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Wellwater Conspiracy - Wellwater Conspiracy

Wellwater Conspiracy- Wellwater Conspiracy

Transdreamer / Megaforce / Sony
VÖ: 13.10.2003

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Wasserkraft

Matt Cameron ist mit seinem Job als Daueraushilfe bei Pearl Jam offensichtlich nicht ausgelastet. Gemeinsam mit Monster Magnets John McBain bringt der umtriebige Schlagzeuger eine neue Auflage der Wellwater Conspiracy an den Start. Wenn man diesen musikalischen Hintergrund der beiden Akteure vor Augen hat, wirkt die erste Begegnung mit dem selbstbetitelten, vierten Album der Verschwörung ein wenig irritierend.

Die erste Hälfte der Scheibe klingt wie eine von jeden Verkaufbarkeitsüberlegungen losgelöste Reise in die Vergangenheit. Als ob Cameron und McBain niemals etwas anderes gehört hätten als Art-Rock aus den späten Sechzigern und frühen Siebzigern, pendeln die fünf ersten Tracks gut ausbalanciert zwischen den Genesis der Peter-Gabriel-Phase, King Crimson und den Konzeptalben der frühen Jethro Tull hin und her. Ein wenig unspektakulär vielleicht, aber in seiner Gelassenheit weder langweilig noch unambitioniert.

In der Mitte des Albums wartet dann mit "Rebirth" eine handfeste Überraschung. Gänzlich unaggressives Elektronikgeplucker schlägt die Brücke zwischen Kraftwerk und den Earthlings? und läßt aufhorchen. Ganz sanft walzt dieser Titel die noch vorhandenen musikalischen Grenzen nieder. Ab hier ist dann wirklich alles möglich, sogar ein Cover des alten Schlagers "Something in the air". Der zweite Teil von "The Wellwater Conspiracy" zeigt denn auch deutlich, daß zwischen Art- und Progressive Rock ein feiner Unterschied besteht.

Eine ziemlich verspulte Abart des Glamrocks dominiert nun das Album, wobei im instrumentalen "Sullen glacier" auch mal richtig hard gerockt werden darf. "My darker bongo" klingt trotz ausgiebiger Latin-Behandlung glücklicherweise nicht mal ansatzweise nach Santana, sondern eher nach Zappa. Und dann schließt "Daybed" mit seinem wohl schwersten Brocken: Die "Dresden overture" erinnert sich bedrückend und schmerzhaft intensiv an das Bombeninferno zum Ende des zweiten Weltkrieges. Nachdenklich startet man "The Wellwater Conspiracy" für einen weiteren Durchlauf. Die Leichtigkeit der ersten Albumhälfte wird jetzt gut tun.

(Rüdiger Hofmann)

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Highlights

  • Rebirth
  • Sullen glacier
  • My darker bongo
  • Dresden overture

Tracklist

  1. Wimple witch
  2. Galaxy
  3. Night sky
  4. Dragonwyck
  5. Sea miner
  6. Rebirth
  7. Something in the air
  8. Sullen glacier
  9. Crow revolt
  10. My darker bongo
  11. Dresden overture

Gesamtspielzeit: 41:17 min.

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