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Ry X - Blood moon

Ry X- Blood moon

Infectious / BMG
VÖ: 17.06.2022

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Mehr Ausbruch wagen

Man darf eines nicht vergessen, wenn man sich mit Ry Cuming alias Ry X auseinandersetzt. 2014 war er musikalisch an einem durchaus großen Wurf beteiligt, als er das Album "Luminal"von The Acid stimmlich veredelte. Bei diesem Projekt passte sehr viel sehr gut zusammen, und es schlich sich bei dem ein oder anderen in die Liste der besten Alben des Jahres ein. In der Folge trat Cuming dann vornehmlich solo in Erscheinung und präsentierte mit "Dawn" und "Unfurl" zwei Werke, die sorgsam produziert, aber längst nicht auf dem The-Acid-Niveau waren. Für seinen neuesten Streich "Blood moon" hat sich Ry X in die Abgeschiedenheit Topangas in den Santa Monica Mountains begeben und den dezidiert individuellen Schaffensprozess einzig für ausgedehnte Spaziergänge bei Sonnenuntergang unterbrochen. Das Ergebnis? Nun, es ist kompliziert.

Eine Gitarre zum Auftakt weist in "Let you go" den Weg hinein in ein höchst introvertiertes Album. "I don't wanna let you go", singt beziehungsweise haucht der Australier da der Hörerschaft entgegen und übersetzt seine Verlustängste in zerbrechliche Töne. Der atmosphärische Mittelteil gesellt sich schließlich hinzu und zeigt, dass die elektronischen Klänge auch auf "Blood moon" ein Wesensbestandteil seiner Musik bleiben. In "A thousand knives" steigt die Stimme von Ry X aufwärts in die Höhen der Santa Monica Mountains, er tastet sich voller Verletzlichkeit durch den Song und wird von ruhigen Beats und noch ruhigerer Gitarre begleitet. "Colorblind" wartet mit einem Gastauftritt von Ólafur Arnalds auf und zählt zu den Höhepunkten des insgesamt zwölf Tracks umfassenden Albums. In der Folge wird schnell deutlich: Flotter oder gar ausschweifend wird es eher nicht. Es dominieren die nachdenklichen Töne, die zurückgenommenen Instrumentierungen, in der Ruhe liegt Cumings Kraft.

Dabei würde man sich wünschen, dass er auch einmal explizit aufs Gaspedal drückt. Ab und an klingt er nach dem notorisch unterschätzten dänischen Musikerkollegen Alex Vargas, der Zerbrechlichkeit und Intimität ebenfalls im Repertoire hat, aber gelegentlich mit herausragenden Ausbrüchen aufwartet. Bestes Beispiel ist der Song "Hurt", in dem Ry X anfangs fast bis zur Unsichtbarkeit im Schneckenhaus abtaucht, dann die Intensität fein steigert – und den Moment des nahezu ersehnten Eskalierens konsequent verstreichen lässt. Der Gesamteindruck des dritten Solowerks von Ry Cuming bleibt folglich zwiespältig, einmal mehr. In seinen durchaus nicht wenigen guten Momenten ist "Blood moon" ein Vollbad mit nahezu perfekt temperiertem Wasser, in seinen weniger gelungenen hingegen summt das Ganze nur gefällig durch den Gehörgang, ohne sich festzusetzen. Das ist schade, denn das Potenzial für mehr ist zweifelsohne vorhanden.

(Torben Rosenbohm)

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Highlights

  • Colorblind
  • Spiral

Tracklist

  1. Let you go
  2. A thousand knives
  3. Colorblind
  4. Borderline
  5. Your love
  6. Crawl
  7. Spiral
  8. Dark room dancing
  9. Hurt
  10. Come back
  11. Visions
  12. All in words
  13. Trouble

Gesamtspielzeit: 55:12 min.

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Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

2022-06-10 11:09:38 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

2022-05-20 13:05:29 Uhr - Newsbeitrag

RY X VERÖFFENTLICHT NEUE SINGLE „SPIRAL“

ALBUM „BLOOD MOON“ ERSCHEINT AM 17. JUNI 2022


IM JULI & AUGUST AUF TOUR



Die Nachricht über die bevorstehende Veröffentlichung von „Blood Moon", dem dritten Studioalbum von RY X, hat bei Fans und Kritikern gleichermaßen eine große Welle der Begeisterung ausgelöst. Mit seinem kommenden Longplayer dürfte es dem gefeierten Singer-/ Songwriter und Produzenten gelingen, auch neue Hörer für seine Musik zu begeistern und seiner riesigen Fangemeinde einzuverleiben, die ihn vor allem für seine Dramatik, philosophische Introspektion und den geheimnisvollen Stil seiner vorherigen Werke „Dawn" und „Unfurl" bewundert.

Mit der neuen Single „Spiral", die auf die kürzlich bereits erschienenen Songs „Your Love" und „Let You Go" folgt, präsentiert RY X, der bis dato mehr als 900 Millionen Streams gesammelt hat, einen weiteren kleinen Appetithappen aus „Blood Moon", das am 17. Juni zunächst in digitaler Form veröffentlicht und am 26. August in den verschiedensten physischen Formaten folgen wird.

Auf „Spiral" lebt RY X sein Faible für cineastische Soundlandschaften aus, die sich hier auf überraschende Weise entfalten. Während der pulsierende Beat anfangs nur minimalistisch bis ätherisch zur Geltung kommt, gewinnt der Sound mit zuweilen schroffen Tastentönen und seinen einzigartigen, fast wie ein leises Flüstern wirkenden Vocals langsam mehr und mehr an Substanz, bis sich die Spannung in glitschigen Drum-Patterns und düster anmutenden Synthesizern entlädt, wobei seine immer noch zurückhaltende Stimme zunehmend in den Vordergrund drängt.
RY X hat „Spiral" zusammen mit Niklas Paschburg geschrieben, der auch Streicher und Keyboards beigesteuert hat und selbst bereits zwei hochgelobte Alben mit meditativen, melancholischen Stimmungen für das Post-Klassik-Label 7K! veröffentlicht hat. Gemischt wurde der Song von Nathan Boddy (James Blake, London Grammar). In dem dazugehörigen werden die geschmeidigen menschlichen Bewegungen zweier Tänzer in den Kontrast zu der statischen Beständigkeit der sie umgebenden Architektur gestellt. Die Choreografie, die Kontrolle und Präzision in den Vordergrund stellt, ist gleichermaßen auch ein Ausdruck für das Gefühl, das „Spiral" hervorruft. Schauplatz ist die Cuadra San Cristóbal am Rande von Mexiko-Stadt, die 1968 von dem Architekten Luis Barragán erbaut wurde. Seine Designelemente - geometrische Strukturen, erdige Töne und die beruhigende Atmosphäre des Wassers - rufen Gefühle der Gelassenheit und Einsamkeit hervor und stellen die Vereinigung von Einfachheit und Raffinesse dar, die die Musik von RY X auf ganz natürliche Weise ergänzt. Das Video wurde unter der Regie von Rob Woodcox gedreht und von Constanza Pérez und Ana Cardona produziert.

Video Spiral


„Spiral" positioniert das neue Album „Blood Moon“ als RY X' bisher persönlichste, tiefgründigste und organischste Song-Sammlung. Nicht nur experimentiert RY X mit neuen Klangfarben, sondern auch mit einer frischen innovativen Produktion, die die für ihn typische offene Ehrlichkeit und emotionale Wirkung auf perfekte Weise abrundet. In den Lyrics beschäftigt sich RY X im Kern mit der Dynamik von Beziehungen - erörtert und erkundet dabei aber auch Themen wie den Geist, das Selbst und Wachstum.

Während des gesamten Entstehungsprozesses arbeitete RY X vor allem tagsüber und erholte sich bei Sonnenuntergang, indem er von seinem Studio in Topanga aus in die Santa Monica Berge wanderte. Diese kreative Abgeschiedenheit verschmilzt mit der Atmosphäre der Songs, was noch durch die Tatsache verstärkt wird, dass RY X alles, was auf dem Album zu hören ist, selbst geschrieben, produziert und gespielt hat.


RY X LIVE
01.07. Berlin – Tempodrom
16.08. Frankfurt - Palmengarten

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

2022-03-25 13:26:33 Uhr - Newsbeitrag
RY X KÜNDIGT NEUES ALBUM AN:

„BLOOD MOON“ ERSCHEINT AM 17. JUNI

RY X kündigt in dieser Woche sein drittes Studioalbum an: „Blood Moon“ erscheint digital am 17. Juni – gefolgt vom physischen Release am 26. August. Parallel zur Albumankündigung erscheint heute bereits die neue Single „Your Love“, flankiert vom offiziellen Video, das ebenfalls heute Premiere feiert. Schon mit den beiden Vorgänger-Alben „Dawn“ und „Unfurl“ zog RY X die Fans in seinen Bann: Sein Mix aus Introspektion, gefühlvollem Songwriting und ungewöhnlicher Produktion hat eine ganz eigene Dramatik und einen geradezu hypnotischen Sog. Während kombiniert gut 700 Millionen Streams und reichlich Kritikerlob diesen Sog eindrucksvoll unterstreichen, waren auch seine gefeierten Live-Shows rund um den Globus regelmäßig ausverkauft.

„Your Love“ folgt auf die zuletzt veröffentlichte Single „Let You Go“, der Wonderland eine körperliche Wirkkraft attestierte: „Der Track fließt durch den Körper und löst augenblicklich einen Zen-Zustand aus“, so der Kommentar. Eine ähnlich meditative Wirkung hat auch „Your Love“ – allein schon aufgrund des minimalistischen Rhythmus, der wie ein steter Herzschlag klingt. Auch sonst sind die Produktion und die Instrumentierung zwar sehr ausgefeilt und vielschichtig, lassen aber ganz klar den nötigen Raum, den die Stimme von RY X braucht, um sich darüber von einem leisen Flüstern bis zu einem lauten Falsettgesang zu entfalten. Geschrieben und produziert wurde „Your Love“ von RY X und seinem Songwriting-Partner Frank Wiedemann, mit dem er auch beim Projekt Howling zusammenarbeitet.

„‘Your Love’ handelt von einer Beziehung, die extrem intim und herausfordernd war, wobei sich alles wie ein Strudel aus Wiederholungen entfaltete“, holt RY X aus. „Eine heftige, gravitätische Liebe, in der die Schönheit und der Kampf ihren Platz hatten – und eine Liebe, die letztlich nicht sein sollte. Im Grunde genommen ist es ein Schrei des Herzens. Es passiert mir nur sehr selten, dass sich ein Song quasi von selbst schreibt, dass alles in einem Moment wie von selbst Gestalt annimmt. Bei diesem Stück kam jedoch alles an einem einzigen Nachmittag zusammen. Die Produktion entstand beim Experimentieren mit Drumcomputern und einigen Instrumenten, die ich nahtlos miteinander verschmelzen wollte.“

Auch das Video zu „Your Love“ illustriert die beschriebenen Gefühle in der packenden Choreografie eines Paares. Gedreht wurde der Clip vor der atemberaubenden Kulisse Islands, deren karge Schönheit den perfekten Rahmen darstellt. Das Konzept dazu stammt von RY X, der auch selbst Regie führte, während Imre van Opstal und Marne van Opstal die Choreografie und auch die Performance übernahmen. Als Director of Photography war Kameramann Benjamin Hardman beteiligt.

Video:

Blood Moon“ ist ein Longplayer, mit dem RY X durchaus neue Wege geht, seinen Sound ganz organisch weiterentwickelt und sich dabei dennoch treu bleibt. Zwar bringt er ganz neue Sounds und neue Produktionsansätze ins Spiel, aber die ungefilterte Ehrlichkeit trägt doch ganz klar dieselbe Handschrift, die ihm in den vergangenen Jahren eine internationale Fangemeinde beschert hat. Die Aufnahmen zum dritten Album fanden in Topanga, tief in den Santa Monica Mountains statt. Um diesen wunderschönen Ort auf sich wirken zu lassen, unterbrach er die Arbeit jeden Tag nur bei Sonnenuntergang, um die Region und die Berge zu erkunden. Vor allem war’s eine Zeit der Isolation und Einsamkeit: RY X schrieb und produzierte fast alles, was auf dem Album zu hören ist, im Alleingang, und spielte auch die Instrumente größtenteils selbst ein.

Inhaltlich wird „Blood Moon“ zusammengeschweißt von seinen Gedanken zum Thema Partnerschaft, wobei er die intimen Reflexionen auch auf die Gebiete Spiritualität, das Göttlich-Feminine und die Erkundung des Selbst ausweitet. Auch die Themen Wachstum und Lernen ziehen sich als rote Fäden durch die extrem persönlichen Songs des neuen Albums.

„Ich glaube, die Dynamik, die aus der Beziehung zu einem geliebten Menschen entsteht, ist ein eigenes Universum für sich. Viele dieser extrem ehrlichen und ungefilterten Gespräche haben es auf diese Platte geschafft. Es geht zwar nicht immer um dieselbe Person, aber er sind immer dieselben Gefühle und dieselben Konzepte.“

Ein Gast der LP ist der isländische Klangkünstler Ólafur Arnalds, der bei „Colorblind“ mitwirkt, einem wilden Mix aus eindringlicher Melancholie, ätherischen Gesangsharmonien und abgehackten Beats. RY X und Arnalds schrieben das Stück gemeinsam, als der Australier gerade für Dreharbeiten in Island war. Außerdem beteiligt waren dieses Mal Eric Price (Mitglied der Live-Band von RY X), Rampa (Berliner Musiker und Mitbegründer von keinemusik), der gefeierte Post-Klassik-Künstler Niklas Paschburg sowie Gene Evaro Jr., der letztes Jahr sein Debütalbum vorgelegt hat. Nathan Boddy (James Blake, London Grammar) hat zwölf der insgesamt 13 Albumtracks abgemischt; für „Let You Go“ stand der Grammy-Nominierte Martin Buttrich hinter den Reglern.

Im Sommer wird RY X das neue Studioalbum auch live präsentierten: Geplant sind etliche Europa-Dates ab Juli. Hierzulande stehen aktuell schon die Shows in Berlin (1. Juli Tempodrom) und Frankfurt (16. August Palmengarten) fest. Auch die Details zur verlegten London-Show werden in Kürze bekannt gegeben.
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