Crash Test Dummies - Puss 'n' boots
Cha-Ching / Cadiz / Sony
VÖ: 06.10.2003
Unsere Bewertung: 3/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Blechschaden
Once there was a hit who... Die Crash Test Dummies sind eine der zahlreichen Bands, die unter dem Ruf des One Hit Wonders zu leiden haben. Und das nur, weil sie vor einem guten Jahrzehnt mit "Mmm mmm mmm mmm" einen sehr massiven Hit hatten. Und während es in der Folgezeit zum Erfolgsalbum "God shuffled his feet" durchaus zu unrecht ignorierte Alben von Brad Roberts und Anhang gab, erscheint einem der Gedanke, daß auch das neueste Werk "Puss 'n' boots" wieder ungehört bleiben wird, als durchaus positiv. Denn die Platte klingt so unterhaltsam wie ein Schleudertrauma.
Gleich zu Beginn glaubt man sich auf der Witzeseite der ADAC-Motorwelt: "I wanna get you high / But I'm gonna make you cry". Und ehe man einmal "Helau!" rufen kann, kalauert Roberts gleich weiter: "You'll hate me, and you'll miss me when I'm gone" - zumindest letzteres darf bezweifelt werden. Nun sollte man eine CD nicht nach den ersten Zeilen beurteilen (und besser auch nicht nach Titel und Cover, denn das wäre in diesem Falle auch sehr unangenehm). Aber das Album wird während der nächsten zwölf Titel nicht wirklich besser. Folkiger Allerweltspop für die Verkaufsräume von Autohäusern, den aber auch überzeugte Drahteselritter mit Sturzhelm hören würden - kurzum: belangloseste Langweiligkeiten, für die der aufrechte Musikfan sein Autoradio eintreten würde.
Was nicht heißt, daß die Platte nicht rund liefe - sie ist vielmehr so windkanaltauglich, daß sie mit Vollgas durch die Gehörgänge rauscht, ohne auch nur einmal merklich Schleifspuren zu hinterlassen. Die Melodien sind völlig beliebig und die spätpubertären Texte stehen in ihrer lyrischen Qualität nur noch knapp vor den Fragen einer theoretischen Führerscheinprüfung. Andererseits könnte da auch durchaus Konzept hinterstecken: wer "I never try that hard, so everything is easy" singt, will den Karren womöglich selber an die Wand fahren. Ein Reifen mit so wenig Profil wie diese Platte käme jedenfalls nicht mehr durch den TÜV.
Highlights
- I'll see what I can do
- If ya wanna know
Tracklist
- It's a shame
- Everything is better with me
- Triple master blaster
- I'm the man (that you are not)
- Stupid same
- I'll see what I can do
- You're gun won't fire
- Flying feeling
- If ya wanna know
- Bye bye baby, goodbye
- I never try that hard
- Never bother looking back
- It'll never leave you alone
Gesamtspielzeit: 45:34 min.
Referenzen
Barenaked Ladies; Camper Van Beethoven; They Might Be Giants; The Hidden Cameras; The Beautiful South; The Housemartins; Del Amitri; Matchbox Twenty; Train; Counting Crows; Pete Yorn; Collective Soul; Hootie & The Blowfish; Dave Matthews Band; John Mayer; Badly Drawn Boy; Edwyn Collins; XTC; R.E.M.; Jack Johnson; The Wallflowers; Crowded House; Mike & The Mechanics
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- Crash Test Dummies - Puss 'n' boots (10 Beiträge / Letzter am 12.11.2009 - 19:02 Uhr)