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Korn - Take a look in the mirror

Korn- Take a look in the mirror

Epic / Sony
VÖ: 24.11.2003

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Gleich und gleich

So ein Spiegel ist schon ein schonungsloses Gerät. Entlarvt das neugekaufte tolle lilablaßblau Shirt als doch nicht so toll, macht sich heimlich über jede noch so kleine Hautunreinheit lustig und schönt auch bei Augenringen nicht im geringsten. Korn werden sich schon was gedacht haben, als sie ihren Albumtitel ausgesucht haben. Fragt sich nur, was? Zeigt doch das Spieglein, Spieglein an der Wand nach der Frage nach den Besten im ganzen Land sicher nicht mehr den Fünfer aus Bakersfield, Kalifornien. Dasselbe gilt bei der Frage nach den Innovativsten, den Angesagtesten oder den Überhauptesten. Andererseits: Korn schadet es bestimmt nicht, wenn sie sich mal den Spiegel vorhalten. Schließlich hauen sie doch Jahr für Jahr ein neues Album raus, das sich kaum merklich vom vorangegangenen unterscheidet. Weiterentwicklung? Fehlanzeige.

Daß Korn aber durchaus mehr auf dem Kasten haben als langweilige Songs mit langweiligen Texten zu schreiben, haben sie ja schon oft genug bewiesen. Wenn auch auf den Vorgängern "Issues" und "Untouchables" nur noch stellenweise. Wer diese Alben in sein Herz geschlossen hat, wird sich auch auf "Take a look in the mirror" sehr schnell heimisch fühlen. Schon jener Opener "Right now" vereint alles, was Korn bereits vorher auf zwölfunddreißig Songs ausgetreten haben: Fünftkläßler-Lyrics, ein derber Refrain, abgehackte Riffs und einen Jonathan Davis, der noch immer brüllt, als ob er einen monströsen Frosch im Hals hätte. Sowas geht kurzzeitig durchaus in die Beine (zappelnd), in die Haare (schüttelnd) und in die Arme (wedelnd). Aber irgendwie auf Dauer auch ziemlich auf die Eier, den Wecker und den Senkel.

Aber schalten wir mal den guten Willen ein und hören weiter. Und siehe da: Es gibt tatsächlich einige richtig gute und im Korn-Kontext neue Ansätze: "Break some off" geht im Refrain derart fett und heftig zur Sache, daß man sich schon beinahe bei Slipknot wähnt. Das fünfminütige "Counting on me" bremst das Tempo herunter und entpuppt sich als großartiges Epos. Und das düstere "Here it comes again" schürt die Hoffnung auf das erste rundum gute Korn-Album seit langem weiter. Dumm nur, daß Korn diese Hoffnung mit einem lupenreinen Hattrick in der zweiten Albumhälfte pulverisieren.

Wenn bei "Play me" der Hip-Hop-Spacke Nas losrappt, kennt man nämlich keine Scham, Korn zusammen mit Limp Bizkit in einem Satz zu nennen. Kurz danach setzt es mit "Y'all want a single" noch ein Etwas, das man nicht mehr "Song" nennen möchte. Und wenn alles zu spät ist, kommt als Hidden Track eine Coverversion von "One" hereingebrochen, bei der sich Metallica im Grabe umdrehen würden, wenn sie denn schon tot wären. Da spult man dann doch lieber ein paar Minuten zurück, als Davis schuldbewußt zugibt "It won't get better now / When will this end?" Und stimmt laut mit ein.

(Armin Linder)

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Highlights

  • Counting on me
  • Here it comes again

Tracklist

  1. Right now
  2. Break some off
  3. Counting on me
  4. Here it comes again
  5. Deep inside
  6. Did my time
  7. Everything I've known
  8. Play me (featuring Nas)
  9. Alive
  10. Let's do this now
  11. I'm done
  12. Y'all want a single
  13. When will this end

Gesamtspielzeit: 56:52 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 9300

Registriert seit 26.02.2016

2021-04-29 23:34:34 Uhr
"Y'all Want A Single"... das war wirklich abgrundtief schlecht. Aber auch "Right Now" finde ich absolut grauenvoll.

Ich kenne nur die Songs der "Greatest Hits" näher ("Did My Time" ist gut), vielleicht hör ich ja mal "Counting On Me" noch mal an.

Eye_Llama

Postings: 634

Registriert seit 09.05.2016

2021-04-29 19:47:37 Uhr
Ein insgesamt schwaches Album. Mir kam es wie aussortierter Restmüll aus den ersten 5 Alben vor. Dennoch gibt es einige Perlen wie "Counting on me" oder "Here it comes again". Auch "Did my time" geht in Ordnung. Grausam hingegen: "Y'all want a single".

Affengitarre

User und News-Scout

Postings: 10783

Registriert seit 23.07.2014

2021-04-29 18:10:29 Uhr
Wobei Spotify ja die Hidden Tracks oft einfach rausnimmt. Da hätte ich bei dem Album eher einen anderen Kandidaten, den ich hinsichtlich der Qualität rausnehmen würde. :D

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31659

Registriert seit 07.06.2013

2021-04-29 18:00:11 Uhr
Das Ding ist gar nicht mit drauf bei Spotify. Die wissen schon warum...

Affengitarre

User und News-Scout

Postings: 10783

Registriert seit 23.07.2014

2021-04-29 17:52:55 Uhr
:D
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