The Mass - City of Dis
Monotreme / Cargo
VÖ: 27.10.2003
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
Kritische Masse
Katastrophe. Inferno. Armageddon. The Mass. Nette Liste, nicht wahr? Da steckt reichlich Dramatik drin. Und noch viel mehr explosives Potential. Denn The Mass sind nun wirklich nicht zum Spaß hier. Mit der Abrißbirne und verbeultem Gebläse bewaffnet wird auf "City of Dis" alles zerlegt, was bei drei nicht auf den Bäumen ist. Und auch das wird kurz darauf Opfer der tonalen Kettensäge. Schon der erste verhaltene Jazzakkord wird unversehens mit der neunschwänzigen Katze durch "La porc" geprügelt, bis sich unheilvolle Synkopen in den Weg stellen, aber geradewegs von einem schizophrenen Saxophon weggeblasen werden. Und das ist nur der erste Track.
Aus dem gleichfalls scheuklappenlosen Umfeld von From Monument To Masses und mit der tatkräftigen Hilfe von Tim Green (Nation Of Ulysses, The Fucking Champs) quillt eine wahrhaft kritische Masse hervor. Der Zerstörung gibt sich der Vierer aus der Bay Area auf nicht immer subtile Art und Weise hin, die Vielseitigkeit der Zerlegung jedoch beeindruckt ungemein. Deathjazzmetalnowaveprogressivetrashpunkgrindpostmathcore. Oder so. Einzelne Versatzstücke werden handlich zerhackt und mal mit Dissonanzen, mal mit bleifüßelndem Lärm, mal mit atemloser Stille gesprengt. Man befindet sich schließlich in der Stadt Dis am Scheidepunkt zwischen oberer und unterer Hölle. Krach darf hier alles. Hauptsache, kein Stein bleibt auf dem anderen.
Zu charmanten Songtiteln wie "We enslaved elves to build our death machine" wirken die bis zum Bersten überdehnten Stimmbänder von Schreihals Matt Waters meist so, als hätte er gerade mit einem auf Koks gesetzten Frettchen in der Unterhose zu tun. Die metallische Wucht der Kakophonie wirkt auf den Hörer ähnlich schmerzhaft. Doch aus jeder rhythmischen Untiefe, aus jedem atonalen Schlenker, aus jedem niedergemetzelten Riff entwickelt sich eine seltsame Faszination. Und mittendrin versteckt sich sogar die eine oder andere Melodie. Wer die findet, darf sie behalten.
Highlights
- La porc
- Hex by hex
- Major strip
- We enslaved elves to build our death machine
Tracklist
- La porc
- Trapped under a ice
- Hex by hex
- Major strip
- Buttlip
- Treadmill of suffering
- We enslaved elves to build our death machine
- Marca dos invernos
Gesamtspielzeit: 41:19 min.
Referenzen
The Dillinger Escape Plan; Sweep The Leg Johnny; Naked City; Fantômas; Mr. Bungle; Black Eyes; Ruins; Hella; Neurosis; Sleepytime Gorilla Museum; Tomahawk; Faith No More; Melvins; The Ocean; Disillusion; Opeth; Meshuggah; Cannibal Corpse; Mastodon; Voivod; Eyehategod; Slayer; Pantera; Machine Head; Iron Maiden; The Apes; Primus; NoMeansNo; Fugazi; Shellac; Dead Kennedys; Suicidal Tendencies; Machine That Flashes; The Plot To Blow Up The Eiffel Tower; Scum; Blood Brothers; The Locust; Napalm Death; Extreme Noise Terror; Dog Fashion Disco; Isis; Cult Of Luna; Jesu; Pelican; Slint; From Monument To Masses; Aereogramme; Refused; Text; The Mars Volta; Tuxedomoon; Morphine; Frank Zappa; John Zorn; John Coltrane; King Crimson; Van Der Graaf Generator; Yes
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