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Michael Jackson - Thriller 40

Michael Jackson- Thriller 40

Legacy / Sony
VÖ: 18.11.2022

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Das Vermächtnis

Gut zu wissen: Bereits 1975 erschien eine Compilation namens "The best of Michael Jackson" – nach vier Soloalben, die der damalige Jackson-5-Teenager beim Stammlabel Motown veröffentlicht hatte. Das wirklich Beste aber sollte erst noch kommen. Auch dank seinem neuen musikalischen Direktor Quincy Jones, der von Funk über Disco und Electro bis hin zu Jacksons Paradedisziplin Soul alles im Sack hatte, woraus später Adult-R'n'B oder New Jack Swing erwuchsen. Schon "Off the wall" war 1979 cool gewesen, "Thriller" war 1982 jedoch cooler. Ein perfekt produziertes Meisterwerk, das sieben Singles abwarf und Jacksons Ruf als King Of Pop begründete – mit 65 Millionen verkauften Exemplaren das erfolgreichste Album aller Zeiten, das zum 40-Jährigen jetzt mit zehn zusätzlichen Tracks vorliegt. Wer "Thriller" nicht kennt, hat Pop verpennt. So einfach ist das.

Angefangen hatte das Ganze allerdings mau: Die erste, zusammen mit Paul McCartney gesungene Auskopplung "The girl is mine" ist weniger ein eifersüchtiges Liebeslied als eine Art Schwanzvergleich unter zwei arrivierten Herren, denen das Lattenmessen wichtiger zu sein scheint als die kaum schmeichelhaft als "doggone" bezeichnete Angebetete. Drücken wir es so aus: McCartneys Album "Pipes of peace" kam in dieser Hinsicht ein Jahr darauf mit dem schmissigen Revanche-Duett "Say say say" deutlich besser weg. Doch auch dieser Käseklumpen kann "Thriller" nichts anhaben, sobald Jones im Opener "Wanna be startin' somethin'" die Maschinen auf Schwitzkasten-Funk stellt und Jackson die medialen Hetzjagden vorwegnimmt, die ihm künftig schwer zusetzen sollten. Ein Killertrack, der noch 25 Jahre später in Rihannas "Don't stop the music" widerhallte.

Nun könnte man sagen: Der Rest ist schnell erzählt. Ist er aber irgendwie doch nicht. Denn wie kann ein ewiger Knüller wie "Beat it", mit dem Jackson im Vorbeimoonwalken Crossover erfand, hier unter den Tisch fallen? Das Synclavier-Intro grollt böse, die Beats peitschen giftig, ein Killer-Riff erhebt sich über die nachdrückliche Anklage sinnloser Gewalt. Als listige Pointe steuert Eddie Van Halen ein spektakuläres Gitarrensolo bei – und illustriert ein Plädoyer gegen das, was heute toxische Männlichkeit heißt, mit dem dickeierigsten Mittel der Rockmusik. Sogar noch besser: "Billie Jean", die paranoide Disco-Nummer über weibliche Stalker, die mit einem Basslauf vom anderen Stern, verhuschtem Synthie-Buh und brillanten Streichersätzen Brustbeine und Tanzflächen gleichermaßen zum Vibrieren bringt. Meisterhaft – und bis heute so unerreicht wie todsicher.

Da müssen auch das zackige "P.Y.T. (Pretty young thing)", die Samt-Ballade "Human nature" oder das herrlich elektronisch pulsierende Titelstück samt Vincent-Price-Feature und Zombie-Video zurückstecken. Derart makellose Hits hat die zweite CD, die vornehmlich Demos enthält, naturgemäß nicht zu bieten, aber doch Interessantes. So erfährt man, dass "Thriller" zunächst "Starlight" hieß, nimmt nochmals die Interpretation von Yellow Magic Orchestras "Behind the mask" zur Kenntnis und staunt bei "The toy" über Jacksons wohl größten Bee-Gees-Moment. Sicher wirkt all das etwas unfertig und kränkelt teils an zeittypischen Plastik-Keyboards, hätte aber entsprechend ausproduziert zweifellos mehr hergemacht. Dass Michael Jackson der Welt bald erst auf bizarre, dann auf tragische Weise abhandenkam, konnte da noch niemand ahnen. "Thriller" bleibt sein Vermächtnis.

(Thomas Pilgrim)

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Highlights

  • Wanna be startin' somethin'
  • Beat it
  • Billie Jean
  • Thriller

Tracklist

  • CD 1
    1. Wanna be startin' somethin'
    2. Baby be mine
    3. The girl is mine (with Paul McCartney)
    4. Thriller
    5. Beat it
    6. Billie Jean
    7. Human nature
    8. P.Y.T. (Pretty young thing)
    9. The lady in my life
  • CD 2
    1. Starlight
    2. Got the hots (Demo)
    3. Who do you know
    4. Carousel
    5. Behind the mask (Mike's Mix (Demo))
    6. Can't get outta the rain
    7. The toy (Demo)
    8. Sunset driver (Demo)
    9. What a lovely way to go (Demo)
    10. She's trouble (Demo)

Gesamtspielzeit: 85:01 min.

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