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Lamb - Between darkness and wonder

Lamb- Between darkness and wonder

Mercury / Universal
VÖ: 03.11.2003

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Gedämpfte Wollust

Was rauscht so verhalten am klappernden Beat? Es sind diesmal Lamb mit manch neuem Lied. Und wenn schon solche überaus peinliche Reimerei als Aufhänger für diese Rezension herhalten muß, läßt sich schon erkennen, wie schwierig es dem Rezensenten fiel, seine Eindrücke zu "Between darkness and wonder" niederzuschreiben. Schließlich halten sich diesmal überwältigende Sounds, organische Elektronik und eingängigster Tiefgang, wie sie noch auf dem Vorgänger "What sound" mit spielerischer Leichtigkeit aus den Schaltkreisen krochen, zunächst versteckt. Und so ist das neue Werk, nun ja, irgendwie anders.

Dunkler ist's geworden auf dem vierten Album der Briten. Auch die Handfestigkeit der Beats von "What sound" hat sich weitgehend verabschiedet, die Songs suchen ihr Unglück diesmal vorwiegend in Stille und Unschärfe. Doch es nicht alles Leisetreterei auf zugefrorenen Flächen. Im Gegensatz zum alptraumartig gesponnenen Netz des Openers "Darkness" geben sich das verträumte "Wonder" oder das tänzelnde "Angelica" vermeintlicher Harmlosigkeit hin. "Sun" wirbelt unruhig am Blubbern vorbei, wirkt dabei aber seltsam aufdringlich. Viel tiefer schürft da das himmelsstürmende "Clouds clear", in dem sich immer wieder synthetischer Donnerhall zwischen sanft regnende Saitenstreicheleien quetscht. Blitze zucken über einen finsteren Horizont, während Lou Rhodes' bange Frage "What you gonna do when the storm is over?" im Aufklaren der Wolkendecke verhallt.

Doch irgendwie mäandert "Between darkness and wonder" seltsam berührungslos umher. Andy Barlow läßt seine Sounds zwar stets raffiniert umeinander wirbeln, sorgt aber viel zu selten für echte Ausschläge auf der Dynamikkurve. Zu gleichförmig gleiten Tracks wie "Heads and flowers" oder "Sun" auf dem routinierten Zusammenspiel aus Beats und Stimme dahin. Die einstige Spannung zwischen beiden Polen verpufft unerklärlicherweise in besinnlichem Wohlgefallen. Das Scheitern der Lämmer oder gar echter Schafskäse ist das Album natürlich nicht. Aber mitunter bedenklich nah an einer Durchschnittlichkeit, mit der man das Duo bisher noch nicht in Verbindung bringen konnte. "But darkness, this cold emptiness / Somehow passed me by." Langsam schwimmen Lamb ihre Felle davon.

(Oliver Ding)

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Highlights

  • Darkness
  • Stronger
  • Clouds clear
  • Wonder

Tracklist

  1. Darkness
  2. Stronger
  3. Sugar 5
  4. Angelica
  5. Clouds clear
  6. Wonder
  7. Sun
  8. Learn
  9. Please
  10. That thing (Open up)
  11. Heads and flowers

Gesamtspielzeit: 45:48 min.

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