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The Reds, Pinks And Purples - The town that cursed your name

The Reds, Pinks And Purples- The town that cursed your name

Tough Love / Cargo
VÖ: 24.03.2023

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

San Frantschüssco

Das fünfte Album von Glenn Donaldsons Projekt The Reds, Pinks And Purples innerhalb von fünf Jahren? Da kann man erfahrungsgemäß einfach aufschreiben, dass es wie immer klingt. Danke für die Aufmerksamkeit und eine schöne Woche noch. Aber im Ernst: Für eine Review zu "The town that cursed your name" kann man zwanglos – und hiermit transparent dargestellt – aus alten Reviews kopieren. "Wie ein abendlicher Spaziergang in den Sonnenuntergang hinein" klingt "die gelebte Melancholie" auch dieses Mal. Man findet wieder "reichlich Material zum sentimentalen Tagträumen", und ob die Fuzz-Gitarren nun "sommerlich-verträumt" oder "fragil-schön" sind, beides trifft zu. Dank geht an dieser Stelle an den Kollegen Müller.

Das alles ändert absolut nichts daran, dass auch das neue Album aus Donaldsons Feder wieder ein Genuss ist. Denn der andauernde Struggle, den der Sänger in San Francisco erlebt, lässt immer genügend Raum für neue Perspektiven. Gleich zu Beginn schießt er ordentlich gegen die ausbeutende Lohnarbeit, die viele aufstrebende Künstler*innen für die Musikkarriere auf sich nehmen müssen: "If you're sick, well, that's ok / Make sure you punch the clock anyway." Ein wenig ernüchtert, ein wenig verbittert, aber trotzdem wird in "Leave it all behind" immer noch am Traum festgehalten, es mit der Gitarrenmusik in die großen Hallen zu schaffen. Schließlich will man alles sein, außer: "Just an empty shell / Left to burn in a cheap hell."

Aber die Schuld wird nicht nur bei anderen gesucht, denn "The town that cursed your name" reflektiert auch die eigenen Fehler. So viele sollen es sein, dass Donaldson sie schon nicht mehr alle aufzählen kann. Konkret wird es im hektischen schlagzeugenden "What is a friend": "When your partner lied / I know I never replied / I never tried / I kept it inside." Auch wenn die einzelnen Songs sich musikalisch nicht großartig freischwimmen, sondern lieber im Schwarm Schutz suchen, zieht der Sog ein bisschen mehr nach unten als zuletzt. Die große akustische Ausnahme bildet die Klavierballade am Ende des Albums. "Break up the band" sitzt allein auf dem Hocker vor den Tasten und zeigt sich resigniert. Alle Mitglieder sind gegangen, weil es finanziell einfach nicht mehr so weitergehen konnte: "I'm sure you understand / We do what we can / We had to break up the band / Make a better plan." San Frantschüssco quasi.

(Arne Lehrke)

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Highlights

  • Leave it all behind
  • What is a friend
  • Break up the band

Tracklist

  1. Too late for an early grave
  2. Leave it all behind
  3. Life in the void
  4. Here comes your lunar hand
  5. Burning sunflowers
  6. Waiting on a ghost to haunt you
  7. What is a friend
  8. Mistakes (too many to name)
  9. Almost changed
  10. The town that cursed your name
  11. I still owe you everything
  12. Break up the band

Gesamtspielzeit: 33:52 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

qwertz

Postings: 926

Registriert seit 15.05.2013

2023-03-16 12:12:02 Uhr
Bin gespannt! Seit Monaten spült mir der Spotify-Algorithmus deren neue Songs in die Playlist, ohne dass ich wüsste, wer das eigentlich ist oder wofür diese Band steht. Werde das Album mal zum Anlass nehmen, tiefer einzutauchen. "Too late for an early grave" begeister schon mal.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2023-03-15 22:25:56 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Der Wanderjunge Fridolin

Postings: 4355

Registriert seit 15.06.2013

2023-02-03 20:55:54 Uhr
The Reds, Pinks And Purples sind ein ständiger, immerwährender, hoffentlich niemals versiegender Stream of Neuveröffentlichungen.

Gordon Fraser

Postings: 2537

Registriert seit 14.06.2013

2023-02-03 19:29:00 Uhr
Wer sich über den merkwürdigen Waschzettel-Text wundert: der Praktikant hat tatsächlich einfach das englische Original durch DeepL gejagt und 1 zu 1 abgetippt. :D :D :D

Mehr Rock'n'Roll als die Aufrichtigkeit, die die Wasserversorgung der Stadt durchzieht, geht echt nicht. :D

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2023-02-03 19:15:33 Uhr - Newsbeitrag
THE REDS, PINKS AND PURPLES


kündigen fünftes Album in fünf Jahren an |


„The Town That Cursed Your Name“ erscheint am 24.03.2023 via Tough Love |


Erste Single/Video „Life In The Void“ jetzt online |




Die Underground-Institution THE REDS, PINKS AND PURPLES aus San Francisco hat heute sowohl Details zu ihrem neuen Album „The Town That Cursed Your Name“ bekannt gegeben als auch das Video zur ersten Single aus dem Album, „Life In The Void“, veröffentlicht.


„The Town That Cursed Your Name“ wird am 24. März über Tough Love veröffentlicht und ist ihr fünftes Album in ebenso vielen Jahren, ein Beweis für die produktive Natur von Glenn Donaldson, dem Bay Area Songwriter hinter THE REDS, PINKS AND PURPLES.


Über die Single „Life In The Void” sagt Donaldson: „„Life In The Void” is dedicated to everyone who ever felt trapped in a shitty life situation or loved someone who fell apart in slow motion.”




Es ist okay, mit der Zeit zu spielen


Musik spielt mit der Zeit. Oder vielleicht spiegeln Lieder wider, dass die Zeit immer mit uns spielt. Die Welt eines Liedes ergreift uns wie eine Ewigkeit, in der wir uns verlieren können, mit ihren Wiederholungen und Variationen, aber letztendlich hat sie, wie alles andere auch, einen Anfang und ein Ende. Und es gibt keinen Ort, an dem man die Zeit so verlieren kann, wie in San Francisco, wo es keine Jahreszeiten gibt und alle Jahreszeiten an einem Tag stattfinden; wo der Nebel den Raum einnimmt, in dem deine Pläne hätten sein können; wo es überall wahnsinnigen Reichtum gibt und jeder, den du kennst und liebst, an der Peripherie abhängt und an jedem beliebigen Dienstagabend Kunst macht. Über Glenn Donaldsons neues Album „The Town That Cursed Your Name“ sagt er: „I realized as I was piecing it together that it's a song cycle about trying to live while also feeling called to make music.” Es ist ein Doppelleben, wenn es funktioniert, und eine tiefere Doppelbödigkeit, die die Zwillingsnatur der Lieder selbst widerspiegelt. „The Town That Cursed Your Name“ betrachtet dieses Problem mit Augenzwinkern, Großzügigkeit und der mikro- und makroskopischen Realitätsnähe, für die Donaldson bekannt und beliebt ist.


Während das 2022 erschienene Album „Summer At Land's End“ eine sanftere, hauchdünne Welt war, ist „The Town That Cursed Your Name“ schwerer und von fuzzigen Linien durchzogen. „Leave It All Behind“ beginnt mit einem amorphen Wimmern, entwickelt sich dann aber schnell zu einem äußerst melodischen und gleichzeitig schwirrenden Stück. „Here Comes The Lunar Hand“ ist eine impressionistische Geometrie, die die Themen des Albums zu erfassen scheint, ohne zu sagen, wie. Textlich macht sich Donaldson die Ernsthaftigkeit seiner Vorbilder Paul Westerberg und Grant McLennan zu eigen. Klanglich wird der College-Rock der späten 80er Jahre durch vorwärtsdrängende Lo-Fi-Bands wie EAST RIVER PIPE und „House Of Tomorrow“-Ära MAGNETIC FIELDS gefiltert. Wie die Bilder, die seine Veröffentlichungen begleiten - Blumen und Straßenszenen in Wohnvierteln werden farblich bis zum Anschlag ausgereizt -, sind Donaldsons Songs gleichzeitig schillernd und grell, schön und belastet, nicht unähnlich dem Leben als Musiker hierzulande.


In den Liner Notes widmet Donaldson die Platte „jedem, der jemals versucht hat, eine Band in der Bay zu gründen“. Über seinen Titel „It's Too Late For An Early Grave“ werden viele wissend lächeln. Aber diese Widmung fängt noch etwas anderes über die besondere Sorte von Aufrichtigkeit ein, die die Wasserversorgung der Stadt durchzieht - der Frontmann steht hier auf der Bühne unter diesen Lichtern und zeigt die Inbrunst nicht des Popstars, sondern des größten Fans.

Tracklist:
Too Late For An Early Grave

Leave It All Behind

Life In The Void

Here Comes The Lunar Hand

Burning Sunflowers

Waiting On A Ghost To Haunt You

What Is A Friend?

Mistakes (Too Many To Name)

Almost Changed

The Town That Cursed Your Names

I Still Owe You Everything

Break Up The Band
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