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The Big Moon - Here is everything

The Big Moon- Here is everything

Fiction / Universal
VÖ: 14.10.2022

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Kein Kind von traurigen Eltern

Ein Kind in die Welt zu setzen, muss heute etwas mit Ignoranz oder Hoffnung zu tun haben. Ignoranz gegenüber der Zukunft, die einem Kind eventuell in den nächsten Jahrzehnten bevorsteht, oder Hoffnung in Bezug darauf, dass die Menschheit das Ruder noch herumreißen kann. Es ist in jedem Fall ein Statement, wie Sängerin Jules Jackson vom Cover des dritten Albums ihrer Band The Big Moon grüßt. Nachdem sie schon auf dem letzten Album Rrriot-Girl- und Grunge-Attitüde hinter sich gelassen hat, ist "Here is everything" noch ein Stück ruhiger und sogar so etwas wie ein Konzeptalbum geworden. Das Thema: Schwangerschaft mit allem drum und dran.

Eigentlich hätte der ganze Prozess für den Drittling des Londoner Quartetts schon viel früher starten sollen, aber die Gravidität der Frontsängerin rückte wenig überraschend in den Mittelpunkt und drückte im Nachgang mit ihren vielen Facetten auch dem Album den postnatalen Stempel auf. Was dabei aber nicht passiert: ein einziger Lobgesang auf das Schwangersein. Stattdessen rücken die Indie-Pop-Songs den Fokus auf die oftmals einer Romantisierung zum Opfer fallende Realität zwischen Schlafentzug ("High and low"), Übelkeit und dem Fremdeln mit dem Stillen ("Daydreaming"). Das bedeutet natürlich nicht, dass es nicht auch die jauchzenden, liebenden Momente gibt, in denen das neugeborene Glück alles überstrahlt.

Doch leider verlieren sich The Big Moon immer wieder in generischen Melodien oder stampfen gar in "Wide eyes" in die "Moment, das klingt doch wie..."-Falle (in diesem Fall "All in white" von The Vaccines). Die Songs stapfen mit der Klampfe in der Hand unbeirrt die musikalischen Trampelpfade entlang, die andere vor ihnen schon zigfach betreten haben. Da ändert auch ein Abwechseln zwischen Saiten- und Tasteninstrumenten nichts. Und auch wenn die Melodien schmeichelnd genug sind, um niemals unangenehm aufzufallen, ist den Britinnen trotz aller lyrischer Introspektion die Spannung verloren gegangen. Sicher wird auch neben jedem Fran Healy mit seinem Potpourri an Liedern übers Vatersein die mütterliche Perspektive noch viel zu selten musikalisch dokumentiert. Aber wenn man die Welt nicht gerade durch neugeborene, naive Augen sieht, dann ist "Here is everything" leider alles andere als ein Statement.

(Arne Lehrke)

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Highlights

  • Ladye Bay
  • High and low

Tracklist

  1. Two lines
  2. Wide eyes
  3. Daydreaming
  4. This love
  5. Suckerpunch
  6. My very best
  7. Ladye Bay
  8. Trouble
  9. High and low
  10. Magic
  11. Satellites

Gesamtspielzeit: 46:36 min.

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User Beitrag

Mr Oh so

Postings: 3210

Registriert seit 13.06.2013

2022-12-17 17:41:20 Uhr
Der Vergleich von Wide Eyes und All in White scheint mir etwas weit hergeholt. Solche Ähnlichkeiten finden sich in der goßen Welt des Indie-Pop wohl millionen Male.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 27648

Registriert seit 08.01.2012

2022-10-26 20:58:40 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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