Duran Duran - Pop trash
Hollywood / Edel
VÖ: 22.05.2000
Unsere Bewertung: 4/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Eine Runde aussetzen, bitte
Eigentlich gäbe es einen Grund zum Feiern. 20 Jahre Duran Duran. Damit sind sie wohl unbestreitbar die Boygroup, die am längsten durchgehalten hat. Unglaublich eigentlich, daß es schon 17 Jahre her ist, als sie mit den Alben "Rio" und "Seven and the ragged tiger" für kurze Zeit eine der größten Bands der Welt waren. Nachdem John Taylor die Band ja schon 1996 verlassen hatte, um sich seiner Solokarriere zu widmen und die Band dadurch zum Trio schrumpfte, wurde das Album, wie schon der Vorgänger "Medazzaland" von den beiden einzigen verbliebenen Gründungsmitgliedern Simon Le Bon und Nick Rhodes, verstärkt durch den schon 1986 zur Band gestossenen Warren Cuccurullo eingespielt. "Medazzaland" war ein phantastisches, energiegeladenes, elektronisches Album, welches trotz sehr positiven Kritiken, für viele Fans wohl zu viel des Guten enthielt und sich nicht allzu gut verkaufte. Nun versuchen Duran Duran mit einem neuen Label im Rücken einen Neustart.
Leider ist einem nach ausgiebigem Genuß des mittlerweile zwölften Albums, "Pop trash" mit Namen, nicht mehr sonderlich zum Feiern zumute. Das Album ist, um es kurz und schmerzlos zu sagen, ein einziger Flickenteppich geworden. Alles in allem wirkt es völlig unproduziert. Zwar nicht auf der technischen Ebene, denn die Klangqualität ist perfekt, dafür aber auf der musikalischen. Es läßt sich weder eine klare Linie erkennen noch ist es irgendwie sonderlich zugänglich für den Hörer. Es gibt durchaus geniale, funkensprühende Momente, wie z.B. der Refrain von "Last day on earth", aber wenn man den ganzen Song beurteilen soll, bleibt es bei einem "ganz nett". So ist dies bei den meisten Songs: ein wenig Licht, ein wenig mehr Schatten und unterm Strich enttäuschend.
Auch psychedelische Gitarreneskapaden wie in "Lava lamp" oder die an Bowie erinnerde Gesangsmelodie in "Lady Xanax" fallen zwar positiv auf, gehen aber im Gesamtkontext wieder unter. Beim Hören der ersten zehn Sekunden von "Mars meets Venus" merkt man sofort, daß hier aus "Eurodisco" von Bis gesamplet wurde und auch das restliche Album erweckt den Eindruck, Duran Duran räubern sich hier quer durch die komplette Popgeschichte. An sich kein schlechtes Unterfangen, nur läßt das Resultat sehr zu wünschen übrig. Herausgekommen ist im Großen und Ganzen ein häufig groovender, elektronischer, die meiste Zeit leider langweiliger Wave-Rock. Bei etwa der Hälfte der Stücke handelt es sich um Balladen die zeigen, daß Simon Le Bon immer noch ein großartiger Sänger ist, doch was nützt es schon, wenn das drumherum nicht stimmt? Letzendlich bleibt nur, so schwer es mir auch fällt, dies über eine meiner Lieblingsbands zu sagen: Better luck next time...
Highlights
- Hallucinating Elvis
- The sun doesn't shine forever
- Last day on earth
Tracklist
- Someone else not me
- Lava lamp
- Playing with uranium
- Hallucinating Elvis
- Starting to remember
- Pop trash movie
- Fragment
- Mars meets Venus
- Lady Xanax
- The sun doesn't shine forever
- Kiss goodbye
- Last day on earth
Gesamtspielzeit: 44:19 min.
Referenzen
Aha; Garbage; Faithless; Arcadia; Echo & The Bunnymen; Bis; David Bowie; U2; Fine Young Cannibals
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