Skrillex - Don't get too close

Owlsla / Atlantic
VÖ: 18.02.2023
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 3/10

Für die Klicks
Wenn zwei Alben praktisch zeitgleich erscheinen, fällt es schwer, sie getrennt voneinander zu betrachten. Erst recht, wenn der Künstler sich dafür neun Jahre Zeit gelassen hat. "Don't get too close" wird daher für immer als Zwilling zu "Quest for fire" betrachtet werden. Auf den ersten Blick wird ersichtlich, dass das Album deutlich kürzer als sein Kompagnon ausfällt. Beim Hören offenbaren sich dann weitere Unterschiede: Es ist deutlich kompakter und ruhiger, was gleichzeitig bedeutet, dass es mehr Aufmerksamkeit einfordert. Klanglich versucht Skrillex, seinen Sound mit Trap-Elementen zu verschmelzen, was ihm leider nur selten gelingt. Viele der Songs wirken, als wären sie von einer KI für eine algorithmisch erstellte Playlist komponiert worden.
Auch hier ist die Liste der Feature-Gäste ausufernd. Einen guten Job machen Corbin und Chief Keef in "Bad for me", da ihr Autotune-Gurgeln hervorragend zum unspektakulären, aber geschmackvoll produzierten Beat passt. Auf der Habenseite kann zudem "3am" verbucht werden, in welchem Skrillex Prentiss' Stimme nach allen Regeln der Kunst durch den Häcksler jagt. Schließlich sei noch der mit Bibi Bourelly entstandene Titeltrack erwähnt, der nach einem schönen Intro watteweich auf einem flauschigen Soundteppich landet und nahtlos in das ebenso feine "Mixed signals" übergeht.
Völlig unerträglich gerät dagegen "Don't go". Das liegt in erster Linie an Justin Bieber, der weiterhin versucht, der weinerlichste aller Popstars zu sein, und dabei klingt, als hätte man ihm die Seele mit Kleenex ausgestopft. Aber er generiert eben zuverlässig Klicks – und darauf kommt es letztendlich an. Was das über den Zustand der Pop-Welt aussagt, liegt im Auge des Betrachters. Und jeder weiß, wie unangenehm es ist, wenn ein Fremdkörper auf die Tränendrüse drückt.
Der Rest des Albums ist schlicht egal. Niemand wird diese Songs in zwei Jahren noch hören, geschweige denn sich an sie erinnern. Mittelmäßigkeit ist das, was Skrillex im Jahr 2023 generell kennzeichnet. Und das ist nun wirklich keine Auszeichnung. Die Rückkehr des Sonny Moore schlägt keine Wellen, sie ist maximal ein Sturm im Wasserglas. Wenn er sich wieder in der ersten Riege der EDM-Welt etablieren will, wird er nachlegen müssen. Noch einmal neun Jahre Pause überlebt seine Karriere nämlich garantiert nicht.
Highlights
- Bad for me (feat. Corbin, Chief Keef)
- 3am (feat. Prentiss, Anthony Green)
- Mixed signals (feat. Swae Lee)
Tracklist
- Don't leave me like this (feat. Bobby Raps)
- Way back (feat. PinkPantheress, Trippie Redd)
- Selecta (feat. Beam)
- Ceremony (feat. Yung Lean, Bladee)
- Real spring (feat. Bladee)
- Summertime (feat. Kid Cudi)
- Bad for me (feat. Corbin, Chief Keef)
- 3am (feat. Prentiss, Anthony Green)
- Don't go (feat. Justin Bieber, Don Toliver)
- Don't get too close (feat. Bibi Bourelly)
- Mixed signals (feat. Swae Lee)
- Painting rainbows (feat. Bibi Bourelly)
Gesamtspielzeit: 33:38 min.
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