The Rasmus - Rise
Playground / Cargo
VÖ: 23.09.2022
Unsere Bewertung: 4/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Armer schwarzer Kater
Eine kurze Bestandsaufnahme: The Rasmus sind, wie wir alle wissen, böse und gemein, und wenn der finstere finnische Winter anbricht, erheben sie sich wieder aus ihren Gräbern, um das Land mit ihrem rebellischen Liedgut aufzumischen. Die Zeichen stehen auf "Rise", Album Nummer zehn, dabei ein bisschen mehr auf Schweinerock. Schließlich hat die Band erst neulich mit dem recht schmissigen "Jezebel" immerhin ein bisschen einfach konsumierbaren Rock'n'Roll in die familienfreundliche Abendunterhaltung des Eurovision Song Contest gebracht. Trotz des Triumphs von Måneskin im Jahr zuvor sind Gitarren allerdings kein Erfolgsrezept im Wettbewerb, und gestrige Zeilen wie "a girl who looks like she's a boy" haben dort auch nicht wirklich was verloren. Zu tun hat man es bei The Rasmus immer noch mit der Ikea-Variante des Konzepts Rockband, so dark wie Silbermond und so viel Punk wie Heino.
Allzu sehr auf deftige Riffs hoffen sollte man also auch auf "Rise" nicht. Schmierige Streicher aus dem Jenseits dürfen weiterhin die Strophen des Titeltracks unterlegen, was nach den gut gelaunten Achtziger-Verrenkungen und fiependen Elektrosprengseln des Schlager-Openers "Live and never die" zumindest weniger irritiert. Sind Bon Jovi jetzt ein Ding in Finnland? Das Schmachten und Stöhnen kriegen Chef-Fledermaus Lauri Ylönen und seine Mannen (plus neuerdings an der Gitarre auch eine Frau namens Emppu) auf "Odyssey" sogar ganz gut hin, der Song macht nämlich weniger auf dicke Hose, sondern stattdessen auf Entschleunigung, marschierende Drums und Atmosphäre. Die altbekannte "Jezebel", nun ja, rockt. Und standardmäßige Rausschmeißer wie "Evil" eignen sich in ihrer Theatralik hervorragend für verregnete Nachhausewege in der dunklen Jahreszeit.
Warum es im schrägen "Fireflies" aber ständig so klingt, als sei Ylönen aus Versehen auf eine Katze getreten, weiß wohl nur der Leibhaftige selbst. Gruseliger war diese Band eigentlich nie, obwohl die schon fast im Spoken-Word-Modus vorgetragenen Verse in "Be somebody" sich anstrengen, das noch zu toppen. "I don't care for royalty, just wanna be somebody" heißt es da – bloß wer denn? "I'd rather be famous", deklariert Ylönen im schnarchnasigen "Endless horizon" später – aha, erwischt! Wer oder was sind The Rasmus eigentlich? HIM auf Sparflamme möchte man sagen, tendenziell Dienstleister, die mit Melodien des geringsten Widerstands und kleinsten gemeinsamen Nenners sowie mutloser Instrumentierung einfach da weitermachen, wo sie schon immer zuhause waren: im soften Pseudo-Grufti-Rock für unverstandene Teenager und Baumarktangestellte, die im Herzen fiese Rocker sind. Dass sie ab und an akzeptable Songs schreiben und vor Urzeiten sogar mal cool waren, gerät mehr und mehr in Vergessenheit.
Highlights
- Odyssey
- Jezebel
Tracklist
- Live and never die
- Rise
- Fireflies
- Be somebody
- Odyssey
- Jezebel
- Endless Horizon
- Clouds
- Written in blood
- Evil
Gesamtspielzeit: 36:50 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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therasmus2003 Postings: 1 Registriert seit 24.09.2022 |
2022-09-24 11:55:05 Uhr
Wenn man nicht einmal den Unterschied zwischen "famous" und "infamous" raushören kann, sollte man vielleicht keine Rezensionen schreiben :DD |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27853 Registriert seit 08.01.2012 |
2022-09-21 21:07:24 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.Meinungen? |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27853 Registriert seit 08.01.2012 |
2022-06-13 12:34:13 Uhr - Newsbeitrag
The Rasmus veröffentlichen ermutigende neue Single "Rise" – Kündigen neues Album (23.Sep) und Vorverkaufsstart an Nach ihrem atemberaubenden Auftritt beim Eurovision Song Contest, bei dem sie Finland im Finale vertraten, kehren The Rasmus nun mit der neuen Single „Rise“ zurück. „Rise“, mitgeschrieben und -produziert von Desmond Child, ist ein energiegeladener Rock-Track mit orchestralen Schnörkeln und einer der aggressivsten Songs der Band seit langem. Sänger Lauri erklärt: „Rise handelt vom Kampf gegen Depressionen. Covid war der letzte Strohhalm für viele Menschen mit psychischen Problemen, mich eingeschlossen. Im Musikvideo stellen die Tänzer, die „die Wurzeln“ spielen, die böse Macht dar und sie versuchen, uns in den Untergrund zu ziehen. Dennoch hat der Song eine positive Botschaft, nämlich nicht aufzugeben, egal wie hart das Leben einen behandelt.“ Hör dir "Rise" hier an und schau das fesselnde Musikvideo: https://therasmus.ffm.to/rise Das neue Album von The Rasmus trägt ebenfalls den Titel „Rise“ und erscheint am 23. September über Playground Music. Das von Desmond Child und Joshua produzierte Album umfasst Songs mit dem ehemaligen Gitarristen Pauli Rantasalmi sowie Aufnahmen mit der neuen Gitarristin Emilia „Emppu“ Suhonen. Während die vollständige Tracklist noch bekannt gegeben wird, ist das beeindruckende Artwork, das von Henrik Walse gestaltet wurde und Fotos von Venla Shalin enthält, unten zu begutachten. ‚Rise‘ wird digital sowie als CD, LP und als besonderes auf 1.000 Stück limitiertes und nummeriertes Boxset mit LP, CD, Logo-Pin, signierter Karte und 48-seitigem 12" Booklet mit Fotos, Texten und Begleittexten erhältlich sein. Hier vorbestellen: https://therasmus.ffm.to/rise Am 27. Juni treten The Rasmus zusammen mit den international gefeierten Acts Alice Cooper, Bonnie Tyler und Desmond Child bei einem besonderen Benefizkonzert „Desmond Child Rocks The Parthenon“ im Odeon of Herodes Atticus, Griechenland, auf. Das Konzert unterstützt eine globale Kampagne zur Wiedervereinigung der Skulpturen des Parthenon. Diesen Sommer spielt die Band bei einigen Festivals in Finnland, bevor sie im Oktober und November auf große Europatournee geht. THE RASMUS TOUR 2022 – Tickets: http://therasmus.com/ 10. Okt - (DE) Hamburg; Markthalle 11. Okt - (DE) Berlin; Metropol 12. Okt - (PL) Warsaw; Proxima 13. Okt - (PL) Krakow; Kwadrat 14. Okt - (DE) Leipzig; Taubchental 15. Okt - (CZ) Prague; Forum Karlin 17. Okt - (HU) Budapest; BNMC 18. Okt - (AT) Vienna; Ottakringer Brauerei 19. Okt - (DE) Munich; Neue Theaterfabrik 21. Okt - (IT) Milan; Fabrique 22. Okt - (CH) Bern; Bierhubeli 23. Okt - (FR) Paris; La Maroquinerie 24. Okt - (LU) Esch-Sur-Alzette; Rockhal 25. Okt - (DE) Wiesbaden; Schlachthof (Halfhouse) 27. Okt - (DE) Cologne; LMH 28. Okt - (NL) Haarlem; Patronaat 30. Okt - (UK) Nottingham; Rock City 31. Okt - (UK) Manchester; O2 Ritz 01. Nov - (UK) Glasgow; Garage 02. Nov - (UK) Bristol; O2 Academy 03. Nov - (UK) London; O2 Forum Kentish Town THE RASMUS are: Lauri Ylönen - vocals Eero Heinonen - bass Emppu Suhonen - guitars Aki Hakala - drums THE RASMUS online: https://www.facebook.com/therasmusofficial https://www.instagram.com/therasmusofficial https://www.youtube.com/user/RasmusOfficial http://therasmus.com/ |
Mister Ed Postings: 221 Registriert seit 17.01.2022 |
2022-01-17 21:14:10 Uhr
Schlechte Band |
Kamm Postings: 626 Registriert seit 17.06.2013 |
2022-01-17 20:24:30 Uhr
2003 fand ich die sogar noch gut...Dass die jetzt mit einer anderen Band kollateralieren, die ich mal toll fand, die aber ebenfalls irgendwann im Laufe der Zeit ihre Seele verkauft haben, ist echt irgendwie bezeichnend. Was ist aus der guten Laune geworden? Gute Laune |
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Referenzen
Negative; Sunrise Avenue; Bon Jovi; HIM; Poets Of The Fall; Lovex; Good Charlotte; Reamonn; Bryan Adams; Emigrate; Dead By Sunrise; Smash Into Pieces; My Darkest Days; Skillet; Three Days Grace; Within Temptation; Sixx:A.M.; Apoptygma Berzerk; The 69 Eyes; Carpark North; Goo Goo Dolls; Lafee; The Gathering; Thomas Godoj; Apocalyptica; Papa Roach; Velvet Revolver; Hoobastank; Nickelback; Stanfour; Daughtry; Evanescence; Linkin Park; Paradise Lost; Type O Negative; Alice Cooper; Danzig; Mötley Crüe; Guns N' Roses; Måneskin; Tokio Hotel; Revolverheld; Silbermond
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