Parkway Drive - Darker still
Epitaph / Indigo
VÖ: 09.09.2022
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
Metamorphose abgeschlossen
Es ist nicht so, als wären Parkway Drive eines Morgens aus unruhigen Träumen erwacht und hätten sich in ihrem Bett zu einem ungeheueren Heavy-Metal-Monster verwandelt gefunden. Der Prozess zog sich über viele Jahre und man konnte von "Ire" über "Reverence" bis zu den Headliner-Slots auf großen Festivals Schritt für Schritt bei der geplanten Metamorphose zusehen. Auf ihrem siebten Studioalbum "Darker still" sind die Australier nun ein gänzlich anderes Biest als die wütend um sich beißende Metalcore-Band, die sie noch vor 15 Jahren waren. Gefährlich werden kann ihnen ohnehin niemand mehr.
Ganz nonchalant winken sie schon im Opener "Ground zero" die "Woo-hoos" aus dem Stadion heran, als wären sie aus dem Geburtskanal auf die große Bühne gefeuert worden und hätten in ihrem Leben nie was anderes gemacht. Vorsteher Winston McCall lässt mit seiner Lust auf Melodien keinen Zweifel an den Absichten, das Abo auf Reihe eins der Festival-Plakate zu verlängern. Kurios sind teilweise aber die Mittel, mit denen Parkway Drive sich gegen alle Eventualitäten absichern wollen. Zugunsten des Rundum-glücklich-Pakets verzichten sie auf einen roten Faden – die epischen Himmel-und-Hölle-Lyrics mal ausgenommen.
"Glitch" tut beispielsweise so, als wäre Nu Metal nicht seit 20 Jahren verpönt und versucht den Klingelstreich bei alten Korn-Alben, bevor das Stück kichernd wegrennt. "The greatest fear" bedient sich übermütig an "Another brick in the wall" und klingt dabei nicht das einzige Mal überraschend verwandt mit Lordi. Und der Titelsong baut mit seinen Harmonien und Streichern gar ein Luftschloss, das unauffällig pfeifend "Nothing else matters" auf der Spur ist. Ein wenig irritiert guckt man noch einmal, ob auch wirklich das neue Album von Parkway Drive im Player liegt. Und hat trotzdem irgendwie Spaß.
Nach der gruseligen Geflüster-Präambel "If a god can bleed" – mal im Ernst: Wie kann denn so was passieren? – erinnert das ballernde "Soul bleach" noch einmal kurz daran, wo Parkway Drive angefangen haben und grunzt dabei vergnügt. Und auch "From the heart of darkness" knurrt angesäuert durch die Zähne. Ein "Vorsicht bissig"-Schild braucht es dafür allerdings noch lange nicht. Hier und da wird auf "Darker still" noch ein bisschen geprügelt und gegrowlt, aber mit Metalcore hat das alles mittlerweile eher weniger zu tun. Parkway Drive haben sich Stück für Stück in eine Heavy-Metal-Band verwandelt, ohne dabei von unruhigen Träumen geplagt zu werden. Die geplante Verwandlung ist abgeschlossen.
Highlights
- The greatest fear
- Soul bleach
Tracklist
- Ground zero
- Like napalm
- Glitch
- The greatest fear
- Darker still
- Imperial heretic
- If a god can bleed
- Soul bleach
- Stranger
- Land of the lost
- From the heart of darkness
Gesamtspielzeit: 46:38 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
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Klaus Postings: 10103 Registriert seit 22.08.2019 |
2024-10-14 22:45:06 Uhr
19.09. Leipzig - Quarterback Immobilien Arena20.09. München - Olympiahalle 24.09. Frankfurt - Festhalle 26.09. Hamburg - Barclays Arena 27.09. Dortmund - Westfalenhalle 28.09. Stuttgart - Schleyerhalle Supports: Thy Art is Murder The Amity Affliction |
Affengitarre User und News-Scout Postings: 11233 Registriert seit 23.07.2014 |
2024-02-29 22:30:27 Uhr
Schon erstaunlich, wie furchtbar die Band geworden ist. |
Badly Drawn Boy Postings: 45 Registriert seit 22.07.2016 |
2024-02-29 22:26:41 Uhr
Mit jedem Album werden sie nur noch peinlicher und blöder. Man merkt, dass sie keinen Bock auf Metalcore mehr haben und stattdessen nur noch Wacken/Rock am Ring-Mainstage-tauglichen Arena-Metal machen. Das hier ist endgültig nicht mehr PWD, sondern klingt großteils wie eine mediokre Nu Metal-Band, die vergessen hat, dass wir nicht mehr 2002 haben. Da retten auch Alibi-Nummern wie Soul Bleach, die noch mal für einen Moment an die alten Zeiten anknüpfen, nichts mehr. |
Dumbsick Postings: 423 Registriert seit 31.07.2017 |
2022-09-21 21:58:32 Uhr
Wenn eine Platte mit „Drop the beat“ beginnt ist das immer kein gutes Zeichen… |
SammyJankis Postings: 575 Registriert seit 03.02.2020 |
2022-09-21 21:53:19 Uhr
Klingt wie die Hochglanzproduktion einer Random Metal Band, deren einzige Auftritte bei Bandcontests stattfinden. |
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Referenzen
Heaven Shall Burn; Metallica; Amon Amarth; Avenged Sevenfold; Boysetsfire; Underoath; Anthrax; Slayer; While She Sleeps; Iron Maiden; Shinedown; Code Orange; In Flames; Caliban; Every Time I Die; Trivium; Bring Me The Horizon; Fear Factory; Guns N' Roses; The Ghost Inside; Killswitch Engage; Shadows Fall; Pantera; Volbeat; Korn; Papa Roach; Limp Bizkit; Lordi; Gwar; Aerosmith; Lynyrd Skynyrd; Black Sabbath; Judas Priest; AC/DC; Alice Cooper; Static-X; August Burns Red; All That Remains; Architects; Bullet For My Valentine; The Devil Wears Prada
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