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Kakkmaddafakka - Revelation

Kakkmaddafakka- Revelation

Bergen Mafia
VÖ: 30.09.2022

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Gute Aussichten

Mit "Sollte das Wetter in Bergen dieses Jahr noch besser werden, bleibt zu befürchten, dass die nächste Platte noch düsterer wird." schloss Plattentests.de-Kollege Conrads vor dreieinhalb Jahren seine musikalisch-meteorologische Abhandlung zu Kakkmaddafakkas "Diplomacy" und liefert damit einen passenden Einstieg für die Rezension von "Revelation", die selbstredend im regnerisch begonnenen deutschen Herbst verfasst wurde. Bewahrheitet sich also die seinerzeit aufgestellte Hypothese? Nun, glaubt man den auf die Schnelle gegoogelten Wetterdaten, war es in den letzten zwölf Monaten in Bergen zwar durchschnittlich 1°C wärmer als sonst, dafür hat es aber auch wesentlich mehr geregnet. Was sagt uns das jetzt? Zum Beispiel, dass sich Kakkmaddafakka vom miesen Wetter nicht die Laune haben verderben lassen, sondern die Zeit genutzt haben, um einen so beschwingten Opener wie "Sixth gear" zu komponieren. Ein zuckersüßer, dynamischer Popsong zwischen Liebe, Lust und Leichtigkeit. Lass die Sonne rein!

Doch zunächst folgt erst einmal "Storm", mit dem die fünf Norweger um Leadsänger Axel Vindenes das Tempo noch weiter anziehen, die Saitenarbeit forcieren und kräftig an der Ohrwurm- und Mitsingschraube drehen. "Building for a storm / It's gonna hit us all / You didn't have to say it / You said it anyway", klingt es fast schon unverschämt gut und macht Laune. Man merkt den Nordlichtern in jedem Song an, dass sich im Laufe der letzten Jahre trotz aller Widrigkeiten so viel positive Energie aufgestaut hat, die nun einfach raus muss und sich dabei über eine Spielzeit von einer knappen Dreiviertelstunde ihren Weg unweigerlich in die Gehörgänge und Tanzbeine bahnt. Kakkmaddafakka bleiben bei ihren musikalischen Indie-Pop-Wurzeln, reichern das Ganze aber mit noch mehr elektronischen Zutaten und Discosounds der 70er sowie Synthies der 80er an, als es auf den Vorgängeralben der Fall war. Ein Song wie "Good guy" steckt so knietief in den 80ern, dass bei der markanten Melodieführung zwischendurch gar Erinnerungen an Kakkmaddafakkas Landsleute von A-ha hochkommen. Passt aber ganz gut und klingt nicht aufgesetzt.

Apropos passen: Nicht nur Axel Vindenes kann singen. Auch Gitarrist Pål Vindenes, Bassist Stian Saevig und Keyboarder Sebastian Emin Kittelsen ergreifen in einigen Songs mal das Mikro und machen ihre Sache gut. Dabei sticht insbesondere letztgenannter Kittelsen hervor, der auf "Wage slave" mit seiner Flucherei und einem vor Harmonie und Melodie strotzenden Popsong einen krassen Gegensatz zum ernsten Inhalt schafft. "Wake me up, oh put me back to sleep / I don't need your money and I don't need to eat / I don't need your love 'cause my heart no longer beats / Same day, it's the same day on repeat", trällert er vergnügt und prangert dabei Niedriglöhne und schlechte Arbeitsbedingungen an. Während "God got grace", "Horses are runnig" oder "Sexy" mit wuchtiger Basslinie, markanten Keyboardklängen und im Disco-Gewand die Betriebstemperatur auf der Tanzfläche in schwitzige Gefilde bringen und sie mit dem ungewohnten Dancehall/Reggae-Ausflug "Bombibidy" hochhalten, sinken die Temperaturen bei ruhigeren Stücken wie dem leicht schnulzigen "Silver moon" oder der abschließenden Akustiknummer "Lucky like me" etwas. Manchmal tut eine Abkühlung dann ja doch gut.

(Jochen Gedwien)

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Highlights

  • Storm
  • Wage slave
  • Horses are running
  • Gold fish

Tracklist

  1. Sixth gear
  2. Storm
  3. Wage slave
  4. Good guy
  5. Trip
  6. God got grace
  7. Horses are running
  8. Silver moon
  9. Gold fish
  10. Wild side
  11. Sexy
  12. Bombibidy
  13. Lucky like me

Gesamtspielzeit: 44:00 min.

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Armin

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Registriert seit 08.01.2012

2022-09-28 21:30:10 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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