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Cioz - Supermassive whole

Cioz- Supermassive whole

Stil Vor Talent
VÖ: 16.12.2022

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Das Supertalent

Freunde der elektronischen Tanzmusik werden hellhörig, wenn von Cioz die Rede ist. Der Italiener, welcher bürgerlich auf den Namen Alessandro Cozzolino hört, hat sich im Laufe der letzten Jahre durch zahlreiche großartige Sets ein treues Publikum erspielt. Es wird also höchste Zeit für ein Album. Sein Debüt "Supermassive whole" erfüllt die hohen Erwartungen mühelos. Angetrieben von einer klaren künstlerischen Vision erschafft Cozzolino in zehn Tracks eine musikalische Parallelwelt, aus der man nur schwer in die Realität zurückfindet. Besonders aus technischer Sicht ist das Album herausragend. Kristallklare Synthesizer, herrlich drückende Bässe und virtuose Übergänge kennzeichnen das Klangbild.

Doch Musik ist freilich mehr als reine Technik. Und hier liegt die eigentliche Stärke von Cioz. Ihm gelingt es, ohne Worte mitreißende Geschichten zu erzählen. Stumpfes Dahingestampfe im Viervierteltakt findet glücklicherweise nicht statt. Stattdessen weisen Cioz' Tracks eine große melodische Klarheit auf. Schon nach wenigen Takten ist meist die Grundstimmung klar, danach werden Ideen übereinandergeschichtet, zerlegt und neu zusammengefügt. Dabei beeindruckt die Musik vor allem durch die Wärme, die sie verströmt. Man kann den Sonnenaufgang nach durchtanzter Nacht förmlich auf der Haut spüren.

Einzelne Tracks hervorzuheben, fällt schwer. Zu gleichwertig sind sie hinsichtlich ihrer Qualität, bisweilen kommen sie vielleicht auch ein wenig zu gleichförmig im Sound daher. Doch das ist Jammern auf sehr hohem Niveau. Will man doch Highlights benennen, kommt man an dem mit furioser Polyrhythmik aufwartenden "Wachaka" nicht vorbei. Auch "B1", das zwischen Tagtraum und Rausch pendelt, verdient eine Erwähnung. Stilistisch lassen sich Parallelen zu anderen Größen des melodischen Techno wie Enrico Sangiuliano oder Stephan Bodzin erkennen. Besonders "Me monkey (mi manchi)" würde sich ob seiner raumgreifenden Arpeggios auch auf einem Bodzin-Album heimisch fühlen. Das verhuschte "Lost in space" beschwört indessen Assoziationen zu Jon Hopkins herauf.

Immer wieder verirren sich analoge Instrumente ins Dickicht der Maschinen. So gewinnt "I always wanted to..." durch eine melancholisch vorbeischlingernde Melodica enorm an Tiefe. Wer es eher minimalistisch mag, wird hingegen an "Is this real?", das Deep House und Trance zusammenführt, große Freude haben. Fest steht, dass Cioz schon jetzt eine unverkennbare Handschrift besitzt. Nicht nur als DJ, sondern und vor allem als Komponist und Produzent. So ein Talent beehrt die Musikwelt nicht alle Tage. Wer neugierig ist, wo melodischer Techno im Jahre 2022 steht, kommt an "Supermassive whole" nicht vorbei.

(Christopher Sennfelder)

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Highlights

  • Wachaka
  • Me monkey (Mi mianchi)
  • Is this real?
  • Lost in space

Tracklist

  1. B1
  2. Wachaka
  3. Südpol Birgit
  4. Me monkey (Mi manchi)
  5. I always wanted to...
  6. Harakat
  7. Is this real?
  8. Do it the way you feel
  9. Pace e amore
  10. Lost in space

Gesamtspielzeit: 67:27 min.

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User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26377

Registriert seit 08.01.2012

2022-12-11 18:18:32 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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