Flume - Palaces

Transgressive / [PIAS] Cooperative / Rough Trade
VÖ: 20.05.2022
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10

Beats aus dem Prunkbau
Es war schon wirklich beeindruckend, was Harley Streten, der unter seinem Pseudonym Flume seit geraumer Zeit die Elektroszene aufwühlt, beim Coachella auf die Bühne gezaubert hat. Das gilt für die aufwändig animierte Show wie für die Künstler*innen, die ihn während seiner Gigs mit ihrer Anwesenheit beglückt haben. Darunter, wenn auch teils nicht an beiden Wochenenden, große Namen wie Vince Staples, Caroline Polachek, Tove Lo, Beck und Damon Albarn. Neben seinen großen Hits der Vergangenheit präsentierte der Australier in der Wüste auch einiges an neuem Material, welches sich nun auf "Palaces" befindet.
Aus L.A. in die Heimat zog es den 30-Jährigen, als Corona die Kulturwelt zum Erliegen brachte und er mit einem vorübergehenden Mangel an Ideen rang. Unweit von Sydney kämpfte er sich wieder heraus aus dem Kreativloch und präsentiert gut zwei Jahre später ein 13 Track schweres Album. Sein erstes wirklich eigenes seit 2016. Auch für diesen Longplayer hat Flume zahlreiche Features organisiert. So singt die Künstlerin Oklou im Opener "Highest building" auf einem ausgedehnten Synthie-Teppich, ehe sie abgelöst wird von einem aggressiven Dupstep-Beat. In "Say nothing", einem weniger aufdringlichen, dafür wesentlich poppigeren Stück, singt MAY-A auf eingängigen Klängen den vielleicht stärksten Song des Albums.
Was folgt, sind Kompositionen, in denen Streten sich, so scheint es, häufig alter, aber nicht ausgelutschter Muster bedient. Sein Stil ist auch auf diesem Album unverkennbar. Wilde Dupstep-Elemente blasen dröhnende Bässe aus den extrem geforderten Lautsprechern. Dazu kommen Synthies, die bis an den Anschlag hochgepitcht werden, angenehme Frauenstimmen und verrückte Tempowechsel. Dazwischen Drops, Drops, Drops und immer wieder Überraschungen, wie in "Jasper's song", einem Stück, das dem Piano tatsächlich gut drei akustische Minuten gibt. Zumindest fast. Synthies kreuzen hier und da und umwabern gegen Ende dann doch merklich das Klavier. Und dann ist da noch das Feature von Damon Albarn. Im Titelstück, dem letzten des Albums, scheint Ruhe einzukehren. Jeder Drop scheint gesetzt, jedes Tempo ausgespielt. Vögel zwitschern, und Wasser plätschert. Und die Geschichte zumindest dieses Albums wird zu Ende erzählt.
Flume hat erneut eine Sammlung an Songs angehäuft, die wirken, als würden sie nahtlos an das anknüpfen, was er zuletzt produziert hat. Und trotzdem ist alles wieder mal ganz anders. 13 Tracks, die in allen möglichen Formen und Farben daherkommen und immer wieder überraschen. Erneut ist es ein Werk, das es verdient hat, die Anlagen bei Coachella an die Grenzen des Möglichen zu bringen. Viel mehr noch sollte das aber nicht nur auf einer Bühne in der Wüste, sondern auf den Bühnen der ganzen Welt der Fall sein.
Highlights
- Highest building (feat. Oklou)
- Say nothing (feat. MAY-A)
- I can't tell (feat. Laurel)
- Sirens (feat. Caroline Polachek)
- Go
Tracklist
- Highest building (feat. Oklou)
- Say nothing (feat. MAY-A)
- DHLC
- Escape (feat. Kucka & Quiet Bison)
- I can't tell (feat. Laurel)
- Get u
- Jasper's song
- Only fans (feat. Virgen Maria)
- Hollow (feat. Emma Louise)
- Love light
- Sirens (feat. Caroline Polachek)
- Go
- Palaces (feat. Damon Albarn)
Gesamtspielzeit: 46:29 min.
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Armin Plattentests.de-Chef Postings: 24608 Registriert seit 08.01.2012 |
2022-05-19 21:43:01 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.Meinungen? |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 24608 Registriert seit 08.01.2012 |
2022-02-03 18:59:43 Uhr - Newsbeitrag
Flume - PalacesFlume meldet sich mit dem neuen Song "Say Nothing" zurück, auf dem der Prdouzent von MAY-A unterstützt wird! Darüberhinaus kündigt der Australier das neue Album "Palaces" an, das am 20. Mai auf Transgressive erscheinen wird! Flume (geboren als Harley Streten) feierte vor zehn Jahren mit dem selbstbetitelten Debütalbum seinen Durchbruch, das 2012 die australischen Charts anführte, Doppelplatin abräumte und eine ausverkaufte Tournee nach sich zog. In den darauffolgenden zwei Jahren etablierte sich Streten dank seinen fesselnden Live-Shows (u. a. beim Coachella, Lollapalooza und Reading & Leeds) und diversen Remixen von hochkarätigen Acts als internationaler Produzent. 2016 veröffentlichte der Australier die zweite LP "Skin", die u.a. die Top 10 der US-Billboard-Charts enterte und Flumes Status als besonderer, Genregrenzen-überschreitender Produzent festigte. Später im selben Jahr nahm Harley seinen ersten Grammy Award für das beste elektronische Dance-Album mit nach Hause, sammelte weiter Gold- und Platin-Auszeichnungen in mehreren Ländern und verkaufte in einer anschließenden Welttournee über 300.000 Tickets. Eine weitere Grammy-Nominierung 2019 für für das beste Dance/Electronic-Album für sein gefeiertes Mixtape "Hi This Is Flume" rundete das letzte Jahrzehnt für Flume ab, der mit "Palaces" ein weiteres Kapitel aufschlägt. "Palaces" nahm Gestalt an, als Flume in seine Heimat Australien zurückkehrte, nachdem der Produzent zu Beginn der Pandemie in Los Angeles mit einem Kreativitätsloch zu kämpfen hatte. In einer Küstenstadt in der Northern Rivers Region von New South Wales fand Streten schnell die benötigte Inspiration, indem er sich wieder mit der Natur um ihn herum verband - die sanften Hügel, das Barfußlaufen, die Farbe, die der Himmel vor einem großen Sturm annimmt, der Anbau und Verzehr seines eigenen Gemüses, der Geruch von Regen. Gemeinsam mit seinem Nachbar und langjährigen Künstler-Freund Jonathan Zawada, ließen sie sich von der örtlichen Tierwelt faszinieren, vor allem von den Vögeln, die schließlich auch in das Artwork des Albums einflossen. Während Flume eine starke Verbindung zu seiner Umgebung aufbaute, begann sich das Album zu formen und nahm schließlich einen Titel an, der den Luxus und die Magie der natürlichen Welt angemessen hervorhebt. "Palaces" ist das bisher selbstbewussteste, reifste und kompromissloseste Werk von Flume und ein Zeugnis für die Pflege der Beziehungen, die uns erfüllen können und uns Frieden bringen. Die Featureliste umfasst neue und bekannte Namen aus der ganzen Welt - den US-Star Caroline Polachek, die britische Ikone Damon Albarn, die Spanierin Vergen Maria, den Franzosen Oklou und seine australische Kollegin Kučka, mit der der Produzent bereits auf "Skin" zusammenarbeite. "Working with Flume on ‘Say Nothing’ has been a really incredible experience", erzählt MAY-A über die neue Single. "I'm such a big fan of Harley’s so it’s unbelievable to be in a position to create music with someone I look up to and can learn so much from. His creative process is a really inspiring thing to be a part of. I’m so excited for everyone to hear the song!" |
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Referenzen
What So Not; RL Grime; Disclosure; Whethan; Mura Masa; Louis The Child; Jamie xx; Jai Paul; SBTRKT; Hayden James; SG Lewis; Moglii; ODESZA; Crooked Colours; Ta-ku; SAFIA; Chet Faker; Hermitude; Caribou; Oklou; MAY-A; Laurel; Virgen Maria; Emma Louise; Caroline Polachek; Damon Albarn
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