Darkane - Inhuman spirits
Massacre / Soulfood
VÖ: 24.06.2022
Unsere Bewertung: 8/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
Ein Blick zurück nach vorn
Pausen sind in der Historie von Bands nun wirklich nichts Außergewöhnliches. Darkane aus Schweden machen da keine Ausnahme. Im Anschluss an das Album "The sinister supremacy" im Jahre 2013 wurde es kontinuierlich ruhiger um die Skandinavier, bis ein endgültiges Abtauchen immer wahrscheinlicher wurde. Die Vorfreude unter den Fans allerdings war groß, als Sänger Lawrence Mackrory, der schon 1998 zu den Gründungsmitgliedern gehörte und zwischenzeitlich ersetzt worden war, und seine Mitstreiter neues Material ankündigten. Die Auszeit hat der Band hörbar gut getan: "Inhuman spirits" zeigt Darkane in glänzender Verfassung.
Das unterstreicht gleich das fulminante Titelstück, mit dem das Quintett in die knapp dreiviertelstündige Veranstaltung hineinführt. Der Song mäandert zwischen Death, Thrash und mehr und klingt, als hätten sich In Flames, At The Gates und sogar Dream Theater zu einer großen Party verabredet. Mackrory ruft sein ganzes Stimmvermögen ab, Drummer Peter Wildoer prügelt sich – daran ändert sich übrigens bis zum Ende des Albums nicht mehr viel – die Seele aus dem Leib, und die Gitarristen Christofer Malmström und Klas Ideberg sowie Bassist Jörgen Löfberg zeigen ihr großes Können. Was für ein Opener! Nach diesem Über-Song besteht prinzipiell die große Gefahr des Leistungsabfalls, aber eben das vermeiden Darkane mit hoher Metal-Kunst.
Es regiert vornehmlich das forsche Tempo, das beispielsweise in "Awakening" auch mal an Amon Amarth erinnert und im famosen "Conspiracies of the flesh" Assoziationen zu eher technisch orientierten Vertretern wie Fear Factory weckt. Das musikalische Namedropping darf nicht falsch verstanden werden: Die Eigenständigkeit des Tuns ist deutlich vernehmbar. Ein Monster von Song leitet die zweite Albumhälfte ein: "Mansion of torture" paart Härte, Variantenreichtum und ein nahezu orchestrales Finale und dürfte live zu einem echten Highlight kommender Darkane-Auftritte werden. Während später "The quintessence of evil" auch einmal dezent auf die Bremse tritt, führen zwei weitere wilde Fahrten in "A spiral to nothing" und insbesondere "The great deceiver" zielgenau zum ganz zurückgenommenen instrumentalen Outro.
Neun Jahre abzutauchen und dann so zurückzukehren: Das muss dieser Band auch erst einmal jemand nachmachen. Der ganz besondere Reiz von "Inhuman spirits" liegt auch darin, dass er einen wehmütigen Blick zurück auf die Anfangstage von Genre-Größen wie In Flames und At The Gates gestattet, dank moderner und kraftvoll-satter Produktion aber voll und ganz im Hier und Jetzt angesiedelt ist. Stichwort At The Gates: An deren letztes Album "The nightmare of being" beziehungsweise an dessen Wahrnehmung erinnert Darkanes siebtes Studiowerk, denn das bestach ebenfalls auf Anhieb, wuchs allerdings noch immer weiter und fand sich auf nicht wenigen Bestenlisten am Ende des Jahres. Eben dort gehört "Inhuman spirits" auf jeden Fall hin. Willkommen zurück!
Highlights
- Inhuman spirits
- Conspiracies of the flesh
- Mansion of torture
Tracklist
- Inhuman spirits
- Awakening
- Embrace the flames
- Conspiracies of the flesh
- Inhaling mental chaos
- Mansion of torture
- The quintessence of evil
- A spiral to nothing
- The great deceiver
- Valnader
Gesamtspielzeit: 43:16 min.
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2022-06-16 20:12:27 Uhr - Newsbeitrag
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Referenzen
At The Gates; In Flames; Carnal Forge; Machine Head; The Crown; Carcass; Amorphis; Watain; Act Of Denial; Dimension Zero; The Haunted; Miseration; Hatesphere; Death Angel; Soilwork; Dew-Scented; Will Haven; The Halo Effect; Hypocrisy; Temple Of Void; The Duskfall; Witchery; Susperia; Dark Tranquillity; Night In Gales; Agretator; Nightrage; Nevermore; Sanctuary; Arch Enemy; God Dethroned; Destruction; Kreator; Trivium; Testament; Fear Factory
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- Darkane - Inhuman spirits (1 Beiträge / Letzter am 16.06.2022 - 20:12 Uhr)