Romano - Vulkano Romano
Nonstop Pop / Membran
VÖ: 24.03.2023
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
Wat'n ditte?!
Der erste Schreckmoment: Hilfe, eine Panflöte! Der nächste Schreckmoment: Romano rappt nicht mehr, sondern singt jetzt (wieder). Und klingt plötzlich wie Alexander Marcus. Zwei Songs später die Erkenntnis: Huch, Alexander Marcus macht hier sogar mit. Also zurück zum Schlager, aus dem Roman Geike einst kam? Aber – Spoileralarm – am Ende ist alles doch nicht ganz so schlimm. Und vor allem: enorm unterhaltsam.
Dem Phänomen Romano muss man sich von jeher über die Humorschiene nähern. Spätestens, seit sich Geike nach mehreren weniger erfolgreichen Soloanläufen sowie Gastauftritten für Kollegen wie Oliver Koletzki oder Jan Driver als Rapper neu erfand und dem schönsten Bezirk Berlins auf "Jenseits von Köpenick" auch mit einigen unvergesslichen Hits wie "Metalkutte", "Klaps auf den Po" und eben "Köpenick" ein Denkmal setzte. Der Nachfolger "Copyshop" verfeinerte das Konzept und die Rap-Skills, doch dem umtriebigen Zopfträger stand irgendwann der Sinn nach erneuter stilistischer Veränderung.
Bevor wir es nun Schlager schimpfen: Der Künstler selbst nennt es Edelpop. Es geht jetzt um Romantik und Gefühle. Vor allem. Oder eher unter anderem. Denn hier frönt er in "Schrei der Wildnis" der Verbindung zur Natur, zaubert mit Siegfried und Joy "Magical" aus dem Hut, huldigt in "Samurai" mit dem erwähnten Alexander Marcus liebevoll der Manga-Szene und fachsimpelt vom "Fetisch". Und das sind nur die ersten vier Tracks, bevor sich endlich direkt "Zeit für Emotion" findet. Den Gesang statt des Rappens nimmt man irgendwann hin, was gar nicht so schwer fällt, schließlich kann Romano das ja auch. Für Pluspunkte sorgt ansonsten die saubere Produktion, die erneut Buddy und Stadtteilnachbar Siriusmo besorgt. Der weiß schon seit vielen Jahren, wie man die Beats setzt.
Außerdem ist Romano ein wirklich guter und witziger Texter. Wer bei "Vorstadtcity Boy" nicht grinsen muss – schon alleine wegen des den Pet Shop Boys zunickenden Titels –, macht was verkehrt. Auch musikalisch einer der stärksten Beiträge. Andere schippern durchaus hart an der Grenze zum Kitsch oder auch mal darüber hinaus. Aber dann schießt plötzlich ein elektronischer Blitz durch den Äther und man hat einen "Pfeil im Herz". Zu Beginn der zweiten Hälfte ist das Album ohnehin am stärksten, wo die voller Achtziger-Sounds steckende "Geisterstunde" zusammen mit Steffi Schlaf eine neue Hymne für Halloween-Partys liefert. In jenem Jahrzehnt hätte vermutlich auch Rocky – also der aus Berlin, er ruhe in Frieden – zu "Mit den Augen eines Tigers" auf lokalen Freitreppen sein Training absolviert. Allerdings nicht in grauer Schlunzkluft, sondern in bunter Ballonseide.
Highlights
- Schrei der Wildnis
- Vorstadtcity Boy
- Pfeil im Herz
Tracklist
- Schrei der Wildnis
- Magical
- Samurai (feat. Alexander Marcus)
- Fetisch
- Zeit für Emotion
- Madame Skalpell
- Vorstadtcity Boy
- Pfeil im Herz
- Geisterstunde (feat. Steffi Schlaf)
- Mit den Augen eines Tigers
- Vulkano Romano
- Versailles
- Ein Mann für gewisse Stunden
Gesamtspielzeit: 36:41 min.
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nörtz User und News-Scout Postings: 15063 Registriert seit 13.06.2013 |
2023-03-16 20:28:42 Uhr
Trash^2000:D |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27676 Registriert seit 08.01.2012 |
2023-03-15 22:28:24 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert. Meinungen? |
AliBlaBla Postings: 6948 Registriert seit 28.06.2020 |
2023-02-05 13:08:15 Uhr
Kaufen vielleicht nicht, aber hingehen würde ich evtl zu ROMANO, dufter Typ das... |
Christopher Plattentests.de-Mitarbeiter Postings: 3741 Registriert seit 12.12.2013 |
2023-02-05 13:07:21 Uhr
Joa, das ist richtiger Mist. |
Pole Postings: 142 Registriert seit 03.11.2018 |
2023-02-05 12:55:55 Uhr
Das wird ja immer schlimmer. Ich würde es wirklich interessant finden, zu erfahren, wer sich sowas kauft. |
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Referenzen
Siriusmo; Dagobert; Alexander Marcus; Andreas Dorau; PeterLicht; Bernd Begemann; Oliver Koletzki; MC Fitti; Finch; Friedrich Liechtenstein; Alligatoah; Money Boy; Deichkind; Der Nino Aus Wien; Jens Friebe; Justus Köhncke; Guildo Horn; International Pony; Die Ärzte; Mambo Kurt; Udo Jürgens; Jeans Team; Bilderbuch; Crimer; Jan Driver
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