Fake Names - Expendables

Epitaph / Indigo
VÖ: 03.03.2023
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10

Bemannt, fast unbekannt
Fake Names sind zurück. Die wohl unbekannteste Supergroup der Welt legt ihr zweites Studioalbum "Expendables" vor. Dass die Truppe bisher ein wenig unter dem Radar funkt, liegt gewiss nicht an der Besetzung: Brian Baker (Bad Religion, Minor Threat)! Dennis Lyxzén (Refused, INVSN, The (International) Noise Conspiracy) am Mikro! Dazu Michael Hampton (S.O.A.) und Johnny Temple (Girls Against Boys). Und nun auch noch Brendan Canty (Fugazi, Rites Of Spring, French Toast). Okay, stop! Das mit dem zweiten Album ist nicht ganz korrekt: Eigentlich ist "Expendables" eher das anderthalbste. Denn die Hardcore- und Punk-Koryphäen warfen ihr selbstbetiteltes Debüt zu ziemlich früher Morgenstund aus den Federn, gemünzt auf den Entwicklungsstand, sodass man dem Album den Schlaf- und Reifemangel zumindest anhören konnte.
Gewiss sammelte jener Demo-Charakter auch einige Charme-Punkte, weil etwa die Gitarren überraschend garagig und dumpf klangen. Das ist im Falle von "Expendables" anders. Mit Adam "Atom" Greenspan nahm sich ein gefragter Produzent der zehn neuen Stücke an, der in den letzten Jahren unter anderem für Idles an den Reglern saß. Ob clean oder staubig mehr taugt? Da gehen die Meinungen auseinander. Zumindest aber hat sich die Art und Weise, wie Fake Names musizieren, nicht grundlegend verändert. Schnörkellose Rocksongs zwischen Garage, Punkrock und Post-Punk bietet dieses Album in ziemlich kurzweiliger Ausführung. Stellvertretend sei hier der hymnische Titelsong genannt, ein Stück, das sein Herz im Hardcore der Achtziger lässt, aber als Punkrocker mit viel zu weitem Shirt auch inmitten der Neunziger dicke Freunde findet. "Go" geht ebenfalls sofort in Mark und Bein, und wem der Refrain keine leuchtenden Augen bereitet, hat den Cali-Punk vermutlich nicht sehr lange auf Händen getragen.
"Damage done" gibt beinahe Melodycore-Speed vor, erinnert dabei etwas an Ignite. Nicht nur bei "Caught in between" übernimmt der Post-Punk das Zepter. Der Opener "Targets" kommt mit wuchtigem Riff ebenso düster daher und ist eines von nur drei Stücken, die länger als drei Minuten dauern. Einen ordentlich einhakenden Refrain verkneift sich der Fünfer aber auch hier nicht. "Madtown" hingegen atmet die späten Siebziger, gerät langsam, aber sicher in die düsteren Fänge der frühen Achtziger. Ab und an halten es Lyxzén und Co., die Grandseigneurs des Revolutionsliedes, dann gern auch etwas räudiger: Der schweinigelig angehauchte Punkrocker "Can't take it" zieht den Rock'n'Roll-Staub lieber ohne Filter. Wer kann, der kann. Alles andere wäre bei diesen Protagonisten ja auch irgendwo verwunderlich.
Highlights
- Targets
- Expendables
- Go
- Madtown
Tracklist
- Targets
- Expendables
- Delete myself
- Go
- Don't blame yourself
- Can't take it
- Damage done
- Madtown
- Caught in between
- Too little too late
Gesamtspielzeit: 31:58 min.
Album/Rezension im Forum kommentieren (auch ohne Anmeldung möglich)
Teile uns Deine E-Mail-Adresse mit, damit wir Dich über neue Posts in diesem Thread benachrichtigen können.
(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
fuzzmyass Postings: 11197 Registriert seit 21.08.2019 |
2023-03-07 22:30:02 Uhr
Solide 7/10 würd ich sagen, gefällt! |
fuzzmyass Postings: 11197 Registriert seit 21.08.2019 |
2023-03-05 17:18:49 Uhr
Ich fand das erste Album recht unterhaltsam und solide... nicht weltbewegend, aber schon ganz gut... die neue Platte muss ich mal hören ... |
fakeboy Postings: 3519 Registriert seit 21.08.2019 |
2023-03-05 17:11:32 Uhr
Auch wenn die Namen der Beteiligten natürlich viel versprechen: so richtig abholen tun mich Fake Names nicht. Das neue Album ist vielfältiger als das erste, kombiniert Power-Pop und melodischen Punk mit etwas Stadion-Rock und Post-Hardcore. Mir gefallen die Dag Nasty-Gitarren, der gelungene Mix aus "alten" und "neuen" Punk-Sounds, die melodischen Refrains - und doch zündet es nicht wirklich. Aktuell würd ich 7/10 vergeben. |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 24174 Registriert seit 08.01.2012 |
2023-03-02 11:14:37 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert. Meinungen? |
Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.
Referenzen
The (International) Noise Conspiracy; Hot Water Music; The Lost Patrol Band; Bad Religion; Face To Face; Rancid; Jawbreaker; Samiam; The Draft; Hüsker Dü; Black Flag; Fugazi; Idles; Shame; Descendents; All; Refused; Boysetsfire; Minor Threat; Ignite; The Bouncing Souls; INVSN; Girls Against Boys; Dag Nasty; Strung Out; Against Me!; Green Day; Satanic Surfers; The Baboon Show; Joy Division; The KVB; Motorama; New Order; Holograms; The Sisters Of Mercy; Iceage; These New Puritans; Rites Of Spring; French Toast; Wire; Rancid; The Interrupters; Rise Against; 88 Fingers Louie; Swingin' Utters; Iggy Pop; The Stooges; Ought; Ceremony; Black Rebel Motorcycle Club
Surftipps
- https://fakenamesofficial.com/
- http://epitaph.com/artists/fake-names
- https://www.instagram.com/fakenamesofficial
- https://www.facebook.com/fakenamesofficial
- https://en.wikipedia.org/wiki/Dennis_Lyxz%C3%A9n
- https://www.brooklynvegan.com/fake-names-refused-bad-religio n-fugazi-etc-share-expendables-title-track
- https://www.kerrang.com/features/13-of-the-best-punk-supergr oups
- https://www.discogs.com/artist/7840255-Fake-Names
- https://www.last.fm/music/Fake+Names
- https://www.allmusic.com/artist/fake-names-mn0003922725
Bestellen bei Amazon
Weitere Rezensionen im Plattentests.de-Archiv

Threads im Plattentests.de-Forum
- Fake Names - Expendables (4 Beiträge / Letzter am 07.03.2023 - 22:30 Uhr)
- Fake Names - Fake Names (1 Beiträge / Letzter am 29.04.2020 - 20:38 Uhr)