Pattern-Seeking Animals - Only passing through
Inside Out / Sony
VÖ: 01.04.2022
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
Progressive Beständigkeit
2018 haben sich die Herren John Boegehold, Ted Leonard, Dave Meros und Jimmy Keegan wohl gedacht: Lass uns doch mal was Neues ausprobieren. Alle vier waren oder sind Musiker oder Komponisten der Band Spock's Beard, die Fans progressiver Klänge seit langem ein Begriff ist. Als Pattern-Seeking Animals betrat das Quartett mit zwei rasch aufeinanderfolgenden Alben die Bühne, und wäre da nicht ein weltweit aktiver Virus gewesen, hätte das dritte Werk den geplanten jährlichen Erscheinungsrhythmus eingehalten. So liegt der dritte Streich, "Only passing through", mit einem Jahr Verspätung vor. Die zusätzliche Zeit aber hat dem Ganzen ausgesprochen gut getan, denn so überzeugend klangen Pattern-Seeking Animals nie zuvor.
Der Vierer legt die Einstiegshürde bewusst niedrig. "Everdark mountain" kommt, eher Prog-untypisch, als Dreiminüter daher und weist die Richtung, die hier in der Folge eingeschlagen wird. Irgendwo zwischen Rock, Prog und Pop (ja, Pop!) verwurzeln Mastermind Boegehold und seine Kollegen ihre Songs. "I can't stay here anymore" erweist sich schon als ein Stück verspielter, aber keinesfalls angestrengt-verkopfter als der Opener. Und dann wird es das erste Mal tatsächlich vertrackter und noch deutlich vielschichtiger. In "Time has a way", einem der Höhepunkte von "Only passing through", spielen sich die Musiker einmal quer durch ihre Einflüsse und ihre Fähigkeiten, entlocken den Instrumenten das Bestmögliche und proggen/jazzen/rocken sich durch einen 13-minütigen, aber fulminant kurzweiligen Song.
Pattern-Seeking Animals greifen später auch mal zum Hymnenhaften. "Rock paper scissors" erweckt dabei aber keine Assoziationen zum mitgrölenden Metalhead mit hochgereckter Faust, sondern eher zum weinseligen Genießer. Und dann schleicht sich kurze Zeit danach "Said the stranger" heran, das wohl am besten zeigt, welche unterschiedliche Welten die Band hier zusammenfügt. Tastentöne untermalen ein Stück an der Grenze zum Soundtrackhaften, das nach hinten raus qualitativ explodiert und sogar elektronische Beats einwebt, ohne möglicherweise überambitioniert zu wirken. In "Here with you with me" überschreiten Pattern-Seeking Animals noch einmal die Acht-Minuten-Marke, und auch hier ist keine Sekunde zu viel.
Zwei als Bonustracks titulierte Stücke, "I'm not alright" und "Just another day at the beach", die aber auf allen Erscheinungsformaten enthalten sind, bilden den Abschluss, und nur bei letztgenannter Nummer wird das zuvor ausgezeichnete Niveau etwas zu leichtfüßig unterwandert. Geschenkt, denn die einst als Projekt ersponnene Formation ist zu einer echten Band gewachsen, die auf drei Alben eine feine Evolution hingelegt hat und für die Zukunft einiges erwarten lässt. Boegehold hat sich übrigens entschieden: Für Spock's Beard will er keine Songs mehr schreiben, sondern nur noch für Pattern-Seeking Animals.
Highlights
- I can't stand here anymore
- Time has a way
- Said the stranger
Tracklist
- Everdark mountain
- I can't stand here anymore
- Time has a way
- Rock paper scissors
- Much ado
- Only passing through
- Said the stranger
- Here with you with me
- I'm not alright
- Just another day at the beach
Gesamtspielzeit: 59:34 min.
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