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The Mountain Goats - Bleed out

The Mountain Goats- Bleed out

Merge / Cargo
VÖ: 19.08.2022

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Last action heroes

So eine Band wie The Mountain Goats braucht es einfach. Haben sie Euch auch schon gefehlt? Gebt's doch zu! Mir schon. Klar, ich hätte auch einfach eines der letzten sage und schreibe vier Alben hören können, die in den Jahren zwischen 2019 und 2021 veröffentlicht wurden. Aber es wurde langsam Zeit für etwas Neues. Und endlich bringen Darnielle & Co. ihre (vorerst?) erste Platte 2022 raus. "Bleed out" hat zudem auch noch ein schönes Thema: Inspiriert wurden die zwölf Tracks nämlich von jenen cineastischen Highlights, die das Actionfilm-Genre in den Sechzigern, Siebzigern und Achtzigern so zu bieten hatte. Muss man einfach lieben. Sogar ungehört. Allein die Idee!

"Get to da choppa!" also. Ich sagte es ja bereits: So eine Band braucht man im Leben. Die einfach mal macht. Klar ist das nicht alles ein musikalischer Hochgenuss, aber doch meistens mindestens gut verdaulich. "Bleed out" ist sogar besser als das und das nicht nur, weil es einen der womöglich besten Songs der Band direkt als Opener parat hat. "Training monate" nämlich haut einem die Zeile "I'm doing this for revenge" mit derart viel Inbrunst um die Ohren, dass das insgesamt 21. Album der Kalifornier bereits in den ersten 45 Sekunden noch mehr Bock macht als man ehrlicherweise für möglich gehalten hätte. Darnielle macht das alles freilich nicht aus Rache. Sondern aus Spaß. Und er lässt großzügig daran teilhaben.

Mit der Unterstützung von Produzentin Alicia Bognanno, besser bekannt unter ihrem Künstlernamen Bully, haben The Mountain Goats in der Tat ihr bestes Album seit einer ganzen Weile auf die Beine gestellt. Eines, auf dem so ein unter Strom stehender Zappelphilipp wie "Extraction point" völlig wahllos platziert in der ersten Hälfte dennoch omnipräsent ist, weil er verflixt geschmeidig ins Ohr geht. Auf dem der eingängige College-Rock von "Make you suffer" natürlich gar nicht leiden lässt, sondern vielmehr zum wilden Tanzen animiert. Mit dem sich auch die "Guys on every corner" total groovy in die Szenerie einbauen lassen, obwohl sie natürlich eigentlich furchteinflößend sein sollen.

Dass es nur eine Woche gedauert hat, bis das ganze Album im Kasten war, hört man ihm nicht an. Oder vielleicht doch: Ausgereift und doch dringlich kommt "Bleed out" daher, etwa wenn "Need more bandages" einhändig ein stakkatoartiges Feuerwerk abfackelt und mit der anderen Hand ein kühles Bierchen abzapft. Oder wenn der Titel- und Abschlusstrack weiß, wann es Zeit wird, um zur Ruhe kommen und sich einfach mal zu entspannen, während Darnielle, naja, ausblutet. Oder er zumindest davon singt. Am Ende ist und bleibt er ein Geschichtenerzähler. Einer der ganz alten Schule, der stets weiß, wie der Helikopter zu fliegen, das Motorrad zu fahren, das Boot zu steuern ist. Der aus einem Zahnstocher und einem weißen Faden ein Mordwerkzeug basteln kann, das auch gleichzeitig als Taschenlampe fungiert. Bei The Mountain Goats ist eben immer Action angesagt.

(Jennifer Depner)

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Highlights

  • Training montage
  • Extraction point
  • Need more bandages
  • Bleed out

Tracklist

  1. Training montage
  2. Mark on you
  3. Wage wars get rich die handsome
  4. Extraction point
  5. Bones don't rust
  6. First blood
  7. Make you suffer
  8. Guys on every corner
  9. Hostages
  10. Need more bandages
  11. Incandescent ruins
  12. Bleed out

Gesamtspielzeit: 47:30 min.

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User Beitrag

kiste

Postings: 221

Registriert seit 26.08.2019

2022-09-26 14:24:40 Uhr
Als großer Fan von „Dark in here“ werde ich bisher mit dieser Platter hier noch nicht so richtig warm. Das Konzept des Action Film holt mich auch nicht so sehr ab. Mir fehlt etwas das kratzbürstige und die leiseren Töne der letzten Platte. Aber dennoch erstaunlich, wie mit recht wenigen Mitteln so unterschiedliche Stimmungen erzeugt werden.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2022-08-12 21:50:15 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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