The Sweeplings - Debris
Nettwerk
VÖ: 08.04.2022
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Perfektes Match
Es ist nicht überliefert, wie sich der erste Gesichtsausdruck von Whitney Dean gestaltete, als ihm seine Ehefrau vorschlug, er solle sich mit einer anderen zusammentun. Bevor ein falscher Eindruck entsteht: Die Idee basierte auf rein künstlerischen Vorstellungen. Wer es ihr angetan hatte, war Cami Bradley, Sängerin aus Washington. Es dauerte dann tatsächlich noch eine Weile, bis Dean und Bradley musikalisch zueinander fanden, doch seit 2014 machen sie gemeinsame Sache. "Debris" ist ihr zweites Studioalbum, das nicht nur aufgrund seiner Spielzeit, sondern vor allem aufgrund seiner Güteklasse auffällt.
Zugegeben: Gerade einmal 23 Minuten sind für ein Album nicht das klassische Format. Schmälern kann dieser Umstand das ganze Unterfangen aber nicht. Mit ihrer feinen Mischung aus Folk und Pop gelingt es dem Duo, die Hörerschaft ganz für sich gefangen zu nehmen. Mit "Hush (what a mess)" liefern sie dabei zum Auftakt gleich einen ganz großen Wurf. Sie bauen einen tollen Spannungsbogen auf, Whitney Deans Stimme schleicht sich nahezu heran, bis er auf einer Ebene mit seiner musikalischen Partnerin landet. Auch im dazugehörigen Video machen die beiden alles richtig: Sie verzichten auf allen überflüssigen Schnickschnack und konzentrieren sich, untermalt von zurückhaltender Instrumentierung, auf ihre Stimmen. Ein Song, der bleibt.
Ganz ruhig kommt "I'm not okay" daher, bevor der nächste Höhepunkt einsetzt. "Shipwrecks", vorab als Single ausgekoppelt, lässt die Stimmen verschmelzen, nimmt auch ein wenig Tempo auf und wirkt mitreißend. Man kann sich bildlich vorstellen, wie die Musiker von Mumford & Sons oder Fleet Foxes am Rande stehen und respektvoll applaudieren. "You never know" wählt wieder die ruhige Richtung, "Please don't" lässt die Stimmen Deans und Bradleys erneut sanft ineinanderfließen. Rein instrumental führt "The foreword" schließlich über zum finalen "What if I miss it all", das einen runden und stimmigen Abschluss des kurzen und intensiven Albums bildet.
"In this world we say hello / Just as fast we say goodbye", sinniert das Duo am Ende. Über das Leben, den Tod und all das, was dazwischen liegt, singen die beiden auf "Debris", das nach zahlreichen gemeinsamen Arbeiten einen neuen kreativen Höhepunkt bildet. "Oh my time is running low / What if I miss it all" – solange The Sweeplings ihre Zeit für solch starke Alben nutzen, machen sie nichts verkehrt. Und das ist gewiss ganz im Sinn von Deans Ehefrau, die dieses Duo durch ihre Eingebung erst möglich gemacht hat.
Highlights
- Hush (what a mess)
- Shipwrecks
- Please don't
Tracklist
- Hush (what a mess)
- I'm not ok
- Shipwrecks
- You never know
- Please don't
- The foreword
- What if I miss it all
Gesamtspielzeit: 22:40 min.
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2022-04-13 20:40:25 Uhr - Newsbeitrag
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