Pitchshifter-meets-frühe-Muse-Hommage. "Hellbend of happiness" hingegen zwei Minuten mit Punk-Infusion. Viele raue Ecken und Kanten, an denen ein Stoßen allerdings schwer wird, da es selbst in nachtblinder Tranigkeit bewusst ist, wo diese sind. Cairns und seine Mitstreiter haben in der Musikwelt bereits ihre Beiträge geleistet, hier erlauben sich die Herren dann einfach einmal das zu zocken, worauf sie Lust haben – und wenn eben das Werkeln mit dreißig Jahre alten Sounds ist. Einfach Mal vierzig Minuten Lärm zum Mitnehmen, danke.

(Klaus Porst)

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Highlights

  • Thoughts and prayers (mean nothing)
  • The dead drop

Tracklist

  1. Thoughts and prayers (mean nothing)
  2. Reality crash
  3. Rot
  4. Total prototonic reversal
  5. Bring home the motherlade, Barry
  6. Helllbent on happiness
  7. The dead drop
  8. Army of me

Gesamtspielzeit: 38:18 min.

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User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

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Registriert seit 08.01.2012

2023-06-16 21:06:52 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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