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Body Type - Everything is dangerous but nothing's surprising

Body Type- Everything is dangerous but nothing's surprising

Poison City
VÖ: 20.05.2022

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Lass Dich überraschen

2022 zeigte sich als hervorragendes Jahr für australische Rockmusik: Amyl & The Sniffers spielen eine umjubelte Welttournee und eröffnen unter anderem für Green Day sowie im legendären Knebworth für Liam Gallagher. Die Veteranen von Midnight Oil legen mit ihrem womöglichen Schwanengesang "Resist" ihr bestes Werk seit knapp 30 Jahren vor. Und vier Frauen aus Sydney hauen als Body Type ein ebenso frisches wie souveränes, unwiderstehliches Debütalbum raus. Doch ganz aus dem Nichts kommt "Everything is dangerous but nothing's surprising" natürlich zumindest in Down Under keinesfalls. Bereits mit der im Vergleich zum Longplayer doch arg simplistisch betitelten EP "EP2" voller Noise-Pop-Kleinode feierte das Quartett 2019 erste Achtungserfolge. Kurz vor Beginn der Pandemie innerhalb von nur acht Studiotagen aufgenommen, erweitert "Everything is dangerous but nothing's surprising" das Klangspektrum der Band deutlich und kombiniert auf ganz eigene Art und Weise Post-Punk, Garage Rock, Grunge und Shoegaze.

Die Gitarristinnen Sophie McComish und Annabel Blackman sowie Bassistin Georgia Wilkinson-Derums tragen nicht nur allesamt zum Songwriting bei, sondern teilen sich auch den Leadgesang, was die einzelnen Tracks nur noch abwechslungsreicher erscheinen lässt und den zweiten Teil des Albumtitels Lügen straft. Der Opener "A line" kommt mit seinem hypnotischen Rhythmus und dem trockenen Beinahe-Sprechgesang noch etwas zurückhaltend daher, der von David Cronenbergs gleichnamigem Film inspirierte, mitreißende Kracher "The brood" ist mit seinem zackigen Riff ein frühes Highlight. Als McComishs musikalischer Mittelfinger angesichts einer misogynen Musikindustrie ist "The charm" zugleich lakonisch wie wütend und eine Freude für jeden Moshpit. "Futurism" beginnt wie ein fluffiger Song von Alvvays, verschleppt dann jedoch das Tempo und lässt die häufig wiederholte Zeile "It's happening around you" zunehmend bedrohlich erscheinen, um schließlich in einem zackig punkigen Outro zu kulminieren.

"Sex & rage" mit galoppierenden Drums und wimmernden Post-Punk-Gitarren mündet in einem herrlich melodischen Indie-Rock-Refrain und bezieht sich auf Eve Babitz' gleichnamigen und unbedingt empfehlenswerten Coming-of-Age-Kultroman. Dessen augenzwinkernden Untertitel "Advice to young ladies eager for a good time" haben sich auch Body Type zu Herzen genommen, denn bei allem berechtigten feministischen Furor durchzieht auch ein unbedingtes Bekenntnis zu Spielfreude, Hooks und Riffs alle Tracks des Albums. Das fluffig poppige "Flight path" überzeugt deswegen ebenso wie der unfassbar catchy Surf-Rock von "Buoyancy" oder der voyeuristische Drive von "Couple song" mit seinen psychedelischen Bass-Triolen. Body Type vereinen Wut, Energie, Witz und eine sehr persönliche Handschrift im Songwriting mit großartigen Melodien zu einem der wohl besten Debütalben des Jahres.

(Michael Albl)

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Highlights

  • The charm
  • Buoyancy
  • Futurism
  • Sex & rage

Tracklist

  1. A line
  2. The brood
  3. The charm
  4. Couple song
  5. Futurism
  6. Hot plastic punishment
  7. Flight path
  8. Buoyancy
  9. Sex & rage
  10. An animal
  11. Everything is dangerous but nothing's surprising

Gesamtspielzeit: 38:35 min.

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User Beitrag

myx

Postings: 4653

Registriert seit 16.10.2016

2023-01-03 21:22:53 Uhr
Das Album war mir eine Freude, macht ähnlich Spass wie Wet Leg. "Futurism" und "Buoyancy" sind ganz gross.

myx

Postings: 4653

Registriert seit 16.10.2016

2023-01-03 20:49:03 Uhr
Hör da grade rein und lässt sich schon mal sehr gut an.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26285

Registriert seit 08.01.2012

2023-01-03 20:35:28 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

"Vergessene Perle 2022"!

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