Suede - Singles
Epic / Sony
VÖ: 20.10.2003
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Diesel and gasoline
Suede haben fertig. Der theatralische Britpop von Vorzeigediva Brett Anderson und seinen Mannen nimmt eine Auszeit auf unbestimmte Zeit. Ein guter Moment für einen Rückblick, will man meinen. Darüber, ob die einstweilige Rückzugsmeldung und die Veröffentlichung von "Singles" wirklich in einem engeren Zusammenhang stehen, darf fleißig spekuliert werden. Darüber, daß Suede mit den benzedrinschwangeren Songs ihres Debüts die Titelseiten von NME und Melody Maker im Sturm nahmen, um eine gefühlsverwirrte Generation blaßgesichtiger Insulaner zu euphorisieren, und auch später noch mit unwiderstehlichen Hymnen wie "Stay together" und "Trash" für manchen tränenverschmierten Kajal sorgten, hingegen nicht.
Ebenso zutreffend ist allerdings, daß nach dem überdrehten "Coming up" nicht nur Andersons Schmalzlocke der Vergangenheit angehörte, sondern auch Suedes Pulver weitgehend verschossen war. Nur noch wie lauwarme Aufgüsse wirkten die Alben "Head music" und "A new morning". Ohne aufdringliche Hits wie "Beautiful ones" oder "So young" ging nicht nur bei den melodieabhängigen Fans nur noch wenig. Längst haben sich Bands wie Placebo oder Coldplay an Anderson und Co. vorbeigemogelt und lassen die Teenies fleißig in die Taschentücher schneuzen.
Doch das alles soll den Genuß einer ziemlichen Flut von feinen Songs nicht schmälern. Sie sind ja alle hier: "The wild ones", "We are the pigs", "The drowners", "Saturday night", "Metal Mickey" und vor allem das überkandidelte "Animal nitrate" waren damals schon völlig anachronistische Ausgeburten von Andersons hedonistischer Ader, machten aber verteufelt viel Spaß, wenn man sie nicht allzu ernst nahm. Und mit den passenden Kumpanen an der Seite fallen weder die harmlosen Versuche der letzten Alben noch die eher beiden schwachen Neuzugänge "Atttitude" und "Love the way you love" allzu unangenehm auf. Denn maximal überbordender Kitsch war eben schon immer das, was Suede ausmachte. Früher klang er nur wilder. "We're so young and so gone." Es war einmal.
Highlights
- Beautiful ones
- Animal nitrate
- The wild ones
- Stay together
Tracklist
- Beautiful ones
- Animal nitrate
- Trash
- Metal Mickey
- So young
- The wild ones
- Obsessions
- Filmstar
- Can't get enough
- Everything will flow
- Stay together
- Love the way you love
- The drowners
- New generation
- Lazy
- She's in fashion
- Attitude
- Electricity
- We are the pigs
- Positivity
- Saturday night
Gesamtspielzeit: 79:02 min.
Referenzen
Bernard Butler; Mansun; Pulp; Manic Street Preachers; The Crash; Gene; The Smiths; Morrissey; T.Rex; David Bowie; The Verve; Richard Ashcroft; JJ72; Placebo; Echo & The Bunnymen; Duran Duran; Gay Dad; The Boo Radleys; James; Teenage Fanclub; Supergrass; Cast; Shed Seven; Embrace; Rialto; Geneva; Eskobar; Lemonator; A-Ha; Kashmir; Coldplay; Starsailor; Travis
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