Einmal Breakbeats mit Serotonin, bitte!

Overmono haben in den vergangenen Jahren vieles erreicht. Mit je eigenen Karrieren machten sich die britischen Brüder Tom und Ed Russell schon seit über zehn Jahren einen Namen in der Szene, unter Eds Alias Tessela entstand 2013 das eigene, mittlerweile renommierte Label Poly Kicks. Seit der ersten gemeinsamen EP als Overmono bei XL hagelte es begeisterte Kritiken, bis 2020 war das Duo längst kein Geheimtipp mehr. Ab dann folgten Schlag auf Schlag der eigene Mix beim legendären Londoner Fabric Club und mit "Everything u need" und "Cash romantic" zwei weitere EPs, die in Windeseile ausverkauft waren. Im selben Jahr kürte das DJ Mag Tom und Ed zum besten britischen Live-Act – bei brechend vollen Shows und ekstatischen Gigs auf den angesagtesten Festivals wie Dekmantel und Glastonbury absolut nicht verwunderlich.

Im Sommer 2023 geht das Duo den nächsten Schritt an: Coachella, Primavera Sound und Parklife sind nur eine kleine Auswahl der Festivals, auf denen die Klangbrüder aktuell ihren euphorischen Sound präsentieren. Mit Blick auf das Debütalbum reichen die Erwartungen einiger Musikinteressierter bis in den blauen Festivalhimmel. Und die Frage nach dem Standhalten dieser lässt sich eindeutig beantworten: "Good lies" wird in diesem Sommer vielerorts zu hören sein.

Auf dem Album schaffen Tom und Ed Russell es tatsächlich, die pure Hypnotik eines Overmono-Sets ohne Abstriche in Albumform zu verpacken. Geschmückt mit konsequenten hoch- oder runtergepitchten souligen Vocal-Samples, wummernden Basslines, blubbernden Synths und den obligatorischen Breakbeats steigern sich die zwölf Songs in glühende Ekstasen, nur um im nächsten Moment Abkühlung in der Entschleunigung zu schaffen. "Calon" und "Walk thru water" begeistern ungemein durch ihre eskalative Entwicklung, "Sugarrrushhh" holt sprühende Emotionen zurück auf den Boden. Dazwischen verbreiten Tracks wie "Feelings plain", "Good lies" oder das virale "So u kno" die pure Vorfreude auf unbeschwerte Sommertage und festigen Overmonos signifikantes Potpourri aus UK Garage, Rave, Techno, Trance und Drum & Bass. Angelehnt an die Nostalgie des 90er-Jahre-Raves klingt "Good lies" durch die Einbindung neuer Ideen und vergnügter Sounds erholsam frisch und verweist hörbar auf andere aktuelle UK-Größen wie Two Shell, Jamie xx oder Salute.

Es macht Spaß zu hören, dass Overmono den anziehenden Faktor ihrer Musik kennen und wissen, was Fans von ihrem Debütalbum erwarten. Auf "Good lies" geht es vor allem um das Einfangen des aktuellen elektronischen Zeitgeists, der sich in der Glückseligkeit post-pandemischer Tanzveranstaltungen manifestiert – und das in lupenrein produzierten Songs, die von der Erfahrung ihrer Macher zeugen. Mit "Good lies" ist der schallende Startschuss für eine impulsive Festivalsaison gefallen.

(Nicola Koch)

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Highlights

• Good lies
• Calon
• So U kno
• Calling out

Tracklist

1. Feelings plain
2. Arla fearn
3. Good lies
4. Walk thru water
5. Cold blooded
6. Skulled
7. Sugarrushhh
8. Calon
9. Is U
10. Vermonly
11. So U kno
12. Calling out

Gesamtspielzeit: 48:03 min.

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Referenzen

Truss; Tessela; Joy Orbison; Joy Overmono; Bicep; Salute; Jamie xx; Bakey; Four Tet ; Ben Ufo; Special Request; Avalon Emerson; Djrum; Haai; Shanti Celeste; Octo Octa; Eris Drew; Bored Lord; Loraine James; Jaques Greene; Daphni; Two Shell; Interplanetary Criminal; Sammy Virji; Skin On Skin; O'Flynn; I. Jordan; Vegyn; Barry Can't Swim; KH; Ross From Friends; Leon Vynehall; Floating Points; Rochelle Jordan

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• Overmono - Good lies (6 Beiträge / Letzter am 16.05.2023 - 17:33 Uhr)

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