The Band Of Heathens - Simple things

Blue Rose / Bertus
VÖ: 17.03.2023
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10

Warum liegt hier eigentlich Stroh?
Sie sind dort zu Hause, wo Mustangs über die Prärie jagen, Büffel grasen und Cowboys das Lasso schwingen. Viele Jahre tingelten sie durch verqualmte Bars in amerikanischen West- und Südstaaten, sorgten sowohl für stimmungsvolle Hintergrundbeschallung feucht-fröhlicher Runden als auch für anregende Tanzmusik. Und selbst wenn sie längst über den regionalen Ruhm hinausgewachsen sind, haben Heimatverbundenheit, Bodenständigkeit und Authentizität nach wie vor einen hohen Stellenwert für The Band Of Heathens, die ihren Namen einem Druckfehler in einer Zeitung verdanken.
Es ist passenderweise als klares Glaubensbekenntnis zu verstehen, dass das Quintett in den USA bis heute keinen Plattenvertrag unterschrieben hat. Und es verwundert auch nicht, dass "Simple things" klingt, als wäre es live in einer Scheune aufgenommen worden. Eine solide gebaute aus edlem Eichenholz zwar, aber doch eine Scheune. Das sorgt für einen rauen, rustikalen und ursprünglichen Charme, was grundsätzlich gut zum Thema der Platte passt, schließlich geht es hier erklärtermaßen um die so einfachen wie erfreulichen Dinge des Lebens. Also am besten gleich den Stetson aufs Haupt setzen und abtauchen in das Lebensgefühl einer Welt, in der die Zeit ein Stück weit stehengeblieben zu sein scheint.
Und doch lässt sich trotz dieses stilsicher eingefangenen Flairs der Eindruck nicht abschütteln, dass eine aufwändigere Produktion, sprich ein satterer und wärmerer Sound, wie ihn beispielsweise die Werke von Mark Knopfler oder The War On Drugs aufweisen, dem Album gutgetan hätte. Das Songwriting haben die dafür zuständigen Mitglieder Ed Jurdi und Gordy Quist nämlich derart souverän im Griff, dass für einige Songs eine zukünftige Verwendung in filmischen Western-Ausflügen nur noch Formsache sein dürfte. Eine üppigere Aufnahmequalität hätte ihrem achten Studioalbum zusätzlich eine Art cinematographisches Feeling verliehen und dadurch die gut 38 Minuten wahrscheinlich noch ein wenig intensiver gestaltet.
So bleiben die kompositorisch durchweg vorzüglichen Songs etwas hinter ihrem Potenzial zurück, was jedoch nichts daran ändert, dass ganz besonders "Heartless year", "I got the time", "Long lost son" und "Single in the same sommer" die Sympathiewerte für die Band aus Texas augenblicklich stark in die Höhe schnellen lassen. Grundsätzlich sind die hier besungenen "Simple things" immer leicht hymnenhaft, dabei stets optimistisch und regen zum beschwingten Mitsingen an. Mit genug Rhythmus im Blut und dem Herz am rechten Fleck lässt sich eben auch in einer Scheune eine verdammt gute Zeit haben.
Highlights
- Heartless year
- I got the time
- Long lost son
- Single in the same summer
Tracklist
- Don't let the darkness
- Heartless year
- I got the time
- Simple things
- Long lost son
- Stormy weather
- Single in the same summer
- Damaged goods
- The good doctor
- All that remains
Gesamtspielzeit: 38:20 min.
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